WM

Fragen und Antworten zur Leichtathletik-WM in Tokio

Vom 13. bis 21. September geht es für rund 2000 Athleten und Athletinnen 49 Mal um Gold, Silber und Bronze (jeweils 24 Disziplinen bei den Männern und Frauen, dazu die Mixed-Staffel über 4x400 m).

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. September 2025

Was steht an?

Ein Jubiläum, denn in Japan steigen nun schon die 20. Weltmeisterschaften der Leichtathleten – und zwar im beeindruckenden Nationalstadion von Tokio mit Platz für knapp 70.000 Fans. Tokio ist zum zweiten Mal nach 1991 WM-Gastgeber.

Wer sind die Stars?

Aus deutscher Sicht ist natürlich Weitsprung-Königin Malaika Mihambo das größte Aushängeschild. Ein neuer Usain Bolt ist weiter nicht in Sicht, aber Ausnahmekönner wie etwa Sprinter Noah Lyles (USA), Stabhochsprung-Überflieger Armand "Mondo" Duplantis (Schweden) oder Hürden-Ass Karsten Warholm (Norwegen) sind immer für eine spektakuläre Show gut. Große Emotionen verspricht zudem der Abschied von Sprinterin Shelly-Ann Fraser-Pryce, die Jamaikanerin - dreimalige Olympiasiegerin und zehnmalige Weltmeisterin - beendet nach den Titelkämpfen ihre große Karriere.

Wie steht es um das deutsche Team?

Für die DLV-Asse reichte es vor zwei Jahren nicht zu einer einzigen Medaille, es war ein historischer Tiefpunkt - schlechter als beim "Salto Nullo" von Budapest kann es also gar nicht laufen. Zudem zeigte das deutsche Team schon bei Olympia in Paris einen Aufwärtstrend, außerdem ist Mihambo wieder dabei - vor zwei Jahren fehlte "Mrs. Zuverlässig" verletzt. Mit Julian Weber (Speer) und Zehnkämpfer Leo Neugebauer stehen weitere heiße Medaillen-Kandidaten bereit. Zudem lauern Kugel-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye oder Hochspringerin Christina Honsel auf ihre Chance – dass die Nationalhymne in Tokio in Dauerschleife läuft, brauchen die deutschen Fans angesichts der starken Konkurrenz aber nicht hoffen.

Ist Russland am Start?

Nein. Im Gegensatz zu anderen Sportarten, wie etwa zuletzt beim Schwimmen, bleibt der Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA) hart und schließt weiter sämtliche Athleten, Betreuer und Offizielle aus Russland und Belarus wegen des Angriffs auf die Ukraine aus. Auch "neutrale Athleten" dürfen bei der WM nicht starten. Damit stellt sich WA-Präsident Sebastian Coe weiter gegen die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Russen und Belarussen unter bestimmten Bedingungen wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu lassen.

Worüber wird getuschelt?

Die kurzfristige Einführung von Gentests für alle Athletinnen, die in Tokio an den Start gehen wollen, hat für ordentlich Wirbel gesorgt. WA-Präsident Sebastian Coe will durch die neue Regel die "Integrität des Frauensports" schützen und fördern: "Wir sagen, dass man auf Elite-Niveau, um in der Frauenkategorie anzutreten, biologisch weiblich sein muss." Doch es gibt auch Kritik. Mihambo bezeichnete die "in kürzester Zeit" angekündigte Maßnahme im SID-Gespräch als "juristisch fragwürdig, ethisch heikel und wissenschaftlich verkürzt", auch andere DLV-Asse wie Kristin Pudenz sind irritiert. "Ich finde das merkwürdig, dass wir als Frau jetzt beweisen müssen, dass wir eine Frau sind", sagte die Olympia-Zweite von Tokio in der Märkischen Allgemeinen.

Was können die Athleten verdienen?

Der Weltverband zahlt erneut für die ersten acht Plätze Preisgelder aus. Für Gold beträgt die Prämie 70.000 US-Dollar (rund 60.200 Euro), für Silber 35.000 Dollar und für Bronze 22.000 Dollar. Der achte Platz wird noch mit 5000 Dollar belohnt. Darüber hinaus gibt es eine Weltrekord-Prämie in Höhe von 100.000 Dollar. Auch für die Staffeln gibt es Preisgelder, die Sieger erhalten hier 80.000 Dollar.

Wie überträgt das TV?

ARD und ZDF berichten ausführlich live aus Tokio im TV und im Livestream über die Mediatheken. Hinzu kommen weitere On-Demand-Angebote wie Highlights, Zusammenfassungen und Hintergründe. Auch bei Eurosport laufen die Wettkämpfe live – wegen der Zeitverschiebung fallen die meisten Entscheidungen am frühen Nachmittag deutscher Zeit.