EYOF

Newcomer des Jahres: Andor Schumann

Vom EYOF in Skopje auf die große Bühne beim Sportler des Jahres. Andor Schumann ist "Newcomer des Jahres" und reiht sich damit ein zu Persönlichkeiten wie Vinzenz Geiger, Oliver Zeidler, Annett Kaufmann und Nathalie Armbruster. Dabei hatte er nicht mal geplant, Läufer zu werden.

Autor: Team D // Paul Burba
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 22. Dezember 2025

Die Medaille bewahrt Nils Schumann in einem Regal auf, zusammen mit Erinnerungsstücken an seine größten Erfolge. Sohn Andor Schumann hat das 800-Meter-Gold oft betrachtet. Das Video vom Olympiasieg fesselt ihn besonders. Vor jedem Rennen schaut er sich das Finale von Sydney 2000 an. Was als Last erscheinen könnte, empfindet der 17-jährige Nachwuchs-Leichtathlet eher als Inspiration – und vor allem Ansporn.

„Ich mache mir keinen Druck, dass ich nicht so erfolgreich sein könnte wie Papa. Ich gehe meinen Weg“, sagt Andor selbstbewusst. Spätestens seit diesem Sommer ist der Teenager mittendrin, um in den Fußstapfen seines Vaters einen eigenen Abdruck zu hinterlassen.

25 Jahre ist es her, dass Nils Schumann mit damals 22 Jahren und platinblonder Stoppelfrisur an der australischen Westküste Geschichte schrieb. Er wurde Sportler des Jahres. Andor fügte dem Familien-Stammbuch ein goldenes Kapitel hinzu.

Mit ähnlich markanter Haarfarbe, einem ebenso beeindruckenden Finish und weit ausgebreiteten Armen wie einst sein Vater stürmte der Sportschüler beim European Olympic Youth Festival (EYOF) in Skopje zu Gold für Team Deutschland. Sein Sieg markiert einen Meilenstein in der Nachwuchs-Leichtathletik des Landes. Bei ein paar EYOF-Siegen hatte Sören Ludolph 20 Jahre zuvor über 800 Meter gewonnen.

Ausgezeichnet und 20.000€ reicher

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Der Titel bei der „Mini-Olympiade“ krönte das Jahr für den Erfurter Mittelstreckenläufer. Bei der Jugend-DM war er zu U18-Gold über 800 m gerannt, nachdem er schon Silber über 400 m gewonnen hatte. Bronze in Skopje in der Schweden-Staffel (100, 200, 300 und 400 m) und der DM-Titel mit der Erfurter 3×1000-m-Staffel der U20 kamen hinzu.

In Skopje konnte Nils Schumann eine Träne nicht zurückhalten. Er ist stolz als Vater, und als einer der Trainer am Bundestützpunkt Erfurt. In ein Muster möchte er Andor nicht zwängen. Lauftalent hat er, weiß der 47-Jährige. „Was er daraus macht, ist sein Werdegang. Er ist mein Sohn. Ich liebe ihn, egal ob er 800-Meter-Läufer ist oder nicht.“

Es war gar nicht geplant, Läufer zu werden.

Andor Schumann
EYOF-Gewinner und Newcomer des Jahres

Traum von Olympia

Vor drei Jahren noch spielte der Blondschopf Fußball. Andors Weg gleicht einem von null auf 800. Erst mit dem Umzug nach Erfurt und dem Wechsel an die Sportschule nahm er auf der Bahn seinen Lauf.

„Es war gar nicht geplant, Läufer zu werden“, erzählt Andor. Er findet es cool, sich in den familiären Pfaden gefunden zu haben. Mutter Korinna Fink zählte zu Deutschlands Top-Läuferinnen über 400 m.

In Baden-Baden schließt sich der Kreis auf der Bühne. Und auf der Bahn vielleicht in Los Angeles 2028 oder in Brisbane 2032. Olympia wäre ein Traum für Andor Schumann. 2025 bleibt in Erinnerung. „Ich werde lange darauf schauen“, sagte er in der Hoffnung, irgendwann eigene Rennen im Video anzusehen. Skopje wäre ein Anfang.

Andor beim EYOF 2025 in Skopje

Sieger-Chance der Glücksspirale

Ausgezeichnet wurde Andor bei der Gala Sportler des Jahres durch die GlücksSpirale-Zusatzlotterie Sieger-Chance. Mit gerade einmal 17 Jahren gehört er zu den größten Nachwuchshoffnungen der deutschen Leichtathletik – und zeigt, wie stark gezielte Sportförderung wirken kann. Die Sieger-Chance fördert gezielt den deutschen Spitzensport – und macht besondere Nachwuchsleistungen sichtbar. Die Auszeichnung ist mit je 10.000 Euro für den Athleten und seinen Heimatverein verbunden.

 

Text: Sportler des Jahres / Team D / Glücksspirale