In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Der Gold-Erfolg des Vierer-Kajaks der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.
In gut einer Woche beginnen im bulgarischen Povdiv die ECA Europameisterschaften im Kanu-Rennsport. Für uns Grund genug, uns an einen der vielen olympischen Erfolge im Kanu zu erinnern. Dieses Mal blicken wir zurück auf den Kajak-Vierer der Männer, der über 1000 Meter überlegen die Goldmedaille gewann.
Im vergangenen Jahr wurden in Rio 16 Entscheidungen im Kanusport ausgetragen, zwölf davon im Kanurennsport in der Lagoa Rodrigo de Freitas. Am Ende sollte das deutsche Team übrigens die erfolgreichste Nation im Kanu werden: Insgesamt gab es sieben Medaillen (4 Gold, 2 Silber, 1 Bronze). gewann auf Rang zwei vier (3/0/1). Während beispielsweise beim Gold-Erfolg des Zweier-Kajaks über 1000 Meter am Ende nur wenige Zehntelsekunden für Max Rendschmidt und Marcus Groß ausschlaggebend waren, ließ man im Vierer-Kajak gar keinen Zweifel aufkommen, dass man nicht zu schlagen sei.
Das Quartett um Max Rendschmidt, Tom Liebscher, Max Hoff und Marcus Groß machte gleich nach dem Start mächtig Tempo und übernahm so die Kontrolle über das Feld. Möglich, dass es unseren Kanuten half, dass man sich als Vorlaufsieger gleich für das Finale qualifizierte und nicht im Halbfinale noch einmal antreten musste. Dabei bekam man es schon im Vorlauf mit dem Weltmeister-Kajak aus der Slowakei zu tun. Doch in einem Wimpernschlagfinale behielt das deutsche Team die Nerven und konnte sich so bereits auf die Entscheidung um die Medaillen vorbereiten.
Im Finale konnte das Tempo der deutschen Athleten niemand mehr mitgehen. Max Hoff verriet uns beim Olympic Day in Köln, dass er schon beim Zwischensprint ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht hatte, weil er wusste, dass die vier Männer heute nicht mehr zu schlagen seien. Und er sollte Recht behalten. Am Ende paddelte das Quartett überlegen und mit mehr als einer Bootslänge Vorsprung zu Gold. Mit knapp drei Sekunden Abstand folgte das Weltmeister-Kajak aus der Slowakei, Bronze ging an Tschechien.
Damit sorgte man im Vierer-Kajak für einen gelungenen Abschluss für den Deutschen Kanu-Verband. Mit ihren Erfolgen schafften die deutschen Kanuten zudem die beste Bilanz seit den Olympischen Spielen 2004 in Athen.
Nun drücken wir aber erst einmal wieder für die EM die Daumen, bevor dann hoffentlich auch in drei Jahren unter den Olympischen Ringen wieder viele Erfolge gefeiert werden.