Geschichtsstunde

Ohne Sattel zu Gold: Kristina Vogel siegte in Rio

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Der Gold-Erfolg von Kristina Vogel bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 19. Oktober 2017

Vom 19. bis zum 22. Oktober greift unser erfolgsverwöhntes deutsches Team im Berliner Velodrom nach den Medaillen bei den 8. UEC-Bahn-Europameisterschaften der Elite. Für uns Grund genug, auf den Gold-Moment von Kristina Vogel bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in Rio zu blicken.

Nach ihrem Olympiasieg im Teamsprint gemeinsam mit Miriam Welte 2012 in London stand Kristina Vogel also auch 2012 wieder ganz oben auf dem Podium. Und das, obwohl Vogel ohne ihren Sattel ins Ziel raste. Aber der Reihe nach. Eigentlich sah es in Rio für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) lange Zeit nicht gut aus. Es drohte das schlechteste Abschneiden seit 60 Jahren, bis die zwölffache Weltmeisterin die deutsche Bilanz auf dem Rad aufpolierte. 

Als stärkste Gegner galten abermals die vom Erfolg verwöhnten Britinnen, die in Brasilien insgesamt 12 Medaillen auf dem Sattel holten. So war es wenig verwunderlich, dass in diesem Halbfinale gleich zwei Britinnen ins Rennen ums Finale und somit um die Medaillen gingen. Kristina Vogel schaltete jedoch zunächst Katy Marchant mit 2:0 aus – Silber war ihr damit bereits sicher.

Im Finale wartete dann mit Rebecca James, die in ihrem Halbfinale die Olympiasiegerin im Keirin, Elis Ligtlee (Niederlande), ausgeschaltet hatte, gleich die nächste Britin. Doch Vogel behielt die Nerven und siegte auch im Rennen um Gold mit 2:0 – trotz kuriosen Umständen. Denn Kristina Vogel verlor beim sogenannten „Tigersprung“ auf den letzten Metern im zweiten Lauf ihren Sattel. Trotzdem rettete die gebürtige Kirgisin 0,004 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Nach Bronze für Vogel/Welte im Teamsprint sorgte sie für das zweite Olympische Edelmetall auf zwei Rädern und somit zumindest für ein versöhnliches Ende für den BDR.

Nun geht es bei der EM in Berlin um jede Tausendstelsekunde. Wir drücken die Daumen, dass unser Team weitere starke Platzierungen einfährt.