World Games

Schon zehn Medaillen am ersten Tag für Team Deutschland

Ein furioser Auftakt für Team Deutschland bei den World Games in Chengdu: Allein die Rettungsschwimmer*innen sammelten am ersten Wettkampftag sieben Medaillen.

4 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 08. August 2025

Rettungsschwimmer*innen sorgen für Medaillenflut

Die deutschen Rettungsschwimmer*innen haben bei den World Games in Chengdu am ersten Wettkampftag für eine Medaillenflut gesorgt und das Team D an Position zwei des Medaillenspiegels hinter Italien katapultiert. Zweimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze lautete die Bilanz der Auswahl der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die am Samstag, dem zweiten und letzten Wettkampftag im Lifesaving, weiter ausgebaut werden soll. Nina Holt (22/DLRG Harsewinkel), die am Donnerstagabend bei der Eröffnungsfeier noch die deutsche Fahne getragen hatte, blieb im ersten Rennen der Wettkämpfe im Sancha Lake Campus über 100 Meter Rescue Medley fünf Hundertstelsekunden unter ihrem eigenen Weltrekord und holte in 1:03,69 Minuten Gold vor Lena Oppermann (20/DLRG Halle-Saalekreis/+5,00 Sekunden). Gemeinsam gewannen die beiden dann Gold in der 4x50-Meter-Pool-Lifesaver-Staffel mit Julia Hennig (27/DLRG Bietigheim-Bissingen) und Undine Lauerwald (22/DLRG Halle-Saalekreis) und unterboten den Weltrekord Italiens in 1:51,07 Minuten gleich um 2,70 Sekunden.

Ihre dritte Medaille des Tages holte Lena Oppermann dann über die 100 Meter Manikin Carry mit Flossen – Silber mit 17 Hundertstelsekunden Rückstand auf Lucrezia Fabretti (Italien/51,09 Sekunden). Weitere Silbermedaillen gingen an Alica Gebhardt (27/DLRG Harsewinkel), die über die 200 Meter Super Lifesaver mit 3:10 Sekunden Rückstand auf Fabretti (2:23,09 Minuten) ebenso Zweite wurde wie die 4x50-Meter-Pool-Lifesaver-Staffel der Männer mit Sebastien Pierre-Louis (25/DLRG Bad Wünnenberg), Jan Malkowski (32/DLRG Schloss Holte-Stuckenbrock), Danny Wieck (33/DLRG Bad Wünnenberg) und Tim Brang (27/DLRG Schloss Holte-Stuckenbrock), die acht Zehntelsekunden hinter Italien (1:39,12 Minuten/neuer Weltrekord) anschlugen. Den Medaillensatz komplettierte Felix Hofmann (20/DLRG Kelkheim/+1:92), der im 200 Meter Super Lifesaver Bronze hinter den Italienern Francesco Ippolito (2:06,74 Minuten) und Fabio Pezzotti (+0:27) gewann.

DAMIT HAT LENA OPPERMANN NICHT GERECHNET

Gold auch im Karate und Tanzen

Mia Bitsch hatte im Mai den EM-Titel geholt, nun krönte die 21 Jahre alte Karateka ihre Saison mit der Goldmedaille in der Klasse bis 55 Kilogramm. Im Finale besiegte die Athletin vom Sportcenter Bushido Waltershausen die Ukrainerin Anzhelika Terluga mit 3:1 und durfte sich über den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere freuen. Dabei war sie in der Poolphase schon fast ausgeschieden. Gegen die Japanerin Rina Kodo hatte sie nach einer Fehlentscheidung verloren, nachdem jedoch dem deutschen Protest stattgegeben wurde, musste der Kampf bei 1:49 Minuten wieder aufgenommen werden, Bitsch siegte mit 12:5.

Rund eine Stunde später, um 21.16 Uhr Ortszeit, folgte der letzte deutsche Medaillenmoment: Marius Balan (34) und Khrystyna Moshenska (35) vom TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg tanzten im Latein-Finale der World Games zur Goldmedaille. Mit herausragenden 39,25 Punkten ließen sie die Konkurrenz aus Frankreich (38.58) und China (37.33) hinter sich.

Trampolin-Duo verpasst mögliches Gold und holt Bronze

Beim Synchron-Trampolin gewannen Fabian Vogel (30/MTV Bad Kreuznach) und Caio Lauxtermann (22/MTV Bad Kreuznach) die Bronzemedaille und verpassten auch aufgrund eines neuen Wettkampfmodus denkbar knapp Gold. Erstmals entschieden direkte Duelle im Halbfinale und Finale über die Medaillen. Das deutsche Duo turnte als einziges der besten vier Teams vier von fünf Durchgängen fehlerfrei, doch ein kleiner Patzer von Lauxtermann im Halbfinale kostete den Finaleinzug. Das portugiesische Duo Gabriel Albuquerque und Lucas Santos setzte sich knapp durch und gewann im großen Finale gegen die Niederlande die Goldmedaille – jeweils mit nicht abgeschlossenen Durchgängen. Zuvor zeigte das deutsche Duo im kleinen Finale gegen Frankreich noch einmal seine Klasse und sicherte mit 52,450 Punkten souverän Bronze.

Hitze-Chaos im Orientierungslauf, Wakeboarder im Halbfinale

In einem angesichts der schwülen Hitze von vielen Aufgaben wegen Kreislaufproblemen beeinträchtigten Wettkampf feierten die deutschen Orientierungsläuferinnen im Einzelrennen über die Mitteldistanz (Männer rund 6 km/Frauen rund 5 km) Achtungserfolge. Beim Sieg der Schweizerin Simona Aebersold (40:08 Minuten) erreichten Hanna Müller (29/Gundelfinger TS/+9:29) auf Rang sieben und Birte Friedrichs (27/MTV Seesen/+11:34) als Zehnte Top-Ten-Platzierungen. Bei den Männern kam Bojan Blumenstein (32/OSC Kassel/56:13 Minuten) auf Rang elf, Anselm Reichenbach (21/NTNUI) musste das Rennen wegen schwerer Schwindelattacken abbrechen. Es siegte der Schweizer Riccardo Rancan (45:22 Minuten).

Das Halbfinale an diesem Samstag (6.55 Uhr, alle Zeiten MEZ) erreichten im Wakeboard Cable der Frauen Emely Jones (20/WSC Alfsee/Rieste) und Julia Rick (32/CWBS Brühl), bei den Männern gelang dies ebenso sicher Max Milde (23/WSC Rheinhausen) und Florian Weiherer (24/Allgemeiner Deutscher Wakeboardclub), die am Samstag um 8.22 Uhr gefordert sind. Im Wakesurfen steht Tara Kriz (20/MYC Obersee) im Semifinale am Samstag (7 Uhr).

Sieg und Niederlage im Beachhandball, Korfball-Team unterliegt unglücklich

Die deutschen Beachhandballerinnen haben auch ihr zweites Gruppenspiel gewonnen. Gegen Außenseiter Vietnam gab es ein klares 2:0 (26:16, 24:12). Am Samstag (11.10 Uhr) geht es gegen Dänemark um den Gruppensieg. Die Männer müssen um diesen zittern. Gegen Portugal unterlag der Europameister mit 1:2 (20:18, 12:14, 2:6) im Shoot-out und muss nun am Samstag (10.20 Uhr) Brasilien schlagen. Das Korfball-Mixed-Team startete mit einem 14:15 gegen Suriname in das Turnier und hat am Samstag (12 Uhr) Belgien als nächsten Gegner vor der Brust. Die Südamerikaner warfen den Siegkorb 28 Sekunden vor Schluss.

Lucie Marie Kretzschmar im Interview

Discgolfer verpassen Viertelfinale, Aus für Raphael Kandra im Squash

Im Discgolf-Mixed verpassten Wiebke Jahn (39/TV Helmstedt) und Timo Hartmann (21/Ostsee Discgolf Kellenhusen) nach Niederlagen gegen Lettland (1 up) und Frankreich (4 up) trotz eines abschließenden Siegs gegen Finnland (2 up) das Viertelfinale. Das Aus in der ersten Runde musste im Squash Raphael Kandra (34/Paderborner SC) hinnehmen, der dem Tschechen Viktor Byrtus mit 0:3 (8:11, 5:11, 5:11) unterlag. Bei den Frauen überstanden Katerina Tycova (26/SC Monopol Frankfurt) und Saskia Beinhard (26/Paderborner SC) ihre Auftaktspiele. Tycova besiegte die Polin Tola Otrzasek mit 3:0 (11:7, 12:10, 11:7) und trifft im Achtelfinale am Samstag (10 Uhr) auf die Spanierin Marta Dominguez. Beinhard setzte sich gegen die völlig überforderte Yaqi Zhang (China) ebenfalls mit 3:0 (11:1, 11:0, 11:1) durch und hat es im Achtelfinale am Samstag (11 Uhr) mit Franka Vidovic (Kroatien) zu tun.