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Olympia-Casting: DEB-Team gewinnt Deutschland Cup

Die Eishockey-Nationalmannschaft gewinnt den Deutschland Cup. Bundestrainer Harold Kreis sammelt wichtige Erkenntnisse für den Olympiakader.

Autor: Team D // Konstantin Füller
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 11. November 2025

"Nach oben ist da keine Wand."

Beim Olympia-Casting gaben die deutschen Eishockey-Nationalspieler Bundestrainer Harold Kreis mit völlig verschiedenen Gesichtern Rätsel auf, jubelten am Ende aber doch über den Turniersieg. Mit einem überzeugenden 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) im letzten und entscheidenden Spiel gegen die Slowakei sicherten sich Kapitän Moritz Müller und Co. noch Platz eins beim Deutschland Cup - zum insgesamt elften Mal. 95 Tage vor dem Olympiastart in Mailand gefiel Kreis aber nicht alles, was er von seinen Kandidaten sah.

In starker Form präsentierte sich sein Team zum Abschluss am Sonntag gegen den Titelverteidiger: Der Kölner Parker Tuomie (11.), der Bremerhavener Bennet Roßmy (12.) und der Münchner Fabio Wagner (23.) trafen in Landshut zum hochverdienten Sieg. "Wir waren in der Pflicht", sagte Kapitän Müller bei MagentaSport, "heute habe ich eine ganz andere Energie gespürt. Dass wir am Ende den Pokal gewinnen, ist der krönende Abschluss." 20 Stunden zuvor bei der bitteren 2:5-Pleite gegen Österreich hatte die DEB-Auswahl Kreis aber noch Kopfzerbrechen bereitet. "Ich habe nicht gut geschlafen", gab der Bundestrainer zu.

Klartext hatte Müller geredet. "Wir waren nicht gedankenschnell genug, das hat sich auf unsere Entscheidungsfindung übertragen: überall so ein bisschen pomadig", sagte der 38-Jährige und vermisste ein "richtiges Aufbäumen". Der Gegner habe "mit dem Messer zwischen den Zähnen" gespielt, seine Mannschaft sei "nicht bereit, den Kampf zu erwidern", gewesen.

Der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 und Vizeweltmeister von 2023 bewies in Landshut, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Sehenswert war vor allem sein zwischenzeitlicher Ausgleich gegen Österreich mit einem "Bauerntrick". Beim 4:1 zum Auftakt gegen Lettland glänzte er mit einer Vorlage. Gegen die Slowakei traf er in seinem 215. Länderspiel früh den Pfosten (4.).

Einen rabenschwarzen Tag erwischte am Samstag Rückkehrer Leon Gawanke, auf den Kreis bei der letzten WM noch verzichtet hatte. Der Mannheimer stand bei allen drei Gegentoren im letzten Drittel auf dem Eis.

Bester deutscher Scorer war Verteidiger Wagner mit einem Tor und zwei Vorlagen. Sehr stabil zeigten sich die Torhüter Mathias Niederberger gegen Lettland und Maximilian Franzreb gegen die Slowakei. Stark auch das Unterzahlspiel: Das Kreis-Team kassierte kein einziges Tor bei eigener Strafzeit.

Knapp die Hälfte der Olympiaplätze sind an die NHL-Stars um Leon Draisaitl, Tim Stützle und Moritz Seider sowie an AHL-Spieler wie Wojciech Stachowiak oder Joshua Samanski vergeben. Für alle anderen, hatte Kreis betont, gebe es keine Garantien.

Vorfreude auf Olympia weckten dagegen die Frauen in all ihren Spielen in Landshut - vor allem beim grandiosen 9:1 zum Abschluss gegen Ungarn. In Mailand, wo schon am 5. Februar das erste Spiel gegen Schweden ansteht, gelte es, "definitiv unser bestes Turnier, das wir bis jetzt gespielt haben, zu machen", sagte Torhüterin Sandra Abstreiter: "Nach oben ist da keine Wand." Die DEB-Frauen dürften erstmals seit 2014 wieder auf der größten Bühne des Weltsports auftreten.