
Karina Schönmaier hat im Mehrkampffinale der Turn-WM mit Platz 19 eine Enttäuschung erlebt. Die 20-Jährige konnte ihren starken sechsten Rang aus der Qualifikation nicht bestätigen und blieb im Endkampf der besten 24 Turnerinnen hinter den Erwartungen zurück.
Noch keine Top 10 Platzierung für das Turn-Team
Das DTB-Team wartet damit weiterhin auf die erste Top-10-Platzierung. Schönmaier hat am Freitag (ab 9.00 Uhr/SWR.de) im Sprungfinale noch eine Medaillenchance. Die zweite deutsche Starterin, Silja Stöhr, belegte am Donnerstag Rang 21.
In Abwesenheit der Stars Simone Biles (USA) und Rebeca Andrade (Brasilien) sicherte sich die Mehrkampf-Weltmeisterin von 2021, Angelina Melnikowa (neutrale Athletin), die Goldmedaille. Silber ging an Leanne Wong (USA), Bronze an Zhang Qingying (China). Da die russische Athletin unter neutraler Flagge startet, wurde anstelle der Nationalhymne das 1. Klavierkonzert von Tschaikowski bei der Siegerehrung gespielt.
Unsicherheiten an Balken und Boden
"Leider lief nicht alles so wie ich es geplant hatte. Ich hatte einen Sturz am Ende, weil dann doch etwas die Kraft gefehlt hatte, weil ich ein bisschen erkältet bin. Aber ich war froh, dass ich in den Top sechs der ersten Mannschaft geturnt habe. Ich fokussiere mich jetzt auf mein Finale am Sprung", sagte Schönmaier nach dem Wettkampf. Stöhr zeigte sich "sehr stolz und glücklich" nach ihrem ersten Mehrkampffinale bei einer Weltmeisterschaft.
In ihrer Paradedisziplin, dem Sprung, unterlief Doppel-Europameisterin Schönmaier gleich zu Beginn ein kleiner Fehler: Beim Landen trat sie aus der Landezone und konnte somit nicht an ihre starke Qualifikationsleistung anknüpfen. Am Stufenbarren zeigte sie eine konzentrierte Übung und arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf Rang fünf vor. Am Schwebebalken und Boden schlichen sich jedoch erneut Unsicherheiten ein, sodass die Wertungen deutlich hinter denen der Qualifikation zurückblieben. Die erst 17-jährige Stöhr präsentierte einen soliden Wettkampf, konnte ihren 17. Platz aus der Qualifikation aber ebenfalls nicht halten.
Im Mehrkampffinale der Männer hatte Timo Eder bereits am Mittwoch Rang 19 belegt. Abgesehen von Schönmaier finden die Gerätefinals ohne deutsche Beteiligung statt.