DOSB News

Olympia-Übertragung: Gespartes Geld in Regionalsport investieren

Der Landessportbund Hessen hat an ARD und ZDF appelliert, das gesparte Geld aus dem geplatzen Rechte-Deal um die TV-Übertragung der Olympischen Spiele 2018 bis 2024 in den Regionalsport zu investieren.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 02. Dezember 2016

Der Landessportbund Hessen hat an ARD und ZDF appelliert, das gesparte Geld aus dem geplatzen Rechte-Deal um die TV-Übertragung der Olympischen Spiele 2018 bis 2024 in den Regionalsport zu investieren.

Einen dreistelligen Millionenbetrag hatten ARD und ZDF für die Übertragung der
Olympischen Spiele zwischen 2018 und 2024 geboten – zu wenig für den Discovery-Konzern, der die exklusiven Übertragungsrechte vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erworben hatte. Die nächsten Olympischen Spiele werden in Deutschland daher ausschließlich über die Discovery-Sender Eurosport und DMAX zu sehen sein.

Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen (lsb h) und gleichzeitig Fernsehausschuss-Vorsitzender des Hessischen Rundfunks (hr) schlägt deshalb vor, dass "zumindest ein Teil des Millionenbetrags, den ARD und ZDF nun sparen, an die Landesrundfunkanstalten der ARD verteilt wird, um eine hochwertige Berichterstattung über Randsportarten zu gewährleisten". Regional wie national gebe es viele tolle Sportveranstaltungen und Wettkämpfe, die es verdient hätten, dass über sie berichtet wird, so Müller. „Eine solche Finanzspritze, verteilt auf sieben Jahre, wäre ein wichtiges Signal an die Basis des Sports.“

Der Sport, heißt es beim Landessportbund Hessen, lebe von seiner Vielfalt. „Doch nur wenn es Vorbilder gibt, die auch medial präsent sind, haben Randsportarten eine Chance, Kinder in die Vereine zu locken und neue Talente zu erkennen“, sagt der lsbh-Präsident. Dabei sei die Bezeichnung „Randsportart“ schon leicht irreführend: „Viele Fußballvereine können heute gar keine Kinder mehr aufnehmen, weil der Zulauf so stark ist. Dagegen müssen selbst starke Verbände wie Leichtathleten oder Schwimmer großen Aufwand betreiben, um genügend Talente an sich zu binden.“

Daran ist laut Müller auch die mediale Fokussierung auf den Fußball schuld. „Die öffentlich-rechtlichen Sender können ein Zeichen gegen Kommerzialisierung setzen, wenn sie das jetzt gesparte Geld in Regionalsport investieren“, sagt Müller abschließend. Kritik an der Entscheidung von ARD und ZDF, nicht noch mehr Geld für die Übertragung der Olympischen Spiele zu bieten, übt er nicht: „Ich bin froh, dass sie nicht weitergeboten haben. Irgendwann ist Schluss“, so Müller.

(Quelle: Landessportbund Hessen)

Kameras von ARD und ZDF werden bis 2024 nicht mehr Sportbilder von Olympischen Spielen live in die deutschen Wohnstuben übertragen. Foto: picture-alliance