Paris 2024

"Extrem stolz": Hockey-Frauen bejubeln Olympiaticket

Die deutschen Hockeyfrauen qualifizieren sich nach einem Shootout-Krimi für Olympia in Paris - auch die Männer haben gute Karten.

Autor: sid
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 18. Januar 2024

Ticket: gebucht!

Lisa Nolte schleuderte glücklich ihren Schläger in die Luft, dann ließ sie sich von den heranstürmenden Teamkolleginnen feiern. Mit ihrem frechen Penalty durch die eigenen Beine hat die 22-Jährige die deutschen Hockey-Frauen nach Paris geschossen. Das dramatische 4:3 gegen Gastgeber Indien im Shootout des Halbfinales reichte beim Qualifikationsturnier für das Olympiaticket - dem auch die Männer einen großen Schritt näher kamen.

"Es ist einfach überragend, was für eine geile Überzeugung in dieser Mannschaft bis zur letzten Sekunde steckt", sagte Matchwinnerin Nolte: "Gemeinsam haben wir dieses Penaltyschießen gewonnen - jetzt sind wir einfach extrem stolz."

2:2 (1:1) hatte es nach der regulären Spielzeit und einem Doppelpack von Charlotte Stapenhorst (27./57.) gestanden. Im Nervenkrimi schlug dann Noltes Stunde - die junge Düsseldorfer Stürmerin behielt die Ruhe und verwandelte vor beeindruckender Kulisse im Hockey-verrückten Indien gleich zwei Penaltys.

Das DHB-Team vermied durch die starke kämpferische Leistung, die am Ende belohnt wurde, ein nervenaufreibendes Entscheidungsspiel. Ohne sportlichen Wert geht es am Samstag im Endspiel gegen die ebenfalls qualifizierten USA.

Neben den Basketball-Weltmeistern und den Volleyball-Männern sind die Hockey-Frauen das dritte deutsche Team aus den klassischen Mannschaftssportarten, das sich für Paris qualifiziert hat. Zudem haben die Team-Europameisterinnen im Tischtennis ihr Ticket sicher.

Am Vormittag hatten die Männer im Oman ihr Halbfinalticket gelöst und ihrerseits einen großen Schritt in Richtung Paris gemacht. Nach dem souveränen 3:0 (2:0) gegen Außenseiter Chile im abschließenden Gruppenspiel fehlt dem Weltmeister nur noch ein Sieg in den kommenden zwei Spielen.

Tom Grambusch (15.) und Gonzalo Peillat (22.) trafen nach Strafecken für das Team von Bundestrainer Andre Henning, das durch das leicht überraschende 2:2 gegen Neuseeland am Dienstag unter Druck geraten war. Justus Weigand (49.) besorgte das dritte Tor aus dem Spiel heraus. Die erste Möglichkeit, das Olympiaticket zu lösen, bietet sich dem Tokio-Vierten nun am Samstag.

"Wir haben alles in allem gut gespielt. Jetzt freuen wir uns auf das Halbfinale", lobte Torschütze Grambusch die von Beginn an dominante Leistung. Die erfolgreiche Qualifikation gilt als Pflicht für sein Team, das Anfang 2023 überraschend den WM-Titel errungen hatte.