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Trainerserie: Vielfalt an der Seitenlinie (Teil 4)

Im Mittelpunkt stehen die Athletinnen und Athleten. Aber die wichtigsten Bezugspersonen sind und bleiben die Trainerinnen und Trainer. In einer fünfteiligen Serie werden verschiedene Typen vorgestellt.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 28. Dezember 2016

Im Mittelpunkt stehen die Athletinnen und Athleten. Aber die wichtigsten Bezugspersonen sind und bleiben die Trainerinnen und Trainer. In einer fünfteiligen Serie werden verschiedene Typen vorgestellt.

Im vierten Teil der Serie wird der Biathlontrainer Bernhard Kröll vorgestellt.

Der Kumpel

Zuerst war da Martina Beck, die damals noch Glagow hieß, dann kam Magdalena Holzer, geborene Neuner, anschließend stach Miriam Gössner heraus, und nun ist es Laura Dahlmeier. Die vier repräsentieren jeweils eine Generation erfolgreicher Biathletinnen, geformt von Bernhard Kröll, Trainer am Stützpunkt Kaltenbrunn im Werdenfelser Land.

Der Mann scheint ein Händchen für junge Damen zu haben. Oder ist es einfach nur Zufall, Glück? „Von allem ein bisschen“, sagt Kröll. Natürlich sei es ein Segen, „dass diese Talente in der Region Werdenfels das Licht der Welt erblickt haben. Aber vielleicht kann ich auch ein bisschen was, und das Training passt ganz gut“.

Seit fast 19 Jahren arbeitet er als Trainer, die letzten 14 davon hauptamtlich. Schon immer ist er seinen eigenen, manchmal unkonventionellen Weg gegangen. „Eine 18-Jährige kann doch nicht das Gleiche trainieren wie eine 28-Jährige“, sagt Kröll. Also stimmt er die Trainingspläne individuell auf seine Sportlerinnen und Sportler ab. Außerdem reagiert er spontan und flexibel. Aber das alles funktioniert vermutlich nur, weil er ein Gespür für die besonderen Athletin, den besonderen Athleten hat.

„Bei der Lena“, sagt er, sei es nicht schwer gewesen, vorherzusehen, dass sie einmal eine Top-Biathletin werden würde. „Sie hat schon von den Schülern an immer in ihrer Altersklasse gewonnen.“ Bei anderen wie Laura Dahlmeier überzeugte ihn die Fähigkeit, das Maximale aus sich herauszuholen. Man sehe bereits im Training, „ob eine bereit ist, sich zu quälen“.

Kröll war selbst Biathlet, beendete aber mit 21 seine Karriere, „weil ich erkannt habe, dass ich es nicht schaffe“. Doch diese fachliche Kompetenz allein reiche nicht dafür aus, ein erfolgreicher Trainer zu sein, sagt er. Das Zwischenmenschliche spielt für ihn eine ganz entscheidende Rolle. „Als Trainer ist man zwar letztendlich immer der Chef, aber man kann trotzdem ein freundschaftliches Verhältnis zu den Sportlerinnen und Sportlern haben.“

Für ihn fängt es damit an, dass ihn alle duzen. Zu Beginn seiner Trainerkarriere war dies selbstverständlich, denn da war er nicht viel älter als seine Athletinnen. Nun, mit 39 Jahren, versteht er sich aber noch immer als Kumpel, der nicht nur die sportlichen Ängste, Sehnsüchte und Wünsche seiner Schützlinge kennt. „Die Mama von der Lena hat mal zu mir gesagt: Bernie, wenn ich was von der Lena wissen will, frage ich am besten dich ́“, sagt Kröll – und darauf ist er schon ein bisschen stolz.

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(Quelle: Sportdeutschland 03/2016)

Bernhard Kröll mit der Top-Biathletin Magdalena Neuner. Foto: picture-alliance