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WM im Modernen Fünfkampf in Budapest: Dogue und Nobis holen Gold

Goldene Jungs: Patrick Dogue und Alexander Nobis haben bei der WM in Budapest den Titel in der Männer-Staffel geholt. Mit starken Leistungen in allen Disziplinen setzte sich das Duo souverän gegen die Staffeln aus Südkorea und Russland durch.

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. September 2019

 

 

Im Motorsport würde man von einem Start-Ziel-Sieg sprechen, im Modernen Fünfkampf von einer Demonstration der Vielseitigkeit. Mit einer bärenstarken Performance haben sich Patrick Dogue und Alexander Nobis den WM-Titel in der Männer-Staffel gesichert. Mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf die Duos aus Südkorea und Russland fielen sich die beiden im Ziel in die Arme und bejubelten das erste deutsche Gold bei den Titelkämpfen in Budapest.

Mit 25 Siegen (250 Punkte) im Fechten waren Dogue und Nobis hervorragend in den Tag gestartet und hatten gleich etwas Abstand zur Konkurrenz gelegt. Im Schwimmen, das beide nicht zu ihren stärksten Disziplinen zählen, überzeugten sie mit der achtbesten Zeit (1:51,56 min) und verteidigten die Spitzenposition im Gesamtklassement. Der Schlüssel zum Sieg war schließlich das Reiten: Mit gutem Einführungsvermögen gegenüber den Pferden und einem konzentrierten Ritt mit nur drei Zeitfehlern bauten Dogue und Nobis ihren Vorsprung aus. Diesen brachten die starken Laser-Runner auf der Laufstrecke und am Schießstand sicher nach Hause.

Während Dogue damit – abgesehen vom Sieg bei der Militär-WM – seinen ersten Titel bei einer großen internationalen Meisterschaft feierte, bestätigte Nobis seinen Ruf als Staffel-Spezialist. Nach 2015 (mit Marvin Dogue) und 2017 (im Mixed mit Ronja Steinborn) feierte er in Budapest bereits seinen Gold-Hattrick. 

Alexander Nobis: „Heute lief es von Anfang bis Ende optimal – wir sind megahappy. Wir hatten einen starken Rhythmus im Fechten, auch das Schwimmen lief richtig gut. Das beste Reitergebnis von allen hat uns dann richtig Auftrieb gegeben. Wir mussten den Vorsprung im Laser-Run nur noch nach Hause bringen. Da ist uns vor allem dank sicherer Schießserien gelungen.“

 

Déjà-vu für Annika Schleu: Wie bei der EM vier Wochen zuvor holte die Athletin vom TSV Spandau 1860 auch bei der WM den fünften Platz. Zwar reichte es nicht für Edelmetall wie noch im vergangenen Jahr, als sie in Mexico City noch Silber gewann. Dennoch konnte die 29-Jährige nach dem Wettkampf zufrieden über ein weiteres Spitzenresultat sein. Ihren ersten großen Sieg feierte Volha Silkina aus Weißrussland vor Elena Micheli (Italien) und Kate French (Großbritannien).

Schleu bewies Konstanz und zeigte gute Leistungen in allen Disziplinen. Nach 18 Fecht-Siegen in der Platzierungsrunde fand sie sich am ersten von zwei Finaltagen im Mittelfeld wieder. Eine Zeit von 2:15,67 Minuten im Schwimmen (auf der Kurzbahn) und nur ein Abwurf am vorletzten Hindernis im Reiten brachten Schleu auf Rang 14 vor dem Laser-Run.  Ein weiteres Mal konnte sie sich auf ihre Laufstärke und Treffsicherheit verlassen und arbeitete sich rasch an ihren Konkurrentinnen vorbei. Im Zielsprint bewies die Berlinerin dann Kampfgeist, als sie die Olympiazweite von Rio de Janeiro, Elodie Clouvel (Frankreich), hinter sich halten konnte.

Dass es dann doch noch für eine Medaille reichte, war der starken Teamleistung zu verdanken. Denn Janine Kohlmann und Rebecca Langrehr fuhren mit den Plätzen 14 und 19 gute Ergebnisse ein, die mit Bronze in der Mannschaftswertung belohnt wurden. Ähnlich wie Schleu hielten sich auch ihre Teamkolleginnen während des gesamten Wettkampfs in Schlagdistanz zu den Top 10.  Im Laser-Run verfehlten dann bei beiden einige Schüsse das Ziel, sodass es ein paar Ränge zurückging. Die Vierte aus dem Quartett, Ronja Steinborn, hatte am Mittwoch die Qualifikation für das Finale verpasst.

Unter den eigenen Erwartungen im Einzel blieben die deutschen Männer. Nach tollem Saisonverlauf mit einem Sieg (durch Christian Zillekens) und gleich mehreren Podiumsplätzen machten in Budapest andere die Medaillen unter sich aus. Das Finaltrio um Fabian Liebig, Patrick Dogue und Marvin Dogue musste schon nach der Platzierungsrunde im Fechten einen großen Rückstand hinnehmen, als sich alle drei jenseits der Top 20 einsortierten. Als Bester im Endklassement erreichte Fabian Liebig den 18. Rang, der sich vor allem dank seines fehlerfreien Ritts und schnellen Laufrunden noch vorarbeiten konnte.

Nach seinem Staffel-Gold und einem kräftezehrenden Halbfinale blieb für Patrick Dogue nur der 32. Rang. Auch sein Bruder Marvin lag nach zwei Verweigerungen im Reiten vor der letzten Disziplin aussichtslos zurück und sparte im Laser-Run einige Körner für den Olympia-Qualifikationswettkampf nächste Woche in Drzonków. Alexander Nobis musste nach seinem dritten WM-Titel in der Staffel seine Einzel-Hoffnungen schon im Halbfinale begraben.

 

Autor: DOSB/SID/DVMF