Geschichtsstunde

Sprintgold des Jahrhundertsprinters

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute blicken wir dabei auf den historischen Triumph von Sprinter Armin Hary 1960 in Rom.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 23. März 2017

Einst war er der schnellste Mann der Welt, am vergangenen Dienstag ist Jahrhundertsprinter Armin Hary, der als Erster die 100 Meter in handgestoppten 10,0 Sekunden auf einer Aschenbahn lief, 80 Jahre alt geworden. Für uns also allemal Grund genug, auf seinen historischen Erfolg bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom zu blicken. Schließlich ist Hary nicht nur der bis heute letzte Deutsche, sondern auch der letzte Europäer, der einen Weltrekord über 100 Meter aufstellen konnte.

Mit einem Meilenstein der Sprintgeschichte im Gepäck, reiste Armin Hary im Sommer 1960 zu den Olympischen Spielen nach Rom. Denn kurz zuvor ist er bei einem Leichtathletik-Meeting in Zürich auf einer Aschenbahn als erster Mensch die 100 Meter in 10,0 Sekunden gesprintet - Weltrekord!

Ganz so schnell war er zwar im Sprintfinale bei den Spielen von Rom nicht unterwegs, dennoch gewann er in einer Zeit von 10,2 Sekunden die olympische Goldmedaille. Nach 36 Jahren war Hary der erste Europäer, der wieder den olympischen 100-Meter-Sprint gewinnen konnte. Außerdem ist er bis heute der einzige deutsche Olympiasieger in dieser Disziplin.

Dabei ist Harys Triumph in Rom eine regelrechte Nervenschlacht am Start vorausgegangen. Damals hat es gleich drei Fehlstarts gegeben. Auch einen von Hary selbst. Erst im vierten Versuch hat dann endlich alles funktioniert und es ging in Windeseile dem Edelmetall entgegen.

Außer der Goldmedaille über die 100 Meter gewann Hary in Rom zudem Gold mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel. Dabei überquerte das deutsche Quartett (Hary zusammen mit Bernd Cullmann, Walter Mahlendorf und Martin Lauer) die Ziellinie als Zweiter hinter den US-Amerikanern, die jedoch kurze Zeit später aufgrund eines Wechselfehlers disqualifiziert wurden. 

Bereits ein Jahr später beendete er, im zarten Alter von erst 24 Jahren, seine aktive Karriere.

Ach, und übrigens: Armin Hary ist auch der letzte weiße Sprinter, der einen 100-Meter-Weltrekord aufgestellt hat. Wir sagen "Danke" und wünschen dir für die Zukunft alles Gute, Armin!