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Willy Bogner feiert 75. Geburtstag

Willy Bogner, der zweimalige Olympia-Teilnehmer im Skilauf, Filmemacher, Designer und Inhaber der gleichnamigen Bekleidungsfirma vollendet heute (23. Januar) sein 75. Lebensjahr.

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 23. Januar 2017

Willy Bogner, der zweimalige Olympia-Teilnehmer im Skilauf, Filmemacher, Designer und Inhaber der gleichnamigen Bekleidungsfirma vollendet heute (23. Januar) sein 75. Lebensjahr.

Insgesamt 17-mal in Folge hat sein Unternehmen die deutsche Olympiamannschaft bei den Winterspielen mit Bekleidung ausgerüstet. Der 17-jährige Unterprimaner Willy Bogner hatte 1960 als erster Deutscher die bekannte Lauberhornabfahrt in Wengen (Schweiz) gewonnen und fuhr am 24. Februar des selben Jahres bei den Olympischen Spielen in Squaw Valley (Kalifornien, USA) auf Goldkurs: Nach dem ersten Durchgang im Slalom lag er mit großen Vorsprung auf dem ersten Rang, bis das passierte, was der legendäre Sportjournalist und Fernsehmoderator Heinz Maegerlein später in seinem Erzählband mit Porträts großer deutscher Sportlerinnen und Sportler so beschrieb: „Er schien ähnlich beschwingt wie im ersten Durchgang zu sein – da blieb sein rechter Ski mit dem Skiende an einer Torstange noch im oberen Teil der Piste hängen – Sturz – ein Aufschrei – aus! In dieser 13. Sekunde der Fahrt verlor er die Medaille. Ein Traum, vielleicht von uns Augenzeugen mehr noch geträumt als von dem jungen Läufer selbst, war zerronnen.“

Willy Bogner wurde zwei Jahre später Studenten-Weltmeister in Chamonix (Frankreich) im Slalom und in der Kombination und trat bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck erneut im bundesdeutschen Team an, wo er Neunter im Abfahrtslauf wurde. Als einer der besten deutschen Skirennfahrer in den 1960er Jahren gewann der gebürtiger Münchener u.a. fünf Deutsche
Meisterschaften in Abfahrt, Slalom und Kombination.

Olympia und Skisport sind dem Jubilar in die Wiege gelegt worden: Sein Vater Willy Bogner sen. nahm an den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen in der Nordischen Kombination teil, sprach den Olympischen Eid und war zum ersten Mal Ausrüster der deutschen Mannschaft. Willy Bogner jun. übernahm den elterlichen Betrieb 1977 nach dem Tod seines Vaters zu einem Zeitpunkt, da er sich längst auch als Filmemacher weltweit einen Namen gemacht hatte: Seinen ersten Olympiafilm hatte er schon in Squaw Valley gedreht. 1969 war er erstmals in einem James-Bond-Film („Im Geheimdienst Ihrer Majestät“) als Ski-Kameramann unterwegs; dabei fuhr er unter anderem auf speziellen Ski rückwärts mit der Kamera vor den Ski-Fahrern her.

Für seinen Film „Feuer und Eis“ erhielt er 1986 den Bayerischen Filmpreis, mit dem Bambi war er schon ein Jahr zuvor ausgezeichnet worden. Bei den XIII. Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid (USA) war Willy Bogner Olympia-
Attaché und seine Frau Sonia Hausdame im ersten Deutschen Haus bei Olympischen Spielen mit Walther Tröger als Chef de Mission. „Willy Bogner ist vor allem deswegen eine beeindruckende Persönlichkeit des deutschen Sports, die ihresgleichen sucht, weil er sich nicht nur durch seine sportlichen Erfolge und sein berufliches Schaffen als Modedesigner einen Namen gemacht hat, sondern durch seine besondere künstlerische Leidenschaft als Filmemacher weltweit für Furore gesorgt hat“, so gratuliert Walther Tröger, langjähriges IOC-Mitglied und NOK-Ehrenpräsident dem Jubilar in dankbarer Erinnerung an die gute Zusammenarbeit über viele Jahre in verschiedenen Bereichen.

Willy Bogner war 2009 knapp ein Jahr lang Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH für die Kandidatur zur Ausrichtung der Olympischen Winterspiele, die dort im nächsten Jahr hätten stattfinden sollen. Im Jahre 2013 wurde Willy Bogner in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. Seit 1952 ist sein Unternehmen offizieller Ausrüster des Deutschen Skiverbandes.

(Quelle: DOSB-Presse Nr.3 2017)

Willy Bogner feiert am 23. Januar 2017 seinen 75. Geburtstag. Foto: picture-alliance