Skispringer Andreas Wellinger hat eine Woche nach seinem Olympiasieg von der Normalschanze in Pyeongchang Silber von der Großschanze gewonnen. Nach zwei Durchgängen lag er 3,4 Punkte hinter dem Polen Kamil Stoch.
Skispringer Andreas Wellinger hat eine Woche nach seinem Olympiasieg von der Normalschanze in Pyeongchang Silber von der Großschanze gewonnen. Nach zwei Durchgängen lag er 3,4 Punkte hinter dem Polen Kamil Stoch.
Andreas Wellinger hat seine großartige Olympia-Bilanz von Pyeongchang um eine Silbermedaille ergänzt. Eine Woche nach dem Coup von der Normalschanze flog er bei widrigen Bedingungen zum zweiten Platz auf dem großen Bakken. Während Polens Volksheld Kamil Stoch wie zuvor nur der legendäre Finne Matti Nykänen zum zweiten Mal in Folge auf der Großschanze triumphierte, sorgte Wellinger für den nächsten deutschen Schanzen-Festtag - den Sieg verpasste er nur um knapp zwei Meter.
"Es ist der absolute Wahnsinn, diese Spiele sind unbeschreiblich", sagte der 22 Jahre alte Wellinger. Nach seinem Teamerfolg von Sotschi und seinem Gold in Südkorea hat er nun als zweiter deutscher Skispringer nach Jens Weißflog (1984 bis 1994) Edelmetall in allen drei olympischen Wettbewerben geholt. Weißflog war bei seinem Olympiasieg 1994 auch der zuvor letzte deutsche Springer, der eine Medaille auf der Großschanze gewonnen hatte.
Nach zwei tadellosen Sprüngen auf 135,5 und 142,0 m lag Wellinger 3,4 Punkte hinter Stoch, der unter dem Jubel der polnischen Fan-Kolonie zwar nur auf 135,0 und 136,5 m flog, aber von den Bonuspunkten aufgrund der schlechteren Windunterstützung profitierte. Der 30 Jahre alte Pole, der vor vier Jahren in Sotschi beide Einzelspringen gewonnen hatte, krönte nach dem "Grand Slam" ohne Niederlage bei der Vierschanzentournee eine überragende Saison. Bronze holte der Norweger Robert Johansson.
Im abschließenden Teamwettkampf am Montag (21.30 Uhr Ortszeit/13.30 Uhr MEZ) haben die deutschen Skispringer abermals eine große Chance auf eine Medaille.
Das gilt auch für Richard Freitag, der vor vier Jahren nicht in der Mannschaft eingesetzt wurde, die damals Gold gewann. Der Sachse, als einer der großen Favoriten nach PyeongChang gereist, litt besonders unter den wechselnden Windbedingungen und sprang wie von der Normalschanze auf Rang neun. Im zweiten Durchgang hatte der 26-Jährige bei Rückenwind keine Möglichkeit, sich zu verbessern. "Die Sprünge hätten aber auch so nicht gereicht. Insgesamt war es okay, es muss jetzt einfach weitergehen", sagte er und klatschte seinem Teamkollegen Wellinger Beifall: "Es ist so schön, ihm zuzuschauen, er ist wahnsinnig cool. Gold und Silber für Welle, das ist schon groß."
Karl Geiger (Oberstdorf), der sich im Ausspringen gegen Stephan Leyhe (Willingen) den vierten deutschen Startplatz gesichert hatte, belegte einen starken siebten Rang. Markus Eisenbichler landete auf Platz 14.
(Quelle: SID)
Jubel über Silber: Andreas Wellinger weiß schon kurz nach der Landung, dass er seine zweite Medaille sicher hat (Foto: Picture Alliance)