EM

Weltmeister beißt sich ins Halbfinale: "Extrem schwer, uns zu schlagen"

Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Goldcoup von Manila kämpft Weltmeister Deutschland Slowenien nieder und bucht bei der EuroBasket das Halbfinalticket. Jetzt geht es erneut gegen Finnland.

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 11. September 2025

Theater mit Slovenien und alt bekannter Gegener

Nach der Nagelprobe von Riga strotzte Dennis Schröder nur so vor Selbstbewusstein. "So wie wir spielen, ist es extrem schwer, uns zu schlagen", sagte der Kapitän der deutschen Weltmeister, der Sprung ins Halbfinale der EuroBasket brachte direkt neue Energie. Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Goldcoup von Manila kämpften Schröder und Co. Slowenien mit NBA-Superstar Luka Doncic im packenden Viertelfinale beim 99:91 (45:51) regelrecht nieder, schon am Freitag (16.00 Uhr/RTL und MagentaSport) gibt es beim schnellen Wiedersehen mit dem Überraschungsteam Finnland die erste Chance zum Sprung auf das Podium.

Schröder störte sich am teils theatralischen Verhalten der Slowenen, an den Diskussionen mit den Schiedsrichtern, am Ende war es egal. "Das Wichtigste ist, dass wir den Sieg geholt haben und in die nächste Runde gehen", sagte der NBA-Profi bei MagentaSport und lobte die Einstellung der Mannschaft: "Jeder ist ready, jeder ist confident. Das zeichnet uns aus."

Alan Ibrahimagic weiterhin der erst Mann auf der Trainerbank

Alan Ibrahimagic, der wie in der Vorrunde an der Seitenlinie das Sagen hatte, da Bundestrainer Àlex Mumbrú krankheitsbedingt in die zweite Reihe rückte, sah ein "sehr toughes Spiel, sehr emotional. Wir haben uns rangekämpft, ohne Hektik. Am Ende haben wir die wichtigen Plays gemacht. Zum Glück hat es gereicht."

Es ist der fünfte Halbfinaleinzug einer Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) nach 1993 (Gold), 2001 (4.), 2005 (Silber) und 2022 (Bronze). Der Medaillensatz ist seit der Heim-EM vor drei Jahren komplett, nach der kleinen Enttäuschung von Berlin ist erklärtes Ziel das zweite Gold. Auch im dritten K.o.-Spiel ist die deutsche Mannschaft der Favorit, in der Vorwoche hatte es gegen Vorrunden-Gastgeber Finnland im letzten Gruppenspiel in Tampere einen klaren Sieg gegeben (91:61). Im anderen Halbfinale treffen Griechenland und die Türkei aufeinander.

Da Silva und Obst mit starken Aktionen

Wie im lange Zeit mühevollen, aber am Ende klar gewonnen Achtelfinalduell mit Portugal (85:58) hieß es alles oder nichts gegen Slowenien, und das Hauptaugenmerk galt Doncic. "Einer alleine kann ihn nicht stoppen", sagte Franz Wagner, "er ist offensiv extrem variabel, kann extrem gut werfen." Das schlug sich in Zahlen nieder, der beste Scorer der Gruppenphase hatte die Slowenen zu Beginn der Finalrunde mit seiner nächsten Gala (42 Punkte) zum Sieg über Italien geführt (84:77).

Auch das DBB-Team hatte schnell Probleme mit dem Point Guard, besonders, als in Isaac Bonga der beste Verteidiger nach seinem zweiten Foul auf die Bank ging. Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem WM-Triumph von Manila gelang im ersten Viertel wenig, die Dreier fielen wie gegen Portugal nicht, Slowenien setzte sich zweistellig ab (32:21/10. Minute). Beim Favoriten war die Nervosität greifbar, erst Mitte des zweiten Abschnitts fand das DBB-Team einen Rhythmus.

Gegen Slowenien hatte es in der Vorbereitung zwei klare Siege gegeben, doch im wichtigsten Aufeinandertreffen hakte es. Schröder fand seinen Dreier nicht, die Defense bekam lange zu selten Zugriff, um entscheidend verkürzen zu können. Dann die Wende: Da Silva traf Ende des dritten Viertels mit der Sirene aus der eigenen Hälfte zum 70:74, Scharfschütze Andreas Obst stellte wenig später inmitten eines 12:0-Laufes auf 77:74 (32.).

Alles war nun offen, Schröder traf seinen ersten Dreier zum 88:86 (37.), 60 Sekunden vor Schluss hieß es 94:89 - und Bonga traf zweimal von der Linie. Slowenien konnte nicht mehr antworten. Bester deutscher Werfer war Wagner mit 23 Punkten, der erneut herausragende Doncic kam auf 39 Zähler - für die Überraschung reichte das nicht.