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Kunstturn-EM: Silber und Bronze in den Geräte-Finals

Mit einer Silbermedaille von Andreas Toba am Reck und Barren-Bronze für Lukas Dauser haben die Kunstturner bei den Europameisterschaften in Basel Fahrt Richtung Olympia aufgenommen.

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2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 25. April 2021

Mit zwei Medaillen und viel Rückenwind Richtung Olympia: Andreas Toba und Lukas Dauser haben bei den Kunstturn-Europameisterschaften in Basel zwei Zeichen aus Silber und Bronze gesetzt. Und während Rang drei für Dauser, den Sportsoldaten aus Unterhaching, nicht wirklich überraschend kam, war der zweite Platz für den Hannoveraner Toba kaum zu erwarten gewesen.

Mit feuchten Augen bekreuzigte sich Toba, als seine erste internationale Medaille unter Dach und Fach war. Zwar konnte der 30-Jährige seine makellose Übung aus der Qualifikation nicht exakt wiederholen, aber die Rivalen leisteten sich weit gravierendere Fehler. Toba musste sich nur dem Russen David Beljawski geschlagen geben.

Dauser hingegen hatte sich stärkster Konkurrenz zu erwehren und behielt die Nerven. Anders als bei der Heim-WM 2019 in Stuttgart, wo er nach einem Sturz im Finale nur den achten und letzten Platz belegt hatte. Nun teilte sich der 27-Jährige mit dem Schweizer Christian Baumann den Bronzerang - und freute sich unbändig.

"Das Warten auf die Übungen der anderen Turner, die nach mir an der Reihe waren, war nicht einfach. Ich war extrem angespannt. Jetzt bin ich sehr erleichtert und kann viel Schwung für Olympia mitnehmen", sagte Dauser.

Dabei zeigte er noch nicht einmal sein volles Programm und setzte beim ersten internationalen Wettkampf seit 18 Monaten mehr auf Sicherheit. 6,4 betrug der Schwierigkeitswert seiner Übung, in Tokio soll er 6,8 betragen. Diesmal waren ihm in Basel darin noch der alte und neue Europameister Ferhat Arican aus der Türkei (6,6) sowie der zweitplatzierte Russe David Beljawski (6,5) überlegen.

Kim Bui hingegen hatte im Endkampf am Boden keine Chance, auf das Treppchen zu gelangen. Die 32 Jahre alte Stuttgarterin musste bei ihrer Übung mit beiden Füßen die Bodenmatte verlassen, was einen Abzug von 0,3 Punkten bedeutete. Am Ende stand ein sechster Platz für die Studentin der Technischen Biologie.

Ohne Medaille geblieben war auch die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz. Im Stufenbarren-Finale am Samstag griff die Stuttgarterin nach dem Jäger-Salto am oberen Holm vorbei und stürzte. Statt des durchaus möglichen Sieges gab es für die Sportsoldatin an ihrem "Schokoladengerät" nur einen siebten Platz.

Aber schon nach kurzer Zeit hatte die 27-Jährige ihre Enttäuschung abgeschüttelt. "So ein Sturz passiert manchmal. Aber grundsätzlich ist meine Übung hochwertig und schwer", sagte Seitz auch schon im Hinblick auf die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio (23. Juli bis 8. August).

Ungeachtet des Malheurs von Seitz legte Wolfgang Willam die olympische Messlatte für die deutschen Athletinnen und Athleten hoch. "Unser Ziel ist es, mit beiden Riegen ins Mannschaftsfinale zu kommen und sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern jeweils eine Medaille zu gewinnen", sagte der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB).

Quelle: sid