Peking 2022

Erster deutscher Starter: Fentz bleiben nur 160 Eis-Sekunden

Nachdem Paarlauf-Meister Nolan Seegert positiv getestet wurde, gehen die deutschen Eiskunstläufer am Freitag als Rumpfteam in Team-Wettbewerb. Für Einzelläufer Paul Fentz sind die Spiele sogar schon nach 160 Sekunden beendet.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 03. Februar 2022

Wie alle anderen Teamkollegen tröstete auch Paul Fentz telefonisch den positiv getesteten Paarläufer Nolan Seegert. Doch die Befürchtung des viermaligen deutschen Einzel-Meisters, er müsse ganz ohne Olympia-Einsatz aus Peking zurückkehren, bewahrheitete sich nicht: Die deutschen Eiskunstläufer werden auch ohne Seegert und dessen Partnerin Minerva Hase am Freitag zum olympischen Mannschafts-Wettbewerb antreten - als Rumpfteam eben.

Das heißt für Fentz: Gerade mal 160 Sekunden wird sein Kurzprogramm, der erste sportliche Auftritt eines deutschen Athleten bei den Winterspielen in China, dauern, dann ist seine Mission schon erfüllt. Denn pandemiebedingt personell derart dezimiert, ist für die deutsche Kufentruppe das Kür-Finale am Montag unerreichbar. Daher trainiert Fentz mittlerweile ausschließlich seine Kurzkür.

Schmerzfrei ist der 29-Jährige dabei nie, ein ganz persönlicher Verletzungscocktail aus Hüftproblemen, einer Schambeinreizung und einer Adduktorenzerrung stellt seine Leidensfähigkeit seit Monaten auf die Probe. Fentz: "Für eine ausgedehnte Therapie habe ich im Moment keine Zeit, von alleine geht es nicht komplett weg. Aber ich kann so behandelt werden, dass ich erst einmal keine großen Schmerzen mehr habe."

Diese Blessuren trugen auch dazu bei, dass Fentz die sportliche Qualifikation für die olympische Einzel-Entscheidung der Männer verpasste. Und erst bei der letzten Nominierungsrunde erhielt er sein Ticket für die Spiele in Peking, um wenigstens das deutsche Team für den Mannschafts-Wettbewerb zu komplettieren.

Im Nachhinein die richtige Entscheidung. Denn nur mit der sechsmaligen deutschen Meisterin Nicole Schott aus Essen sowie den Dortmunder Eistänzern Katharina Müller und Tim Dieck wäre das deutsche Team in der chinesischen Hauptstadt nicht startberechtigt gewesen.

Dieses Team kann nun ohne großen Druck die Gelegenheit wahrnehmen, die äußeren Bedingungen im Capital Indoor Stadium für die noch folgenden Einzel-Wettbewerbe zu testen. "Auch wenn wir nicht vollständig sind, wollen wir versuchen, unser Bestes zu geben", sagte Vitali Schulz, Trainer von Müller/Dieck.

Wenn die Schützlinge des gebürtigen Kasachen in die olympische Eistanz-Konkurrenz starten, wird Fentz längst wieder im heimischen Berlin sein - mit einer Erinnerung an 160 Sekunden auf dem olympischen Eis.

 

Quelle: DOSB, SID