WM

Nach Paddel-Drama: Funk fehlen Hundertstel zur WM-Medaille

Ricarda Funk verpasst bei der WM die anvisierte Medaille. Nach dem Drama um ihr Paddel fehlen letztlich wenige Hundertstel.

Autor: Team D // Konstantin Füller
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 06. Oktober 2025

Ricarda Funk stand mit leerem Blick am Wildwasser-Kanal der Olympischen Spiele von Sydney, haderte mit dem bitteren Ausgang im Hundertstel-Krimi der Weltmeisterschaften. "Es ärgert mich schon, Platz vier ist einfach knapp daneben", sagte die 33-Jährige: "Es war kein perfekter Lauf, es wäre auf jeden Fall noch etwas drin gewesen." Gerade einmal 39 Hundertstel fehlten der Slalomkanutin im Kajak trotz des Dramas um ihr Paddel zur ersehnten Medaille.

Die Strecke im Penrith Whitewater Stadium sei bei starkem Wind am Freitag "unangenehm zu fahren" gewesen, führte die Olympiasiegerin von Tokio aus, "weil die Tore zum Teil tief und an Stellen hingen, wo sich die Wasserstruktur ändert und man reagieren muss". Die neue Weltmeisterin Klaudia Zwolinska aus Polen, die Britin Kimberley Woods und Lokalmatadorin Kate Eckhardt seien damit besser klargekommen.

Damit bleibt Funk in ihrer Spezialdisziplin bei fünf WM-Medaillen, 2021 und 2022 hatte sie sich zur Weltmeisterin gekrönt. "Es stört mich weniger Platz vier, als dass ohne Risiko schon noch zwei Sekunden drin gewesen wären", haderte sie. Die Rheinland-Pfälzerin war wenige Stunden zuvor als Siebte ins Finale gepaddelt, mit dem Team um die im Halbfinale ausgeschiedene Elena Lilik und Emily Apel hatte sie am Mittwoch Silber gewonnen.

In den Tagen von Penrith musste die Sportsoldatin mit einem eigentlich längst aussortierten Paddel starten, mit dem sie in Paris noch ein Drama erlebt hatte. Dort hatte sie auf Medaillenkurs liegend ein Tor verpasst - und unter Tränen der Konkurrenz beim Feiern zuschauen müssen. Auch diesmal brachte das Paris-Paddel als "Plan B" kein Glück, nachdem Funk beim Training in Australien ihr neues Paddel zerbrochen hatte - und der Ersatz aus der Heimat auf sich warten ließ.

Eigentlich hätte DKV-Pressesprecherin Uta Büttner samt des von Papa Funk neugebauten Paddels nachreisen sollen. Doch der Flieger drehte auf der ersten Etappe von Frankfurt nach Singapur ohne Begründung um - und das Paddel war zwischenzeitlich verschwunden. Erst kurz vor dem ersten WM-Start tauchte es in Australien wieder auf, die Zeit zur Eingewöhnung war zu kurz.

Sie sei da "sehr sensibel", sagte Funk: "Ich kann mich wunderbar hineinsteigern, wenn der Winkel und der Grip an der Hand nicht richtig passen. Da muss schon alles stimmen, vor allem, wenn man um Zehntel kämpft." Noch eine Chance bleibt ihr auf der Olympiastrecke von Sydney im Kajak-Cross am Samstag. Und in den direkten Duellen Frau gegen Frau werden ohnehin andere Paddel verwendet als im viel sensibleren Kanuslalom.