Wintersport Wochenende

Wintersport Kompakt

Emma Aicher of Germany in action during the women's Downhill race at the Alpine Skiing FIS Ski World Cup, in St. Moritz, Switzerland, Saturday, December 13, 2025.(KEYSTONE/Claudio Thoma)

Alles, was an diesem Wintersport-Wochenende passiert ist.

8 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 15. Dezember 2025

Ski Alpin

Emma Aicher ist am Tag nach ihrem dritten Weltcupsieg bei einem Sturz im Super-G von St. Moritz mit dem Schrecken davongekommen. "Einfach dumm, das pisst mich schon ein bisschen an", sagte die 22-Jährige in der ARD und betonte: "Ich wusste gleich, dass mir nichts fehlt." Nur der Airbag, der sich vorschriftsmäßig öffnete, habe ihr ein wenig die Luft zum Atmen genommen. "Zum Glück ist ihr nichts passiert", sagte Teamkollegin Kira Weidle-Winkelmann, die beim ersten Super-G-Sieg der Neuseeländerin Alice Robinson Rang elf belegte (+0,95 Sekunden). 

Beim Riesenslalom im französischen Val d'Isère fuhren Fabian Gratz als Zwölfter (+1,14) und Alexander Schmid als 13. (+1,16) ein zweites Mal in dieser Saison unter die besten 15 im Weltcup und erfüllten damit die deutsche Olympia-Norm.

Als der Norweger Timon Haugan beim Weltcup-Slalom in Val d'Isère zum Sieg fuhr, hatte Linus Straßer längst seine Tasche gepackt. Beim Rennen in Hochsavoyen verpasste der 33 Jahre Münchner das Finale klar. Nach einem schweren Fehler kurz vor der Ziel, nach dem er sich nur mit Mühe im Kurs halten konnte, kam er er im ersten Lauf lediglich auf Rang 38. Zur Teilnahme am zweiten Durchgang fehlten dem WM-Dritten trotz seiner bemerkenswerten artistischen Einlage 0,53 Sekunden. "Die Face ist einfach wirklich mein Endgegner", sagte Straßer, der am Olympiaberg von 1992 nie mehr als Rang 13 erreicht hat, in der ARD.

Skispringen

Skispringer Philipp Raimund hat gut zwei Wochen vor der Vierschanzentournee seine Topform bestätigt und beim Heim-Weltcup in Klingenthal seinen dritten Podestplatz in Folge erreicht. Der 25 Jahre alte Oberstdorfer landete beim nächsten Sieg des überragenden Slowenen Domen Prevc im dichten sächsischen Nebel auf Platz drei. Die weiteren Deutschen erlebten ein Debakel, nur Felix Hoffmann (29.) schaffte es noch in den zweiten Durchgang.

 Einen Tag nach seinem starken dritten Platz kam der 25 Jahre alte Oberstdorfer im Abschlusswettbewerb auf Rang zehn, bleibt aber gut zwei Wochen vor Beginn der Vierschanzentournee die klare deutsche Nummer eins.

Wieder gute Leistungen, weiter kein Podestplatz: Die deutschen Skispringerinnen haben auch beim Heim-Weltcup in Klingenthal nicht den erhofften großen Durchbruch geschafft. Beim abschließenden Springen in der Vogtland Arena gelang Vizeweltmeisterin Selina Freitag zwar mit Platz vier das beste Saisonergebnis vor Agnes Reisch (Fünfte), die allerbesten um Siegerin Nika Prevc sind aber weiter ein Stück entfernt. Bruder Richard und Vater Holger, beide einst Weltcup-Sieger, drückten der noch sieglosen Sächsin Freitag beim Heimspiel vergeblich die Daumen. Nach zwei guten Sprüngen auf 126,0 und 131,0 m (267,5 Punkte) fehlten der 24-Jährigen letztlich rund drei Meter auf die drittplatzierte Norwegerin Anna Odine Ström (272,4).

Biathlon

Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Weltcup in Hochfilzen auch ohne die erkrankten Franziska Preuß und Selina Grotian den erhofften Podiumsplatz erreicht. Beim Rennen über die 4x6 km wurden Anna Weidel, Julia Tannheimer, Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt Dritte und leisteten Wiedergutmachung für das Staffel-Debakel von Östersund. Zum Weltcup-Auftakt hatte das DSV-Quartett in der Besetzung Preuß, Voigt, Hettich-Walz und Grotian nur den indiskutablen elften Rang belegt. Schweden (0+7) siegte souverän vor Norwegen (0+9/+40,3) und dem deutschen Team (0+8), das 51,3 Sekunden zurücklag.

Biathlet Philipp Horn hat nach seinem überzeugenden dritten Platz im Sprint das Podium im Verfolger knapp verpasst. Beim Weltcup in Hochfilzen belegte der 31-Jährige im Rennen über 12,5 km aber erneut einen starken vierten Rang und bestätigte zwei Monate vor Olympia seine gute Form. Der Sieg ging an den fehlerfreien Franzosen Eric Perrot, der vor dem Italiener Tomasso Giacomel (1/+10,2 Sekunden) und dem Weltcupführenden Johan-Olav Botn aus Norwegen (1/+29,0) triumphierte. Ein Sturz in der dritten Runde kostete Horn wertvolle Zeit.

Die deutsche Männer-Staffel hat beim Weltcup in Hochfilzen das erhoffte Podium knapp verpasst. David Zobel, Philipp Nawrath, Philipp Horn und Justus Strelow belegten im zweiten Staffelrennen des Olympia-Winters nach einer Strafrunde und elf Nachladern den fünften Rang. Zum Auftakt in Östersund war das DSV-Quartett auf Rang vier gelaufen. Der Sieg über 4x7,5 km ging erneut an die starken Norweger (0+3), die auch ohne die zurückgetretenen Bö-Brüder souverän vor Frankreich (0+8/+43,1 Sekunden) und Schweden (0+9/+1:05,7 Minuten) triumphierten. Das deutsche Team (1+11) hatte 1:20,0 Minuten Rückstand, auf Platz drei fehlten 14,3 Sekunden.

Anna Weidel hat zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen für eine weitere Top-10-Platzierung gesorgt. Die 29-Jährige belegte nach Rang acht im Sprint auch in der Verfolgung einen guten zehnten Platz. Dagegen fiel Vanessa Voigt, die im Sprint als Siebte noch überzeugt hatte, weit zurück.

Bob

Vizeweltmeister Johannes Lochner hat Rekordweltmeister Francesco Friedrich erneut ausgestochen und in der Dauerrivalität das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Bei der dritten Weltcup-Station im norwegischen Lillehammer fuhr Lochner vor dem Doppel-Olympiasieger seinen zweiten Saisonsieg ein und schnappte sich damit auch die alleinige Führung in der Gesamtwertung des Viererbob. Dominator Friedrich (+0,14), vor dem Wochenende punktgleich mit Lochner musste sich ebenso geschlagen geben wie Adam Ammour (Oberhof/+0,16), der das deutsche Podium komplettierte. Zuvor hatte Laura Nolte hat in Lillehammer als Dritte ihr nächstes Monobob-Podium eingefahren und die alleinige Führung im Weltcup übernommen.

Johannes Lochner hat ein perfektes Wochenende gekrönt und Rekordweltmeister Francesco Friedrich den nächsten Dämpfer verpasst. Bei der dritten Weltcup-Station der Bob-Piloten im norwegischen Lillehammer setzte sich Lochner im Vierer bei einem deutschen Dreifachsieg wie am Samstag durch - diesmal vor Adam Ammour und seinem Dauerrivalen Friedrich, dessen Anschieber beim Start patzten. Lochner feierte seinen dritten Saisonsieg im großen Schlitten. Der langjährige Dominator Friedrich lag 0,28 Sekunden hinter Lochner und zwei Hundertstel hinter Ammour.

Olympiasiegerin Laura Nolte bleibt im Zweier weiter das Maß der Dinge. Die Weltmeisterin aus Winterberg triumphierte mit Anschieberin Deborah Levi auch bei der dritten Weltcup-Station des Olympiawinters in Lillehammer mit großem Vorsprung und verwies bei einem deutschen Dreifachsieg die Konkurrenz einmal mehr auf die Plätze. Nolte setzte sich nach zwei Läufen in Norwegen klar vor Kim Kalicki (Wiesbaden/+0,56 Sekunden) mit Anschieberin Talea Prepens sowie Lisa Buckwitz (+0,62) vom BRC Thüringen mit Neele Schuten durch.

Skilanglauf

Das deutsche Skilanglauf-Duo Laura Gimmler und Coletta Rydzek hat beim ersten Weltcup-Teamsprint der Olympia-Saison das Podest hauchdünn verpasst. Die beiden Oberstdorferinnen landete in einem packenden Rennen auf Platz vier, Schlussläuferin Rydzek fehlte im Zielsprint nur acht Hundertstel zum dritten Rang. 

Laura Gimmler hat zum zweiten Mal in Folge ein Sprintfinale im Weltcup erreicht. Wie zuletzt schon beim Klassikwettkampf in Trondheim musste sich die Oberstdorferin aber am Samstag in Davos in der Freistil-Entscheidung mit dem sechsten und letzten Platz begnügen, wies damit aber erneut starke Form nach.

 Helen Hoffmann hat beim Weltcup in Davos das beste Ergebnis ihrer Karriere erzielt. Die U23-Weltmeisterin aus Oberhof wurde in der Schweiz im Freistilrennen über 10 km Achte und empfahl sich damit nachhaltig für einen Staffeleinsatz bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina im Februar. Beim ersten Weltcupsieg der Norwegerin Karoline Simpson-Larsen lag Hoffmann lediglich 27,4 Sekunden zurück. Auch Pia Fink lief als Zehnte ein ganz starkes Rennen. Bei den Männern hatte zuvor Florian Notz für das bislang beste Saisonergebnis der deutschen Skilangläufer gesorgt. Der 33-Jährige wurde Zwölfter.

Snowboard

Den deutschen Snowboardcrossern ist mit drei Top-Platzierungen ein verheißungsvoller Start in die Weltcup-Saison gelungen. Zum Abschluss der Rennen im italienischen Cervinia verpassten Jana Fischer (Löffingen) und Leon Ulbricht (Rötteln) im Mixed-Team-Wettbewerb als Vierte nur knapp das Podium. In den Einzel-Rennen belegten Martin Nörl (Adlkofen) und Ulbricht die Plätze vier und fünf. Nörl sicherte sich damit zugleich die Olympia-Qualifikation.

Rodeln

Der frühere Rodel-Weltmeister Toni Eggert hat bei der zweiten Weltcup-Station des olympischen Winters mit einem überraschenden Sieg aufhorchen lassen. Der Silbermedaillensieger von Peking war mit seinem Partner Florian Müller in Park City/Utah nicht zu schlagen, im Doppelsitzer der Frauen feierten Dajana Eitberger und Magdalena Matschina ihren ersten Saisonerfolg

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat eine Woche nach seinem Überraschungscoup von Winterberg einen Dämpfer kassiert - mit einem starken zweiten Lauf aber zumindest Schadensbegrenzung betrieben. Der 36-Jährige, der zum Auftakt seinen ersten Weltcupsieg nach knapp 22 Monaten gefeiert hatte, kam in Park City im US-Bundesstaat Utah nur auf den siebten Rang. Mit der zweitschnellsten Laufzeit im zweiten Durchgang verbesserte sich der dreimalige Olympiasieger aber immerhin noch um sieben Plätze.

Weltmeister Max Langenhan fuhr als Zweiter (+0,257) zum zweiten Mal in dieser Saison aufs Podium, Dritter wurde der Italiener Leon Felderer (+0,508). David Nössler (+0,805) belegte einen starken sechsten Rang. 

Bei den Frauen verpasste das Team von Bundestrainer Patric Leitner die Podestplätze deutlich. Als beste Deutsche kam Merle Fräbel beim Sieg der US-Amerikanerin Summer Britcher auf den sechsten Rang (+0,264). Weltmeisterin Julia Taubitz verhinderte ein weiteres Debakel mit einem starken zweiten Lauf und fuhr von Rang 15 noch auf Platz acht vor (+0,341). Anna Berreiter wurde Elfte (+0,392).

In der Team-Staffel gewann Italien vor Österreich und den USA, Deutschland kam nur auf Platz fünf.

Eisschnelllauf

Eisschnelllauf-Hoffnung Finn Sonnekalb hat beim Weltcup in Norwegen nicht an seine Glanzleistungen der bisherigen Olympiasaison anknüpfen können. Nach Platz vier am Freitag auf seiner Paradestrecke 1500 m erreichte der 18 Jahre alte Erfurter am Samstag in Hamar über die 1000 m den 13. Platz. Zu Dominator Jordan Stolz (USA), der in 1:07,63 Minuten den Bahnrekord verbesserte, fehlten Sonnekalb 1,64 Sekunden.

Eiskunstlauf

Die Paarlauf-Europameister Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin haben den deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften in Oberstdorf ihren Stempel aufgedrückt. Die Vize-Weltmeister aus Berlin siegten zum Abschluss der nationalen Titelkämpfe am Fuße des Nebelhorns mit 223,13 Punkten vor den gleichermaßen für die Winterspiele in Mailand qualifizierten Annika Hocke und Robert Kunkel (Berlin/188,75). Rang drei ging an die Chemnitzer Letizia Roscher und Luis Schuster (163,18). Eine wahre Flugshow lieferte Genrikh Gartung ab. Nach Rang drei im Zwischenklassement begeisterte der Oberstdorfer sein Heimpublikum und fuhr einen überlegenen Sieg ein.

Skeleton

Der deutsche Skeleton-Pilot Axel Jungk hat beim Weltcup im norwegischen Lillehammer nur knapp den Sieg verpasst. Der WM-Dritte belegte am Freitag den zweiten Platz. Zum Briten Matt Weston, der bereits den Auftakt in den Winter auf der komplett erneuerten Olympia-Bahn in Cortina d'Ampezzo gewonnen hatte, fehlten am Ende lediglich fünf Hundertstelsekunden. Goldhoffnung Christopher Grotheer kassierte derweil auf dem Weg zu den Olympischen Spielen mit Platz 21. den nächsten bitteren Rückschlag.

Bei den Frauen bestätigte Jacqueline Pfeifer einmal mehr ihre starke Form. Nach ihrem Sieg in Cortina belegte die dreimalige Gesamtweltcupsiegerin als beste Deutsche Rang vier (+0,51 Sekunden). Hannah Neise, Olympiasiegerin von Peking, wurde beim Erfolg von Janine Flock aus Österreich Neunte (+0,65). Susanne Kreher erreichte den zwölften Platz (0,91), Corinna Leipold rundete die gute deutsche Mannschaftsleistung mit Rang 15 (+1,02) ab.

Skicross

Die deutschen Skicrosser sind beim zweiten Weltcup im französischen Val Thorens ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Daniela Maier schied nach Platz vier am Vortag ebenso im Viertelfinale aus wie Florian Wilmsmann. Tim Hronek, im ersten Rennen Sechster, wurde nach seinem Achtelfinale von der Jury disqualifiziert. Maier und Wilmsmann belegten im Endklassement als beste Deutsche jeweils Rang neun.