Wintersport Wochenende

Straßer patzt, Aicher überrascht: "Es ist ganz groß"

Emma Aicher fährt im ersten Slalom der Saison gleich einmal aufs Podest. Linus Straßer kann die Erwartungen dagegen nicht erfüllen.

2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. November 2025

Rang 15 für Straßer

Emma Aicher genoss nach ihrem überraschenden dritten Platz im Slalom von Levi zu Hause schon wieder ein bisschen Ruhe – da erlebte Linus Straßer im frostigen Finnland den ersten Dämpfer des Olympia-Winters. Der 33-Jährige, nach dem ersten Durchgang als Vierter noch in Lauerstellung, musste sich am Sonntag beim historischen Sieg des Brasilianers Lucas Pinheiro Braathen mit Rang 15 zufrieden geben.

Dickes Ausrufezeichen zum Saisonauftakt

Besondere Glücksgefühle hatte am Samstag dagegen Deutschlands Zukunftshoffnung Aicher erlebt, als sie in Levi neben der überragenden Skikönigin Mikaela Shiffrin auf dem Podest stand. Aicher setzte damit gleich einmal ein dickes Ausrufezeichen.

"Ich freue mich. Ich hatte überhaupt nicht erwartet, dass ich auf dem Podest stehe, aber ich bin mit dem zweiten Lauf sehr zufrieden. Da habe ich gepusht", sagte eine glückliche Aicher, nachdem sie von Platz sieben noch beherzt aufs Stockerl gerast war.

Für die 22-Jährige war es die beste Slalom-Platzierung ihrer Karriere, bislang war dies ein sechster Rang gewesen. In der vergangenen Saison hatte Aicher ihr Riesenpotenzial schon mit Siegen in Abfahrt und Super-G sowie einem zweiten Platz in der Abfahrt unterstrichen. Aicher gilt als kommende Gesamtweltcupsiegerin.

Platz 4 für Lena Dürr

In einer eigenen Liga war in Finnland allerdings Shiffrin unterwegs, die sich beim zweiten Rennen der Olympia-Saison in Topform zeigte. "Ich genieße es", sagte die 30-Jährige nach dem 102. (!) Weltcupsieg ihrer beeindruckenden Karriere strahlend.

Lena Dürr, noch Dritte nach dem ersten Durchgang, musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. "Das ist nicht so ein glückliches Ende für mich. Aber Vierte zu werden und eine Deutsche vor sich zu haben, ist auf jeden Fall ein sensationeller Start in die Slalom-Saison", sagte Dürr und würdigte die Leistung ihrer DSV-Teamkollegin: "Chapeau an die Emma. Es ist ganz groß, so im ersten Slalom anzufangen."

Ihre eigene Vorstellung bezeichnete die 34-Jährige als "grundsolide. Darauf kann ich aufbauen." Auch Cheftrainer Andreas Puelacher war "sehr zufrieden".

Straßer muss noch an Stellschrauben drehen

Das konnte Straßer nicht behaupten. "Das ist nicht der Anspruch, den man hat. Aber viel wichtiger war es für mich, dass ich im Rennen mein Material gespürt habe. Das hat sich alles sehr gut angefühlt. Ich weiß genau, wo die Stellschrauben zu drehen sind, dass auch zwei komplette Läufe funktionieren", sagte Straßer, der vor der Saison den Ausrüster gewechselt hatte.

Dagegen war Braathen in Feierlaune. Der gebürtige Norweger siegte bei minus zwölf Grad vor Olympiasieger Clement Noel und dem überraschend starken Finnen Eduard Hallberg und sorgte so als Erster überhaupt im Winter für einen brasilianischen Weltcupsieg. Braathen ging im Zielraum berührt auf die Knie.

Am kommenden Sonntag (23. November) geht es für die Frauen im österreichischen Gurgl im Slalom weiter, die Männer starten am Samstag.