Die Rückkehr von Alexander Zverev ins Davis-Cup-Team wird nicht mit dem Titel gekrönt. Für die deutsche Nummer eins endet die Saison mit einer weiteren Enttäuschung.
Enttäuschte Abreise nach dem Davis-Cup-Aus
Alexander Zverev wollte nur noch weg. Krank und mit der nächsten Enttäuschung im Gepäck machte sich der deutsche Tennisstar nach dem bitteren Davis-Cup-Aus auf den Weg in den Urlaub, auf den Malediven will der Hamburger neue Kraft sammeln - und eine kräftezehrende und verkorkste Saison so schnell es geht hinter sich lassen.
Geplatzter Traum vom versöhnlichen Jahresabschluss
Mit der DTB-Auswahl hatte sich Zverev einen versöhnlichen Jahresabschluss gewünscht und den ersten Davis-Cup-Titel seit 32 Jahren gejagt, am Ende verabschiedete sich die deutsche Nummer eins nach der 1:2-Halbfinalniederlage gegen Spanien trotz zweier überzeugender Auftritte einmal mehr mit leeren Händen von einem Turnier. Schon vor dem Davis Cup hatte Zverev von einer "unglaublich unbefriedigenden Saison" gesprochen, körperliche Probleme machten ihm immer wieder zu schaffen - da passte es ins Bild, dass er "energielos" und "krank" aus Bologna abreiste.
Zverev ringt sich zum Sieg und dennoch bleibt nur ein weiteres Aus
Er habe sich bei seinem Zweisatzsieg gegen den Spanier Jaume Munar "nicht in Bestform" gefühlt, sagte Zverev, der auf der ATP-Tour in diesem Jahr nur einen Titel feiern konnte. Mit dem Weltranglistendritten an der Spitze hatten sich die Deutschen bei dem traditionsreichen Nationenturnier in Norditalien mehr ausgerechnet, als Mitfavorit gestartet stand am Ende jedoch das zweite Halbfinal-Aus in Folge.
DTB blickt nach vorn – doch Zverevs Rückkehr ist ungewiss
"Heute sind wir sehr enttäuscht, das ist auch in Ordnung. Aber das wird uns jetzt nicht davon abhalten, dass wir es auch irgendwann mal gewinnen können", sagte Bundestrainer Michael Kohlmann: "Wir werden auf jeden Fall angreifen." Ob beim nächsten Angriff auf die "hässlichste Salatschüssel der Welt" auch Zverev wieder mit dabei ist, ist jedoch fraglich - der 28-Jährige ist kein Fan vom aktuellen Format mit einer Finalrunde an einem Ort und dem Termin am Ende der Saison. Zverev ging nur an den Start, weil er auf die Titelchance mit dem älter werdenden Team gehofft hatte. Am Ende vergeblich.
Unklare Zukunft im Davis-Cup-Team
Zumindest seine Teamkollegen hoffen, dass der Topstar nun regelmäßiger für sein Land spielen will. "Klar sind wir ein stärkeres Team, wenn Sascha dabei ist. Es wäre schön, wenn er mehr spielen würde", sagte Doppel-Experte Tim Pütz dem SID, nachdem er an der Seite von Kevin Krawietz das entscheidende Doppel gegen Marcel Granollers/Pedro Martínez in drei Sätzen verloren hatte. Es sei jedoch allen bewusst, dass Zverev Gründe habe, warum er "manchmal spielt und manchmal nicht spielt", sagte Pütz, "und das ist völlig okay".
Fokus auf Regeneration und den Neustart 2025
Für den Davis Cup und das DTB-Team, in dessen Kreis sich Zverev sehr wohl fühlt, hatte er seinen Urlaub anders als beispielsweise Wimbledonsieger Jannik Sinner (Italien) verschoben. Nun geht es für Zverev darum, die Akkus wieder aufzuladen. Bereits im Januar steht mit den Australian Open in Melbourne ein erstes großes Highlight an, bei dem er in diesem Jahr im Endspiel stand - nach einer klaren Finalniederlage gegen Sinner aber wie so oft enttäuscht nach Hause fuhr.