WM

Vom Olympia-Loch zur WM-Medaille? Ehlers/Wickler greifen mit neuer Energie an

Nils Ehlers und Clemens Wickler starten in Australien in die Beachvolleyball-WM. Down Under will das Duo wieder einmal auf der großen Bühne glänzen - und sich die nächste Medaille sichern.

2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 14. November 2025

Ein Riese in Australien

Adelaide/Köln (SID) Nils Ehlers fühlt sich Down Under wie ein echter Riese. "Ich werde hier noch mal öfter angesprochen, wie groß ich bin", sagte der 2,11 Meter große Beachvolleyballer dem SID: "Ich muss mich auch noch ein bisschen daran gewöhnen, dass es so häufig vorkommt." Und so sorgt der gebürtige Berliner bereits vor Beginn der WM in Australien für reichlich Aufsehen. Doch Ehlers will in Adelaide nicht nur mit seiner Körpergröße auffallen - sondern gemeinsam mit Partner Clemens Wickler auch aus sportlicher Sicht am anderen Ende der Welt einen bleibenden Eindruck hinterlassen

Ambitionen nach Olympia-Medaille

Schließlich weiß das Duo, wie man auf den größten Bühnen abliefert. Nach der sensationellen Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris hat das Team Blut geleckt - und dementsprechend klar lautet auch das Ziel für die in der Nacht zu Freitag startende Weltmeisterschaft. "Natürlich wollen wir aufs Podium, wir wollen die Saison noch mal krönen", sagte Ehlers.

Neustart nach Olympia-Tief

Das Spitzenteam des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) startet mit einer neu gefundenen Energie in das Turnier. Einige Monate nach dem Hoch von Paris war das Duo schließlich in der berüchtigte "Olympia-Loch" gefallen. "Vor allem mental war es nicht ganz so leicht", berichtete Wickler. Doch mit der Zeit kämpften sich die Deutschen aus ihrem Tief, spätestens seit der Heim-EM im Sommer in Düsseldorf "geht es nur noch bergauf". Unterstützung gab es dabei auch von einem Sportpsychologen, der nun auch in Australien vor Ort ist.

Weniger Druck, mehr Gelassenheit

Bei ihrer zweiten gemeinsamen WM will das Team nun "möglich entspannt auf dem Feld stehen und uns selbst nicht so den großen Druck machen", sagte Wickler: "Das war am Anfang der Saison auf jeden Fall ein Grund, wenn nicht sogar der Hauptgrund, dass wir da ein bisschen gestruggelt haben." Mit der neuen Erwartungshaltung nach den Sommerspielen habe man "gelernt, umzugehen", sagte Ehlers. Das Olympia-Silber beschäftige ihn auch nicht mehr. "Es hat mit der Gegenwart und den aktuellen Leistungen einfach wenig zu tun."

 

Hoffnung dank neuer Konstanz

Ehlers/Wickler messen sich nun in Adelaide mit 47 weiteren Duos, darunter auch die weiteren deutschen Zweigespanne Lukas Pfretzschner und Sven Winter sowie Lui Wüst und Paul Henning. Im Vorfeld des "Saisonhighlights" habe noch "ein Stück weit die Konstanz" gefehlt, sagte Wickler: "Aber wer weiß, vielleicht können wir ja dieses Jahr bei der WM hinten raus nochmal ordentlich einen raushauen."