Wintersport Wochenende

Wintersport Kompakt

Alles, was an diesem Wintersport-Wochenende passiert ist.

6 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 08. Dezember 2025

Biathlon

Die deutschen Biathleten müssen weiter auf den ersten Podestplatz der Saison warten. Philipp Nawrath kam als bester DSV-Skijäger im Sprint von Östersund auf Rang zwölf, trotz fehlerfreiem Schießen fehlten nach zehn Kilometern letztlich fast 40 Sekunden aufs Podest. Mit seiner zweiten Platzierung unter den besten 15 knackte der Bayer beim zweiten Saisonsieg von Shootingstar Johan-Olav Botn aus Norwegen die Olympia-Norm. Selbiges gelang auch Justus Strelow (0 Strafrunden/+1:01,0 Minuten), der direkt dahinter auf Rang 13 landete.

Rückkehrerin Vanessa Voigt hat in der Verfolgung von Östersund eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt. Im vierten Rennen nach ihrer gesundheitlichen Zwangspause lief die Thüringerin von Rang 32 auf zehn nach vorne und wurde in Abwesenheit der erkrankten Franziska Preuß beste deutsche Biathletin. Die 28-Jährige lief die fünftbeste Zeit des Tages und erfüllte damit die halbe Norm für die Olympischen Spiele. Auch Janina Hettich-Walz holte eine Teilnorm, lief trotz zwei Strafrunden im letzten Anschlag von Platz 37 vor auf 15.

Die deutschen Biathleten sind der Weltspitze auch in der Verfolgung von Östersund deutlich hinterher gelaufen. Philipp Nawrath rutschte nach Rang zwölf im Sprint noch auf Platz 13 ab, im Rennen ums Podest war er trotz nur einem Fehler auf den 12,5 Kilometern gänzlich chancenlos. Vor allem in der Loipe können die Skijäger des Deutschen Skiverbandes (DSV) weiter nicht mit den Besten mithalten, auf Sieger Quentin Fillon Maillet fehlten letztlich 1:10,9 Minuten. Außer Nawrath ließen die deutschen Biathleten neben dem Laufen auch am Schießstand diesmal gewaltig Zeit liegen. Philipp Horn (4/+2:09,5) fiel um vier Ränge auf Platz 20 zurück, Justus Strelow (4/+2:21,4) büßte als 23. zehn Positionen ein. Auch Danilo Riethmüller (3/+2:53,8) fiel auf Rang 31 zurück, lediglich Simon Kaiser (3/+3:19,5) machte als 36. ein paar Plätze gut.

Nordische Kombination

Olympiasieger Vinzenz Geiger lief bei seinem überraschenden Comeback schon wieder in die Top 10, seine Oberstdorfer Teamkollegen setzten derweil die Podestserie der deutschen Kombinierer fort: Zum Abschluss des Weltcups in Trondheim sorgte Julian Schmid nach einer grandiosen Aufholjagd als Dritter für das saisonübergreifend 13. Rennen in Serie mit Podiumsplatz für den DSV, nachdem Wendelin Thannheimer am Samstag als Zweiter das beste Ergebnis seiner Karriere erzielt hatte. Beim dritten Sieg des Österreichers Johannes Lamparter im vierten Saisonrennen stürmte der Allgäuer Schmid noch von Platz neun nach dem Springen nach vorne und verwies Thannheimer auf Platz vier. Geiger lief direkt hinter Altmeister Johannes Rydzek (7.) auf den achten Platz.

 Kombiniererin Nathalie Armbruster hat am zweiten Tag des Weltcup-Auftakts in Trondheim erneut das Podium erreicht. Im Massenstart-Wettbewerb kam die Weltcup-Gesamtsiegerin des Vorwinters auf Rang drei und bestätigte damit ihre starke Frühform

Rodeln

Rodel-Vizeweltmeisterin Merle Fräbel ist beim Weltcup-Auftakt zum Start in die olympische Saison in Winterberg auf Platz zwei gerast. Die 22-Jährige arbeitete sich im zweiten Durchgang nach vorne und musste sich am Ende nur der Österreicherin Hannah Prock geschlagen geben. Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Julia Taubitz blieb als Zwölfte dagegen weit hinter den Erwartungen zurück. Hinter Fräbel, der am Ende drei Hundertstelsekunden auf Prock fehlten, verpasste Anna Berreiter (+0,298 Sekunden) im Hochsauerland als Vierte das Podest zudem nur knapp. Die erst 20 Jahre alte Anka Jänicke (+0,439) schloss das Rennen auf einem respektablen sechsten Platz ab.

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat seinen womöglich letzten Olympia-Winter mit einer echten Kampfansage eröffnet. Der 36-Jährige gewann am Samstag den Weltcup-Auftakt in Winterberg und verwies dabei den starken Österreicher Jonas Müller und Weltmeister Max Langenhan auf die Plätze zwei und drei. Es war sein erster Weltcup-Sieg seit knapp 22 Monaten, Loch ließ damit gleich im ersten Rennen die großen Konkurrenten mit Blick auf die Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo hinter sich.

Bei den Doppelsitzern setzten sich Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal knapp vor den Weltmeisterinnen Selina Egle/Lara Kipp aus Österreich durch. Dajana Eitberger und Magdalena Matschina komplettierten das Podium. Bei den Männern rasten die sechsmaligen Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt auf Rang zwei hinter Juri Thomas Gatt und Riccardo Martin Schöpf aus Österreich.

Bereits am Freitag hatten Wendl/Arlt und Degenhardt/Rosenthal das Mixed-Event der Doppelsitzer gewonnen. Im Einsitzer holten Loch und Taubitz Rang zwei. Den krönenden Abschluss feierten Loch, Fräbel, Wendl/Arlt und Degenhardt/Rosenthal mit dem Gewinn der Team-Staffel am Sonntag.

Skilanglauf

Skilangläuferin Helen Hoffmann hat ihr erstes Top-10-Ergebnis im Weltcup erreicht. Die U23-Weltmeisterin aus Oberhof wurde in Trondheim beim Intervallstart über 10 km im freien Stil Neunte und ließ bei ihrem besten Karriere-Ergebnis Norwegens Topläuferin Heidi Weng (10.) hinter sich. Die 23 Jahre alte Hoffmann lag nur 35,5 Sekunden hinter der sechsmaligen Weltmeisterin Ebba Andersson aus Schweden, die sich vor ihrer Landsfrau Moa Ilar (2,0 Sekunden zurück) und Weltcup-Spitzenreiterin Jessie Diggins (USA/+16,5) durchsetzte. Bei den Männern sorgte Florian Notz mit Rang 14 für die erste deutsche Top-15-Platzierung des Winters, Friedrich Moch (19.) lief ebenfalls ein gutes Rennen.

Curling

Der Kampf um die letzten Olympia-Tickets gestaltet sich für die deutschen Curling-Frauen schwierig. Das junge Team um Skip Sara Messenzehl verlor in der Nacht auf Sonntag beim Qualifikations-Event im kanadischen Kelowna nach der Auftaktniederlage gegen Norwegen (3:6) auch das Duell mit Japan mit 6:8. In Kanada werden noch zwei Tickets für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo (6. bis 22. Februar) vergeben. Auf die Auswahl des Deutschen Curling Verbands (DCV) wartet nun ein Doppelspieltag. Zunächst geht es am Sonntag (18.00 Uhr MEZ) gegen die noch ungeschlagene Türkei, in der Nacht zu Montag wartet Estland.

Snowboard

Snowboarder Stefan Baumeister hat gleich im zweiten Rennen der Olympiasaison seine erste Podestfahrt hingelegt. Der 32-Jährige raste im Parallel-Riesenslalom im chinesischen Mylin auf Platz zwei. Mit seiner 17. Platzierung auf dem "Stockerl" erfüllte Baumeister ebenso die nationalen Qualifikationskriterien für die Olympischen Spiele wie Elias Huber auf Rang vier und Cheyenne Loch als Achte.

Skispringen

Skispringer Philipp Raimund ist beim Weltcup im polnischen Wisla auf das Podest geflogen und hat sich nach seinem schwachen Abschneiden in Kuusamo eindrucksvoll zurückgemeldet. Der 25-Jährige aus Oberstdorf musste sich auf der Adam-Malysz-Schanze in Schlesien nur dem überragenden Slowenen Domen Prevc geschlagen geben und egalisierte als Zweiter sein bestes Karriere-Ergebnis. Nach Sprüngen auf 129,0 und 130,5 m (279,4 Punkte) fehlten Raimund knapp vier Meter zu seinem ersten Weltcup-Sieg.

Wieder kein Podest, aber zwei Athletinnen unter den Top 10: Die deutschen Skispringerinnen um Vizeweltmeisterin Selina Freitag kommen in der Olympia-Saison immer besser in Schuss. Zum Abschluss der Weltcup-Station im polnischen Wisla landete Agnes Reisch beim Sieg der Slowenin Nika Prevc auf Rang fünf, auch Topspringerin Freitag nähert sich als Neunte ihrer Normalform.

Eisschnelllauf

Olympia-Hoffnung Finn Sonnekalb hat beim Weltcup in den Niederlanden erneut für Furore gesorgt. Der 18 Jahre alte Erfurter überzeugte in Heerenveen als Zweiter über 1000 m in 1:07,42 Minuten, beim Sieg des US-Amerikaners Jordan Stolz sicherte sich Sonnekalb so seinen ersten Podestplatz über diese Distanz. Auf den erneut überragenden Dominator Stolz fehlten Sonnekalb 1,04 Sekunden, Dritter wurde der Niederländer Tim Prins in 1:07,49.

Eiskunstlauf

Die deutschen Paarlauf-Hoffnungsträger Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin haben beim Grand-Prix-Finale im japanischen Nagoya dank einer fabelhaften Kür doch noch den Sprung aufs Podium geschafft. Nach dem fehlerhaften Kurzprogramm am Donnerstag sicherten sich die Europameister mit insgesamt 221,25 Punkten Rang drei.

Ski Alpin

Skirennläufer Fabian Gratz hat im Olympiawinter sein nächstes Top-Ergebnis auf bittere Weise verpasst. Beim Riesenslalom in Beaver Creek/USA schied der 28-Jährige im zweiten Durchgang früh nach einem Innenskifehler aus, im ersten Lauf hatte Gratz mit Rang sieben überzeugt und große Hoffnungen auf das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere geschürt. Eine herbe Enttäuschung erlebte Alexander Schmid (Fischen). Der 31-Jährige erreichte als 22. zwar zunächst den zweiten Durchgang, wurde aber nachträglich disqualifiziert - laut Medienberichten wegen einer zu hohen Bindungsplatte. Anton Grammel (Kressbronn) kam im ersten Lauf nur auf Rang 37 und scheiterte, Jonas Stockinger (Herzogsreut/40.) erging es nicht besser. Slalom-Spezialist Linus Straßer (München) schied nach wenigen Toren aus

Deutschlands Nachwuchsstar Emma Aicher hat sich beim ersten Rennen des Riesenslalom-Weltcups im kanadischen Tremblant die bisher beste Karriere-Platzierung in dieser Disziplin gesichert. Beim Sieg der überragenden Neuseeländerin Alice Robinson (2:16,18) fuhr die 22-Jährige (Mahlstetten) auf den zwölften Rang (+2,28) und sicherte sich so erstmals einen Platz unter den Top-15. 

Am zweiten Wettkampftag hat Skirennläuferin Lena Dürr die nächste Top-10-Platzierung im Riesenslalom geholt. Die 34-Jährige fiel am Sonntag im zweiten Durchgang zwar von neunten auf den zehnten Rang zurück, bestätigte aber ihre gute Form in der Disziplin. Am vergangenen Wochenende war Dürr in den USA Sechste geworden und hatte damit ihr bislang bestes Karriere-Ergebnis im "Riesen" gefeiert. Slalom-Spezialistin Dürr (Germering), am Samstag nur 21., fehlten 2,10 Sekunden zur Siegerin. Fabiana Dorigo (München) wurde 23., Nachwuchsstar Emma Aicher (Mahlstetten) verpasste als 36. den zweiten Durchgang.