
Die deutschen Volleyballer stehen bei der WM unter Druck. Im Gruppenfinale gegen Slowenien ist ein Sieg für das Weiterkommen Pflicht.
Endspiel gegen Slowenien
Georg Grozer hielt sich mit dem so wichtigen Sieg für die deutschen Volleyballer nicht lange auf. Stattdessen schaltete der Kapitän gleich wieder in den Angriffsmodus. "Jetzt gehen wir All-in", versicherte der DVV-Star. Das müssen er und seine Teamkollegen auch - im "Endspiel" gegen Slowenien geht es bei der WM auf den Philippinen um Alles oder Nichts.
Denn trotz des 3:0 (25:17, 25:23, 25:21) am Montag gegen Chile steht die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Kampf um das Achtelfinale mit dem Rücken zur Wand. Die Hypothek aus dem verpatzten Auftakt gegen Bulgarien (0:3) wiegt schwer, ein Sieg gegen die hochgehandelten Slowenen am Mittwoch (15.00 Uhr/sportstudio.de) ist Pflicht, um doch noch weiterzukommen.
Als Dritter der Gruppe E ist der Druck für Deutschland mit derzeit drei Punkten auf dem Konto groß, nur der Erste und Zweite qualifizieren sich für die K.o.-Phase. Doch auch Slowenien (4 Punkte) kassierte kurz vor dem entscheidenden Duell beim 2:3 gegen die Bulgaren (5) einen Dämpfer. Nun muss ein deutlicher Erfolg für die DVV-Männer her, wenn die WM-Reise nicht schon unerwartet früh enden soll.
Denn eigentlich war das Team um Grozer mit Selbstvertrauen in das Turnier gestartet. Bei der makellosen Olympia-Qualifikation vor zwei Jahren hatte die deutsche Mannschaft bereits bewiesen, dass sie es an guten Tagen selbst mit den Spitzenteams aufnehmen kann und war später auch in Paris mit starken Leistungen bis ins Viertelfinale gekommen.
Doch nach den Rücktritten langjähriger Nationalspieler wie Lukas Kampa und Christian Fromm sowie dem Verzicht einiger Olympia-Fahrer auf die WM tut sich die deutsche Mannschaft bislang noch schwer, in ihren Rhythmus zu finden. Umso mehr atmeten Grozer und Co. nach dem Erfolg gegen Chile auf. "Ich bin sehr erleichtert", gab der 40-Jährige zu und lachte: "Endlich haben wir mal ein Spiel gewonnen. Das war für den Kopf sehr wichtig. Wir haben Schritte nach vorne gemacht, aber wir müssen noch ein, zwei Sachen besser machen, dass wir auch Slowenien besiegen können."
Denn auch gegen die Südamerikaner offenbarte das Team von Bundestrainer Michal Winiarski Schwächen. Nach einem ungefährdeten ersten Satz schlichen sich immer wieder Fehler bei der deutschen Mannschaft ein, der Block fand zwischenzeitlich keinen Zugriff gegen den vermeintlichen Underdog und im Angriff fehlte die letzte Konsequenz.
"Wir waren am Anfang sehr, sehr aggressiv. Dann haben wir im Kopf aber ein bisschen nachgelassen", erklärte Grozer, der mit 19 Punkten bester deutscher Angreifer war, und warnte: "Wir müssen einfach lernen, da konstanter und bis zum Ende aggressiv und dominant zu bleiben." Denn Slowenien dürfte Nachlässigkeiten im deutschen Spiel deutlich härter bestrafen als Chile.
"Bei uns fehlt leider noch die Genauigkeit an manchen Stellen, das müssen wir bis Mittwoch fixen", meinte auch Tobias Krick mit Blick auf "das Entscheidungsspiel". Doch dann, so der Mittelblocker, sei "alles möglich".