WM

Handball: DHB-Männer beenden WM auf Platz 5

Deutschlands Handballer haben die Weltmeisterschaft versöhnlich beendet. Das 28:24 gegen Norwegen bescherte dem unerfahrenen Team den fünften Platz.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 29. Januar 2023

 Alfred Gislason strahlte über das ganze Gesicht, nach dem versöhnlichen Ende des WM-Abenteuers fiel eine riesige Last vom Bundestrainer ab. "Ich bin sehr erleichtert und sehr stolz. Das tut der Mannschaft für ihr Selbstvertrauen und ihren weiteren Lauf extrem gut", sagte Gislason nach dem 28:24 (16:13) gegen Norwegen. 

Mit dem siebten Sieg im neunten WM-Spiel schlossen die deutschen Handballer die Weltmeisterschaft auf dem fünften Platz ab. Gislason sprach nach dem letzten Kraftakt von einem "Riesenerfolg", auch der am Sonntag erneut überragende Torhüter Andreas Wolff war "sehr zufrieden. Wir haben die erweiterte Weltspitze erreicht. Das ist eine gute Basis, um in das nächste Jahr zu gehen."

Mit einem beherzten Auftritt, großer Konsequenz und Wolff im Tor holte sich das unerfahrene Team knapp ein Jahr vor der Heim-EM in Deutschland (10. bis 28. Januar) ein gutes Gefühl. Kapitän Johannes Golla, Luca Witzke und Kai Häfner (je fünf Tore) waren vor 6260 Zuschauern in der Tele2-Arena in Stockholm die erfolgreichsten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). 

"Der fünfte Platz stellt den Anfang der Entwicklung, die wir hoffentlich noch nehmen werden, gut dar", sagte Wolff. Bei der Europameisterschaft wollten er und sein Team aber "ein, zwei, drei oder vielleicht sogar vier Plätze gutmachen".

Auch die Verbandsführung äußerte sich zufrieden. "Wir sind im Turnier einen Schritt nach vorne gegangen. Wir haben uns im engsten Verfolgerfeld platziert. Die Spielweise und der Auftritt bestätigen, dass wir uns näher an die Weltspitze herangearbeitet haben", stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer fest: "Wir hatten immer unsere Siegchancen."

Im Viertelfinale gegen Rekordchampion Frankreich hatte Deutschland etwa an der Sensation geschnuppert, brach ab der 40. Minute jedoch ein. "Wir können noch nicht konstant unser Leistungsvermögen abrufen. Das liegt zum einen an der Unerfahrenheit der Spieler, aber auch an der Breite, die etwa die Franzosen oder Dänen haben", konstatierte Kromer.

Nach der historisch schlechten WM vor zwei Jahren fühlt sich das Team bereit für die erste Medaille seit dem EM-Coup vor sieben Jahren. Schon bei der Heim-EM 2024 soll nach Wunsch des Verbands endlich Edelmetall her. 

"Das Ziel bei der Heim-EM muss sein, den nächsten Schritt zu gehen und unter die ersten Vier zu kommen", forderte DHB-Präsident Andreas Michelmann. Und Kromer ergänzte: "Jeder, der beim Finalwochenende dabei ist, will natürlich ins Endspiel."

Der Auftritt gegen Norwegen, das Deutschland beim Hauptrundenfinale zu Wochenbeginn noch knapp besiegt hatte (28:26), diente als weiterer Mutmacher. Wolff mit 18 (!) Paraden, eine starke Deckung und der agile Spielmacher Luca Witzke waren die Grundlage für den Erfolg. Auch in der Crunchtime reichten zwei Tage nach dem Verlängerungskrimi gegen Ägypten (35:34) die Kräfte.