Tokio 2020

Mit "heißen" Tipps von Zverev: Struff will Rekordjäger Djokovic stürzen

Die deutschen Tennisprofis haben einen erfolgreichen Start in die Olympischen Spiele hingelegt. Auf Jan-Lennard Struff wartet nun das heiße Duell gegen Novak Djokovic.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 24. Juli 2021

Jan-Lennard Struff klagte gerade über die drückende Hitze in Tokio und wünschte sich deshalb ein Match am Abend gegen Dominator Novak Djokovic - da unterbrach ihn Alexander Zverev sofort. "Tagsüber ist besser für dich", riet er, schließlich habe der Serbe bei den Australian Open schon bewiesen, dass er nachts nahezu unschlagbar ist. Und Struff nahm diesen Schlüssel zum Erfolg schmunzelnd zur Kenntnis: "Wie man hört, brauche ich noch ein paar Tipps von Sascha."

Nach dem souveränen Achtelfinaleinzug mit Zverev im Doppel an einem starken Olympia-Auftakttag der deutschen Tennisprofis rückte für Struff sofort das reizvolle Zweitrundenduell mit Djokovic in den Vordergrund. Voraussichtlich am Montag will er dem Weltranglistenersten, der in diesem Jahr schon die Australian Open, die French Open und Wimbledon gewonnen hatte, bei seiner Jagd nach dem Golden Slam ein Bein stellen.

"Es wird nicht unbedingt leichter gegen Novak", sagte der 31-Jährige, der schon beim 6:3, 6:4 in der ersten Runde gegen den Brasilianer Thiago Monteiro starke Form bewies. Und nach nur zwei Stunden Pause legte er mit Zverev ein beeindruckendes 6:2, 7:6 (7:5) gegen die an Position fünf gesetzten Polen Hubert Hurkacz/Lukasz Kubot nach, das die Medaillenträume beim deutschen Topduo wachsen ließ.

"Ich spiele das Doppel nicht zum Reinkommen", sagte Zverev, der am Sonntag gegen den krassen Außenseiter Lu Yen-Hsun (Taiwan) in den Einzel-Wettbewerb einsteigt: "Ich spiele, weil ich für mich und Struffi schon eine Medaillenchance sehe. Wir wollen noch einiges erreichen." 

Entgegen seines Rats an Struff würde der Weltranglistenfünfte für seine kommenden Matches aber den Abend bevorzugen - und nicht bei Temperaturen über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. "Ich wundere mich schon ein bisschen, dass wir so richtig tagsüber spielen", kritisierte Zverev die Organisatoren: "Die anderen Sportarten, bei denen es um Ausdauer und längere Zeiten geht, laufen alle abends."

Doch trotz der unangenehmen Bedingungen hatten auch der zweimalige French-Open-Champion Kevin Krawietz und Tim Pütz mit einer bärenstarken Vorstellung im Doppel sowie Nachrückerin Anna-Lena Friedsam für gute Stimmung beim Deutschen Tennis Bund (DTB) gesorgt. Krawietz/Pütz ließen den Argentiniern Facundo Bagnis/Diego Schwartzman beim 6:2, 6:1 keinerlei Chance.

Das Selbstvertrauen ist beim Duo aus Coburg und Frankfurt/Main groß. "Jeder ist schlagbar", sagte Krawietz: "Wir müssen unsere Leistung abrufen, dann ist vieles drin."

Olympia-Debütantin Friedsam erreichte indes als erste deutsche Starterin die zweite Runde mit einem 7:6 (7:5), 6:3 gegen die Britin Heather Watson. Im Doppel mit Laura Siegemund war hingegen direkt Endstation. Ausgeschieden ist auch Mona Barthel nach einem 2:6, 2:6 gegen die frühere French-Open-Siegerin Iga Swiatek (Polen).

 

Quelle: DOSB/SID