Tokio 2020

Dauser greift am Barren nach einer Medaille - auch DTB-Quartett im Finale

Mit einer Weltklasseübung hat Lukas Dauser nicht nur seine Medaillenchance am Barren gewahrt, sondern auch die deutsche Riege überraschend ins Teamfinale geführt.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 24. Juli 2021

Lukas Dauser legte ein Freudentänzchen hin, Fabian Hambüchen rastete am Eurosport-Mikrofon fast aus. "Das war geil, das war der Hammer", brüllte der Reck-Olympiasieger nach der Weltklasseübung des WM-Achten, die seine guten Aussichten auf eine Medaille am Barren mit der zweitbesten Übung des Tages eindrucksvoll unterstrich.

Mit seinen 15,733 Punkten führte der Sportsoldat aus Unterhaching auch die deutsche Riege, zu der noch Nils Dunkel, Philipp Herder und Andreas Toba gehören, auf Rang sechs und damit ins Team-Finale am Montag (12.00 Uhr MESZ).

"Ich bin maximal erleichtert und superhappy. Für uns geht ein absoluter Traum in Erfüllung - als Team, aber auch für mich persönlich", sagte der 28-Jährige, dem noch anstrengende Tage in Tokio bevorstehen: "Am Ende springen drei Finals für mich raus, das ist die maximale Ausbeute."

Denn auch im Mehrkampf erreichte Dauser die Medaillenentscheidung am Mittwoch (12.15 Uhr MESZ), dafür qualifizierte sich zudem der Berliner Herder. Die Medaillen am Barren werden am 3. August (11.00 Uhr MESZ) vergeben.

Wie vor fünf Jahren bei den Spielen in Rio de Janeiro begannen die deutschen Gerätartisten am Boden, seinerzeit hatte sich Toba an diesem Gerät das Kreuzband gerissen. Diesmal kam der Hannoveraner verletzungsfrei durch und startete wie seine Teamkollegen solide.

Am Pauschenpferd und an den Ringen setzte sich dieser Trend fort. Die Schützlinge von Coach Valeri Belenki kamen ohne größere Patzer durch ihre Programme, dennoch lag der angestrebte achte Platz zur "Halbzeit" eher außer Reichweite, es fehlte an Höchstschwierigkeiten.

"Jetzt noch zweimal konzentrieren", forderte Dauser nach dem Durchgang am Sprung seine Teamkollegen auf. Und das deutsche Team startete tatsächlich noch einmal durch: Am Barren und am Reck ging es deutlich nach oben, kein einziger schwerer Patzer störte den guten Gesamteindruck.

Die Platzierung der Belenki-Truppe, die ohne Routinier Marcel Nguyen (Kreuzbandriss) in der japanischen Hauptstadt antreten muss, war auch eine deutliche Steigerung gegenüber der Heim-WM 2019 in Stuttgart. Seinerzeit hatte es nur zu Rang zwölf gereicht.

Zwei Topstars hatten bereits am Mittag die Segel streichen müssen. Japans Turnheros Kohei Uchimura musste das Reck ebenso vorzeitig verlassen wie der Niederländer Epke Zonderland: Auch der Olympiasieger von London 2012 und langjährige Konkurrent von Ex-Weltmeister Fabian Hambüchen stürzte und verpasste die Qualifikation für die Medaillenentscheidung am Königsgerät.

Die olympischen Qualifikationswettkämpfe werden am Sonntag mit dem Vorkampf der Frauen fortsetzt, dabei geht auch Superstar Simone Biles aus den USA erstmals an die Geräte. Ab 13.20 Uhr MESZ startet das Quartett des Deutschen Turner-Bundes (DTB).

 

Quelle: DOSB/SID