Geschichtsstunde

Silberner Surffloh

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Die Silbermedaille von Windsurferin Amelie Lux in Sydney.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 22. Oktober 2015

Am Ende fehlte kaum mehr als ein Wimpernschlag zum olympischen Gold: Nach insgesamt elf Wettfahrten auf dem Surfboard im Hafen von Sydney stand für Amelie Lux der zweite Platz hinter der punktgleichen Italienerin Alessandra Sensini. In das letzte Rennen des packenden Wettkampfs ging der 1,63 Meter große „Surffloh“ Lux mit einem Punkt Vorsprung. Im Herzschlagfinale musste sie den ersten Rang dann buchstäblich im letzten Moment doch noch an Sensini abgeben. Den Ausschlag gab am Ende die Zahl der Siege bei den olympischen Wettkämpfen: Die Italienerin hatte fünf Rennen gewonnen, Lux „nur“ drei. Trotzdem kannte der Jubel über die gewonnene Silbermedaille keine Grenzen. Kein Wunder, hatte die Oldenburgerin doch vor den Spielen niemand so richtig für eine Medaille auf dem Zettel gehabt. Ihren Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Sports hat Lux seit 2000 sicher: Mit ihrem silbernen Wellenritt in Sydney sorgte sie für die erste und bislang einzige olympische Medaille der deutschen Windsurfer. In London surften Toni Wilhelm als Vierter und Moana Delle als Fünfte allerdings nur ganz knapp am Treppchen vorbei. 2016 In Rio soll die Medaillenjagd weitergehen: Toni Wilhelm hat dafür bereits einen Quotenstartplatz für die deutschen Surfer ergattert.

Zu einem Kräftemessen der Surfer kommt es momentan bei der Weltmeisterschaft in Al Mussanah (Oman). Noch bis zum 24. Oktober kämpfen dort allerdings Athleten aus anderen Nationen um die Titel. Toni Wilhelm musste seine Teilnahme wegen einer gebrochenen Hand absagen, in der Nachwuchswertung der Damen liegt die 20-jährige Stefanie Schwarz derzeit auf dem dreizehnten Platz.