Nils Ehlers und Clemens Wickler verpassen bei der Beachvolleyball-WM Bronze. In all der Enttäuschung geht der Blick auch Richtung Olympia 2028.
Kein Edelmetall für das deutsche Duo
Als der große Traum in Down Under geplatzt war, entlud sich bei Clemens Wickler all der Frust. "Mich fuckt das total ab, ohne Medaille hier nach Hause zu gehen", schimpfte der Beachvolleyballer am NDR-Mikrofon. Nach der nächsten schmerzhaften Niederlage im Kampf um WM-Bronze herrschte bei dem 30-Jährigen die "pure Enttäuschung".
Die Reise in Australien endete für ihn und seinen Partner Nils Ehlers am Sonntag mit einem 0:2 (15:21, 15:21) gegen Arnaud Gauthier-Rat/Téo Rotar, die das erste WM-Edelmetall für Frankreich gewannen. Deutschlands bestes Duo ging hingegen leer aus.
Wiederholung des Olympia-Finales
Einen Tag nach dem bitteren Déjà-vu gegen das schwedische Weltklasseteam David Ahman/Jonatan Hellvig (0:2) in der Neuauflage des Olympia-Finales fanden die Hamburger auch im Spiel um Platz drei nie wirklich in die Partie. Immer wieder leisteten sich die Vizeeuropameister von 2024 Fehler, der letzte Angriff von Wickler landete im Aus. Und so belohnten sich die beiden nicht für ein Turnier mit teilweise starken Leistungen.
Unter anderem hatten Ehlers/Wickler für das Aus der Weltranglistenersten Anders Mol/Christian Sörum aus Norwegen und die tschechischen Titelverteidiger Ondrej Perusic/David Schweiner gesorgt - im Kampf um Edelmetall konnten sie aber nicht daran anknüpfen.
Sieben deutsche Duos ohne Medaille
Er habe "noch keine richtige Erklärung" dafür, sagte Wickler. Insgesamt sollte das WM-Fazit eigentlich "sehr, sehr positiv" ausfallen, erklärte er mit Blick auf die durchwachsene Saison im Jahr nach Olympia-Silber, aber "niemand will Vierter werden".
Damit bleibt Deutschland mit seinen insgesamt sieben Duos wie bereits bei der vergangenen WM vor zwei Jahren ohne Medaille. Bei den Frauen war spätestens im Achtelfinale Schluss gewesen. Die Hoffnungsträgerinnen Svenja Müller und Cinja Tillmann, WM-Dritte von 2022, waren bereits in der Runde der letzten 32 gescheitert. Bei den Männern hatten es neben Ehlers/Wickler auch die deutschen Meister Lukas Pfretzschner und Sven Winter ins Viertelfinale geschafft. Dort war gegen Gauthier-Rat/Rotar Endstation gewesen, die nun auch die letzte deutsche Chance auf eine Medaille zerstörten.
Neues Ziel: Olympia 2028
"Natürlich ist der Ausgang jetzt frustrierend", sagte Chef-Bundestrainer Christoph Dieckmann. Dennoch sei es für Ehlers/Wickler "ein extrem gutes und erfolgreiches Turnier" gewesen. Insgesamt zog der ehemalige Beachvolleyballer ein positives Fazit: "Unterm Strich war es für uns eine sehr gute WM – mit dem Makel, dass wir es im weiblichen Bereich nicht ins Viertelfinale geschafft haben."
Auch Ehlers versuchte nach einer schwierigen Saison das große Ganze zu sehen. Er sei "sehr stolz auf das Team", erklärte der 31-Jährige. Man habe "aufgezeigt bekommen, woran wir noch arbeiten müssen", das gebe Motivation für die kommende Zeit - und die Olympischen Spiele 2028.
"Unser Ziel steht, in drei Jahren in Los Angeles auf das Podium zu kommen", betonte Ehlers und schickte gleich eine Kampfansage in Richtung Konkurrenz. Wenn man bis dahin konzentriert die Dinge trainiere, "die Käse waren, dann können sich alle warm anziehen".