Tokio 2020

Sprinterinnen Staffel-Fünfte - Hussong ohne Chance auf Speer-Medaille

Die deutschen Sprinterinnen haben bei den Olympischen Spielen in Tokio die erste Medaille für eine deutsche Staffel über 4x100 m verpasst. Bei den Männern kam das deutsche Quartett mit Julian Reus (Erfurt), Joshua Hartmann (Köln), Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Preprah (Hamburg) in 38,12 Sekunden auf Platz sechs. Mitfavoritin Christin Hussong (Zweibrücken) hat bei den Olympischen Spielen eine Medaille im Speerwurf klar verpasst.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 06. August 2021

4x100m-Staffel:

Die deutschen Sprinterinnen haben bei den Olympischen Spielen in Tokio die erste Medaille für eine deutsche Staffel über 4x100 m verpasst. Rebekka Haase (Wetzlar), Alexandra Burghardt (Burghausen), Tatjana Pinto (Paderborn) und Gina Lückenkemper (Berlin) kamen im Finale nach einem schwachen letzten Wechsel auf Platz fünf. Dem DLV-Quartett, das im Vorlauf 42,00 gelaufen war, fehlten in 42,12 Sekunden zu Bronze 24 Hundertstel.

"Wir haben alles gegeben. Natürlich ärgern wir uns", sagte Haase in der ARD, während Schlussläuferin Lückenkemper knapp bilanzierte: "Es ist scheiße."

Gold ging erstmals seit 2004 an Jamaika, das in der drittbesten je gelaufenen Zeit von 41,02 Sekunden den Weltrekord der USA (40,82) um zwei Zehntel verpasste. Silber ging an die US-Amerikanerinnen (41,45) vor Großbritannien (41,88).

Bei den Männern kam das deutsche Quartett mit Julian Reus (Erfurt), Joshua Hartmann (Köln), Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Preprah (Hamburg) in 38,12 Sekunden auf Platz sechs. Nach seinem Sensationssieg über 100 m führte Lamont Marcell Jacobs die italienische Sprint-Staffel erstmals zu olympischem Gold. Italien siegte in 37,50 Sekunden hauchdünn vor Großbritannien (37,51), Bronze ging an Kanada (37,70). Jamaika, mit Usain Bolt Sieger von London und Rio, kam nur auf Platz fünf (37,84). Die USA waren bereits im Vorlauf gescheitert.   

Jamaikas Topsprinterin Elaine Thompson-Herah gewann ihre dritte Goldmedaille in Tokio. Mit nun fünf Olympiasiegen rückte sie auf Platz zwei unter den erfolgreichsten Leichtathletinnen vor, die Amerikanerin Allyson Felix hat sechs Goldmedaillen vorzuweisen.

Die bislang letzte deutsche Medaille hatte die Frauen-Staffel der DDR mit Silber 1988 in Seoul gewonnen. 2016 in Rio waren Haase, Lückenkemper und Pinto mit Lisa Mayer (Wetzlar) Vierte geworden.

 

Speerwurf:

Mitfavoritin Christin Hussong (Zweibrücken) hat bei den Olympischen Spielen eine Medaille im Speerwurf klar verpasst. Die 27 Jahre alte Europameisterin kam am Freitag in Tokio nicht über schwache 59,94 m und Platz neun hinaus. Damit blieb Hussong knapp zehn Meter unter ihrer Saisonbestleistung und war schon beim Endkampf der besten Acht nur noch Zuschauerin. Olympiasiegerin wurde Vizeweltmeisterin Liu Shiying aus China (66,34), vor der Polin Maria Andrejczyk (64,61) und Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber (64,56).

"Ich habe es technisch leider überhaupt nicht hinbekommen. Es war der schlechteste Wettkampf im ganzen Jahr", sagte Hussong in der ARD: "Das ist natürlich sehr beschissen, wenn das im Olympia-Finale passiert. Wenn man technisch so schlecht wirft, hat man es auch nicht verdient."

Nun ruhen die deutschen Hoffnungen nur noch auf Johannes Vetter, der Offenburger ist am Samstag bei den Männern Topfavorit auf Speerwurf-Gold. "Ich werde alles geben, was ich habe", kündigte der 28-Jährige an. 

Mit ihren 69,19 m war Hussong als Nummer zwei der Welt nach Tokio gereist und wollte "um eine Medaille kämpfen". Doch wie schon in der Qualifikation fand die WM-Vierte auch im großen Finale überhaupt nicht zu ihrer Form. Hussong grübelte, verzweifelte von Wurf zu Wurf mehr und vergrub nach dem dritten Versuch fassungslos ihr Gesicht in den Händen. 59,94, 59,18 und 59,61 m waren für ihre Ansprüche viel zu wenig.

 

Quelle: DOSB/SID