Tokio 2020

Nach Geschkes Corona-Schock: Schachmann Zehnter

Maximilian Schachmann hat eine erhoffte Medaille im Straßenrennen verpasst. Beim Sieg von Richard Carapaz wurde der Berliner ohne seinen Edelhelfer Simon Geschke Zehnter.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 24. Juli 2021

Nach dem Corona-Schock um Teamkollege Simon Geschke hat Radprofi Maximilian Schachmann bei den Olympischen Spielen in Tokio die angepeilte Medaille verpasst. Ohne seinen Edelhelfer, der am Freitag als erster deutscher Olympia-Sportler positiv getestet worden war, fuhr der 27-Jährige im 234 km langen Straßenrennen auf Platz zehn. Geschkes Zimmerkollege Emanuel Buchmann war nach einer schlaflosen Nacht beim Sieg des Tour-Dritten Richard Carapaz aus Ecuador chancenlos.

Es war erst das zweite Olympia-Gold der Geschichte für Ecuador und die dritte Medaille insgesamt. Bei der Hitzeschlacht am Mount Fuji sicherte sich nach 234 km der Belgier Wout Van Aert Silber. Bronze holte sich Tour-de-France-Champion Tadej Pogacar (Slowenien). Buchmann wurde 29. mit 6:20 Minuten Rückstand.

Gestern hat uns Corona einen Strich durch die Vorbereitung gemacht, dadurch war es schwierig", sagte Schachmann: "Wir sind motiviert an den Start gegangen und haben das beste draus gemacht. Am Anfang war es schwer für mich, aber am Ende ich alle Attacken mitgegangen."

Geschkes positiver Test hatte das Sportliche keine zwölf Stunden vor Rennbeginn zunächst in den Hintergrund gerückt. "Das war ein großer Schock. Ich habe eigentlich gedacht, dass der positive Test ein Fehler war", sagte der 35-Jährige im ZDF. Geschke war beim täglichen Anti-Gen-Test durchgefallen, anschließend auch beim vom Organisationskomitee angeordneten PCR-Test.

Der Berliner wurde am Samstag in eine Quarantäne-Hotel gebracht, in dem er mindestens zehn Tage bleiben muss. Geschke wird somit auch nicht als Ersatz für das Einzelzeitfahren am Mittwoch (07.00 Uhr/MESZ) zur Verfügung stehen, wie der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) dem SID am Samstag mitteilte.

In der ersten Rennhälfte setzte sich zunächst eine achtköpfige Fluchtgruppe ab. Das Peloton um Schachmann, Tour-Sieger Pogacar, Primoz Roglic (beide Slowenien) und Co. holte die später auf fünf Fahrer geschrumpfte Ausreißergruppe vor dem vorletzten Anstieg hoch zum Mikuni Pass ohne große Mühe ein.

Auf dem Weg hinauf zum 6,8 km "kurzen" Anstieg mit einer Durchschnittssteigung von 10,1 Prozent fand sich eine 13 Fahrer starke Ausreißergruppe, in der sich neben Schachmann unter anderem auch Pogacar, Carapaz und der dreimalige Tour-Etappensieger Van Aert einfanden.

Knapp sechs km vor dem Ziel ließ Carapaz seinen Kontrahenten dann endgültig stehen. Schachmann musste dreieinhalb Kilometer später abreißen lassen, als die Verfolgergruppe das Tempo verschärfte. Im Sprint um Silber hatte Van Aert im Fotofinish die Nase dann hauchzart vor Pogacar.

 

Quelle: DOSB/SID