Fahnenübergabe an Deutschland als Ausrichter der World Games 2029 bei der Schlussfeier in Chengdu. Team D mit 17-mal Gold und je 14-mal Silber und Bronze auf Rang zwei der Medaillenwertung hinter China.
Perurena erklärt Spiele um 20.50 Uhr für beendet – Fahne an Karlsruhe übergeben
Die 12. World Games in Chengdu (China) sind Geschichte. Im International Friendship Pavillon erklärte José Perurena (80), spanischer Präsident der International World Games Association (IWGA), die Spiele um 20.50 Uhr Ortszeit (14.50 Uhr MEZ) für beendet. Zuvor waren die noch in der Gastgeberstadt anwesenden Athletinnen und Athleten nach Sportarten getrennt zur Schlussparade eingezogen. Xiaolin Shi, Präsidentin des Organisationskomitees, würdigte noch einmal den italienischen Orientierungsläufer Mattia Debertolis, der in seinem Wettkampf am 8. August einen Kreislaufzusammenbruch erlitten hatte und vier Tage später im Alter von 29 Jahren an den Folgen verstorben war. Perurena, der in seinem Grußwort ebenfalls sein Beileid aussprach, sagte: „Wir danken den Organisatoren in Chengdu für großartig organisierte und durchgeführte Spiele, die einen neuen Maßstab gesetzt haben. Wir sind uns sicher, dass Karlsruhe 2029 eigene Akzente setzen und ebenso großartige Spiele ausrichten wird.“
In der Stadt in Baden-Württemberg findet in vier Jahren die 13. Ausgabe der Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten statt. Am Samstag hatten Perurena und Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (60/SPD) auf einem Empfang der deutschen Delegation in einem Teehaus in der Innenstadt von Chengdu das „Organizers Agreement“ unterzeichnet. Im Rahmen der Schlussfeier übernahmen Bogenschütze Florian Unruh (32/SSC Fockbek, SV Dauelsen) und Charlotte Schall (24/TV Bad Rappenau) aus dem Ultimate-Frisbee-Team um 20.37 Uhr Ortszeit die Fahne vom aktuellen Gastgeber. „Es war sehr interessant, einmal bei so einer Choreografie mitzumachen. Ich finde es supercool, dass die Spiele 2029 im eigenen Land stattfinden werden, das wird dem Sport einen weiteren Push geben", sagte Florian Unruh.
Nachdem Mentrup in seinem Grußwort die Welt nach Karlsruhe eingeladen hatte, lieferte die Rhythmische Sportgymnastin Maxima Bachmayer (22/SSC Karlsruhe) eine Kostprobe ihres Könnens. Anschließend performte der Karlsruher Singer-Songwriter Toni Mogens (28) seinen Themensong für die World Games 2029, ehe Christiane Schenderlein (43/CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Theresa Schopper (64/Grüne), und Mentrup Deutschland als Gastgeberland auf der Bühne präsentierten.
DOSB zieht sehr positive Bilanz
Das Team D, das mit 212 Athlet*innen in 25 der 34 Sportarten vertreten war, schloss in der Medaillenwertung mit 17-mal Gold und je 14-mal Silber und Bronze auf Rang zwei ab und lag damit nur hinter Gastgeber China, der 36-mal Gold, 17-mal Silber und elfmal Bronze holte. Bei der Anzahl der Medaillen schob sich Italien mit 57 (13/25/19) noch zwischen China und Deutschland. 2022 hatte das Team D in Birmingham (USA) den Medaillenspiegel noch angeführt. „Wir können mit dem sportlichen Abschneiden sehr zufrieden sein“, sagte Olaf Tabor (54), Vorstand Leistungssport im DOSB, „es war klar, dass die Chinesen alles versuchen würden, mit ihrem großen Team Erster zu werden. Wir haben unsere Zielstellung – ein Platz unter den besten drei – erreicht.“ Birte Steven-Vitense (44), Chefin de Mission der deutschen Delegation, lobte besonders das Auftreten des Teams. „Unsere Sportlerinnen und Sportler haben sich nicht nur als faire Wettkämpfer, sondern sehr sympathisch, authentisch und nahbar präsentiert. Sie sind als sehr gute Botschafterinnen und Botschafter für unser Land aufgetreten.“
Sportlicher Abschluss ohne Medaillen
Der letzte Wettkampftag war nach Freitag der zweite ohne deutsche Medaille. Im Kraftdreikampf, bestehend aus Squat, Bench Press und Deadlift, musste sich Valérie von Gleichen (32/Powerlifting Würzburg) in der Klasse „Equipped Superheavyweight“ beim Sieg der Kanadierin Rhaea Danielle Stinn (109,24 Punkte) mit 73,13 Zählern und Rang acht im Finale abfinden. Im „Equipped Heavyweight“ wurde Cathrin Silberzahn (36/Powerlifting Würzburg) disqualifiziert, weil sie im Squat keinen gültigen Versuch schaffte. Gold ging an Marte Elverum (Norwegen/110,52 Punkte).
Die deutsche Duathlon-Staffel mit Nelly Raßmann (27/TV Planegg-Krailing) und Fabian Holbach (32/Triathlon Mülheim-Kärlich e.V.) sicherte sich in einem spannenden Duell mit Gastgeber China Rang acht. Ein platter Reifen bei Holbach sorgte zwischenzeitlich für eine Schrecksekunde, doch dank schneller Hilfe blieb das Team im Rennen und konnte dieses nach 1:21:59 Stunden auch beenden. Der Sieg ging in 1:19:21 Stunden an Spanien 1 mit Maria Varo Zubiri und Javier Martin Morales.
Im MotoSurf kamen Jennifer Beckmann (36) und Sebastian Lux (43/beide MotoSurf Club Germany) im Nations Cup, der extra für die World-Games-Premiere des noch jungen Sports eingeführten Teamwettbewerbs, nicht über den elften und letzten Platz hinaus. Gold holte Tschechien, das in Person von Eliska Matouskova und Lukas Zahorsky auch die Einzelwertungen gewann.