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Team D Update

Wir blicken für euch in die vergangene Woche und zeigen euch, wo unser Team D diese Woche so unterwegs ist. Diese Woche auf dem Plan: Vielseitigkeits-EM in Frankreich, Segel-WM in Den Haag und noch vieles mehr…

Autor: DOSB
8 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 08. August 2023

Rückblick

WM Bogenschießen

Die deutschen Bogenschützinnen haben bei der Heim-WM in Berlin groß aufgetrumpft und Gold im Teamwettbewerb gewonnen. Michelle Kroppen, Katharina Bauer und Charline Schwarz gewannen am Freitag das Recurve-Finale gegen Frankreich mit 5:3 und sicherten dem Deutschen Schützenbund (DSB) durch den Medaillengewinn auch die Team-Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris 2024.

"Wir haben alles gegeben. Es ist einfach mega", sagte Kroppen: "Wir haben den Quotenplatz sicher. Da fällt einiges an Stress ab." Schwarz meinte: "Es fühlt sich einfach großartig an. Wir sind überglücklich und stolz."

Kroppen sicherte sich am frühen Abend zudem an der Seite von Florian Unruh die Silbermedaille im Mixed-Wettbewerb. Team-Olympiasieger Kim Woojin und Sihyeon Lim aus Südkorea wurden im Finale ihrer Favoritenrolle gerecht und schlugen das deutsche Duo 5:1. Für Kim war es nach Team-Gold bereits der zweite Titel. Im Einzel war der Titelverteidiger dagegen überraschend bereits im Achtelfinale ausgeschieden.

Der DSB hat nun vier von fünf olympischen Wettbewerben mit Quotenplätzen abgedeckt (Einzel Frauen, Team Frauen, Mixed, Einzel Männer). Im Mixed und Männer-Einzel garantiert Unruh durch den Sieg bei den European Games in Krakau das Startrecht.

Im Einzel der Heim-WM hatten die deutschen Starter am Donnerstag den Einzug in die Finalrunden am Sonntag verpasst. Bei widrigen Bedingungen wurde Unruh als Neunter bester DSB-Athlet. "Die Bedingungen zählen auf jeden Fall zu den schwierigsten zehn Turnieren, die ich bisher geschossen habe", hatte Unruh nach dem Achtelfinal-Aus gegen den Kanadier Eric Peters (4:6) gesagt: "Im letzten Match habe ich viele schlechte Entscheidungen getroffen."

EM Beachvolleyball

Rio-Olympiasiegerin Laura Ludwig und Louisa Lippmann haben bei der Beachvolleyball-EM in Wien Bronze gewonnen. Das Duo gewann das Spiel um Platz drei gegen Anouk Verge-Depre/Joana Mäder aus der Schweiz mit 2:1 (21:14, 18:21, 15:11). Der dritte Platz ist der größte Erfolg des deutschen Teams, das erst seit November 2022 zusammenspielt.

Das Finale hatten Ludwig/Lippmann knapp verpasst. Sie unterlagen im Halbfinale den an Nummer eins gesetzten Tanja Hüberli und Nina Brunner aus der Schweiz mit 1:2 (19:21, 21:19, 14:16).

Das einzige in Wien vertretene deutsche Männer-Duo Nils Ehlers und Clemens Wickler verpasste am Samstag dagegen den Sprung unter die besten Vier. Das Team aus Hamburg verlor im Viertelfinale gegen die Schweden David Ahman und Jonatan Hellvig mit 1:2 (26:24, 17:21, 14:16).

WM Bahnrad

Emma Hinze strahlte mit den Scheinwerfern im Sir Chris Hoy Velodrome um die Wette. Die Super-Sprinterin raste nach dem Teamsprint-Triumph bei der Bahnrad-WM in Glasgow auch im Zeitfahren zu Gold. "Das war der Titel, der mir noch gefehlt hat", sagte die 25-Jährige.

Mit dem Sieg über die nicht-olympischen 500 m holte Hinze nun in allen vier Kurzzeit-Disziplinen den WM-Titel - Sprint, Teamsprint, Keirin und 500 m. Sie tritt damit in die Fußstapfen der Australierin Anna Meares, die zuvor die einzige Frau war, der dieses Kunststück gelang.

Insgesamt gewann Hinze nun sogar acht Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften, damit zog sie mit Teamkollegin Lea Sophie Friedrich gleich, die im Zeitfahren den Bronzerang belegte. Zur Rekordmarke von Kristina Vogel fehlen damit "nur" noch drei weitere Siege.

Der Bahnrad-Vierer der Frauen hat eine Medaille bei der Multi-WM in Glasgow verpasst. Das im Vergleich zum Olympiasieg in Tokio personell veränderte deutsche Team mit Franziska Brauße, Mieke Kröger, Lisa Klein und Lena Charlotte Reißner fuhr in der ersten Runde der Mannschaftsverfolgung in 4:18,527 Minuten auf den siebten Platz und scheiterte damit an der Qualifikation für den Bronzelauf. Die Gold-Chance hatte das BDR-Quartett schon in der Qualifikation am Freitag verspielt.

"Wir sind trotzdem auf einem guten Weg. Wir werden weiterhin zusammenarbeiten, ich bin zuversichtlich, dass es nächstes Jahr besser wird", sagte Olympiasiegerin Brauße mit Blick auf die kommenden Sommerspiele 2024 in Paris.

Tokio-Siegerin Lisa Brennauer hatte Ende 2022 ihre Karriere beendet. In der Qualifikation war sie durch Laura Süßemilch ersetzt worden. Am Samstag rückte die 22-jährige Reißner ins Team.

WM BMX

BMX-Freestylerin Kim Lea Müller hat im Park-Wettbewerb erneut eine WM-Medaille knapp verpasst. Die 21-Jährige aus Oldenburg erhielt am Montag im Finale der olympischen Disziplin für ihren besten Lauf 69,00 Punkte und landete damit auf Rang zehn. Im Vorjahr hatte Müller den vierten Platz belegt.

Die Goldmedaille ging zum fünften Mal an die US-Amerikanerin Hannah Roberts. Die Olympia-Zweite von Tokio bekam für ihren starken ersten Lauf 91,04 Punkte, zum zweiten musste sie nicht mehr antreten.

Die Olympia-Sechste Lara Lessmann hatte in der Qualifikation am Sonntag als 14. den Sprung ins Finale der besten zwölf Teilnehmerinnen knapp nicht geschafft.

Bei den Männern hatten die deutschen Starter erwartungsgemäß nichts mit den Medaillen zu tun. Tom Clemens erhielt für seinen besten Run 73,10 Punkte und wurde 16. Einen Rang dahinter folgte Timo Schulze mit 71,80 Zählern. Die Goldmedaille sicherte sich der Brite Kieran Reilly mit einem nahezu perfekten zweiten Lauf und 95,80 Punkten.

Ausblick

WM Mountainbike

Die Mountainbike-Entscheidungen fallen in Glentress, was etwa eine Autostunde östlich von Glasgow liegt und als ausgewiesenes Mountainbike Paradies gilt. Es gibt mehrere bekannte MTB-Strecken, die insgesamt über 80 km lang sind und Mountainbiker von überall anziehen. Die Gegend gilt als eine der attraktivsten Touristengebiete in den schottischen Borders.

Die Marathon-Wettkämpfe sind 86,5 Kilometer lang bei insgesamt 3200 Höhemeter. Die Short Track Rennen werden auf einer 900 Meter langen selektiven Strecke ausgetragen, die Entscheidungen im Cross Country fallen auf einer 3,5 Kilometer langen Runde, die allen Anforderungen eines typischen WM-Parcours entspricht: Steigungen, Abfahrten. «Ein technisch anspruchsvoller Kurs,» urteilt Bundestrainer Peter Schaupp.

In der Eliteklasse der Männer ist Luca Schwarzbauer der derzeit beste Fahrer im Team. Er gewann in dieser Saison das Weltcuprennen im Short Track in Lenzerheide, war Zweiter im Cross Country-Weltcup von Leogang. «In den letzten Jahren hatten wir keinen Fahrer mehr, der international so stark war wie Schwarzbauer,» sagt Schaupp und findet, dass der Wahl-Freiburger an die Klasse eines Manuel Fumic heranreicht. Schwarzbauer fährt sehr offensiv, sehr ungezwungen. Bei ihm lautet das Motto: «alles oder nichts.» Im Short Track-Wettbewerb hat Schwarzbauer die Chance, sogar Weltmeister zu werden, im Cross Country wäre ein Podestplatz ein Riesenerfolg. Für dieses Ziel hat er sogar auf die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften verzichtet und sich sehr gezielt auf die WM vorbereitet.

Froh ist der Bundestrainer auch über den Leistungsstand des Deutschen Meisters Maximilian Brandl, der nach mehreren gesundheitlichen Problemen wieder an alte Zeiten anknüpfen kann und in Glentress immer für eine Überraschung gut ist.

Im Elitebereich der Frauen ist Schaupp zurückhaltender. «Da gilt es, das Leistungsniveau zu stabilisieren. Wir werden nicht ums Siegerpodest mitfahren können, aber Top-Platzierungen sind im Bereich des Machbaren.»

EM Vielseitigkeitsreiten

2023 feiern die Europameisterschaften Vielseitigkeit ihr 70-jähriges Jubiläum. Im kleinen Le Pin-au-Haras in der Normandie finden in diesem Jahr die 36. Vielseitigkeitseuropameisterschaften statt. Es ist das zweite Mal nach 1969, dass das französische Nationalgestüt Haras du Pin Gastgeber einer EM ist. Insgesamt sind es die vierten EM in Frankreich, 2001 wurden in Pau, 2009 in Fontainebleau kontinentale Titelkämpfe ausgetragen. Das Haras du Pin war außerdem Schauplatz der Dressur- und Geländeprüfung bei den Vielseitigkeits-WM im Rahmen der Weltreiterspiele 2014 in Caen. 

Mit insgesamt elf Medaillen ist Michael Jung der bislang erfolgreichste Vielseitigkeitsreiter bei Europameisterschaften. Seine Bilanz umfasst drei Einzeltitel (2011, 2013 und 2015), zwei Silbermedaillen (2017 und 2019) und eine Bronzemedaille (2009 in Fontainebleau). Zusammen mit dem deutschen Team gewann er vier Goldmedaillen (2011, 2013, 2015 und 2019) und eine Silbermedaille (2021). Auch in diesem Jahr ist er wieder dabei. 

Bei der Europameisterschaft wird es für zwei Nationen noch die Möglichkeit geben, sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren: die zwei besten Nationen in der Normandie, die noch keine Olympia-Startgenehmigung haben. Konkret geht es um Belgien, Italien, die Niederlande und Österreich. Deutschland konnte sich als Teamweltmeister 2022 sein Ticket für Paris bereits sichern.

WM Segeln

Mit der alle vier Jahre stattfindenden, gemeinsamen Weltmeisterschaft aller Bootsklassen, startet für die Athletinnen und Athleten des German Sailing Teams offiziell die Road to Marseille – der Weg zu den Olympischen Spielen 2024. Während sich für die Olympischen Spiele nur jeweils ein Team bzw. Segler*in pro Nation qualifizieren kann, können vor Scheveningen mehrere teilnehmen. Erstmals starten bei der Weltmeisterschaft auch die Athlet*innen der Para-Klassen. 

Die WM findet ab dem 10. August 23 im niederländischen Den Haag auf der Nordsee statt und ist die erste Möglichkeit, einen der begehrten Nationenplätze für die Olympischen Spiele 2024 für Deutschland zu ergattern. „Die WM in Den Haag ist Saisonhöhepunkt, Start der Olympiaqualifikation, WM aller Klassen und dazu noch auf einem höchst anspruchsvollen Revier. Sie ist sicher ein großer Meilenstein in dieser Kampagne und entsprechend zielstrebig arbeite ich daraufhin“, so ILCA 7-Weltmeister Philipp Buhl.

Insbesondere das anspruchsvolle Tidenrevier bietet neben Risiken auch einige Chancen, wie 49er FX-Vorschoterin Hanna Wille zusammenfasst: „Das Revier vor Den Haag ist anders als die Reviere, auf denen die großen Events und unser Training normalerweise stattfinden. Die starke Strömung der Nordsee, die sich mit ab- und auflaufendem Wasser verändert, verändert auch das Wellenbild. Das sind zwei zusätzliche große Faktoren, die beim Racen beachtet werden müssen und auch erfahrene Teams vor neue Herausforderungen stellt. Wir haben unsere Priorität beim Training nicht, wie viele andere, auf Marseille, sondern auf den Haag gelegt, um möglichst viele Erfahrungen in dem Revier sammeln zu können. Wir erhoffen uns dadurch einen Vorteil.“

Neben den Segler*innen, nutzen auch die Surfer*innen jede Minute, um wertvolle Erfahrungen sammeln zu können: „Die WM wird dieses Jahr extrem spannend. Das Training der letzten Tage hier hat gezeigt, wie unglaublich abwechslungsreich Scheveningen sein kann. Vor allem wird Strömung und Wellenrichtung zusätzlich zu den normalen taktischen Entscheidungen eine große Rolle spielen. Da ich auf genau so einem Revier an der Deutschen Nordsee groß geworden bin, blicke ich sehr positiv auf den anstehenden Wettkampf“, so Kiter Jannis Maus.

Besonders spannend werden dürfte es im 470er Mixed. Hier treten alle Teams der starken deutschen Trainingsgruppe von Coach Steven Lovegrove an. Derzeit werden die Plätze 1-3 im World Sailing Ranking von den Teams Diesch/Markfort, Winkel/Winkel und Wanser/Autenrieth belegt. Für das Olympic Test Event Anfang Juli gelang Malte und Anastasiya Winkel die Qualfikation vor Vize-Europameister Diesch/Markfort und Weltmeister Wanser/Autenrieth. „Wir kommen mit einer wirklich sehr starken Mannschaft und ich bin sicher, dass die Teams ihre Leistung selbstbewusst abrufen können. Wir haben aber natürlich auch Respekt vor der starken Leistung der anderen Länder“, so Lovegrove.

Erstmals an der gemeinsamen Weltmeisterschaft aller Bootsklassen nehmen auch die Para-Klassen teil. Paralympics-Gewinner Jens Kroker: „Für mich ist die WM in Den Haag eine besondere Veranstaltung, da World Sailing zum ersten Mal Para-Klassen in die alle vier Jahre stattfinden Weltmeisterschaften des Weltverbandes integriert. Ein starkes Zeichen für die weitere Unterstützung des Para-Segelsportes unabhängig vom Status als paralympische Sportart.“ Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch, wie Heiko Kröger festhält: „Eigentlich war geplant, dass die 2.4mR auf der Nordsee vor Den Haag segeln soll. Jetzt ist es ein Binnenrevier geworden. Das ist schade, zumal wir dann nicht mit den Olympischen Klassen zusammen sind.“

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(Text: sid, Bund Deutscher Radfahrer, German Sailing Team, Deutsche Reiterliche Vereinigung  - Fotos: picture alliance, German Sailing Team, Justus Stegemann)