Pyeongchang 2018

Silber für Skeletoni Jacqueline Lölling

Kopfüber ins Glück: Skeleton-Weltmeisterin Jacqueline Lölling ist bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme zu Silber gerast. Sie musste sich nur der Sotschi-Olympiasiegerin Lizzy Yarnold geschlagen geben.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. Februar 2018

Kopfüber ins Glück: Skeleton-Weltmeisterin Jacqueline Lölling ist bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme zu Silber gerast. Sie musste sich nur der Sotschi-Olympiasiegerin Lizzy Yarnold geschlagen geben.

Schon weil eine Medaille für sie feststand, stieß Jacqueline Lölling, als Dritte in den entscheidenden vierten Lauf gestartet, im Ziel einen Freudenschrei aus und reckte die Arme in die Höhe. Umso größer war die Freude, dass es schließlich sogar Silber wurde.

Für die deutschen Skeletonis war es die dritte olympische Medaille der Geschichte. 2010 in Vancouver holten Kerstin Szymkowiak und Anja Huber Silber und Bronze.

Rang drei in Südkorea ging an die Britin Laura Deas (+0,62 Sekunden). Der Weltmeisterschafts-Zweiten Tina Hermann (Königssee/+0.70) gelang noch einmal ein sehr guter Lauf. Sie belegte schließlich Rang fünf, einen Platz vor Anna Fernstädt (Berchtesgaden/+0,76). Die nach drei Läufen noch in Führung liegende Österreicherin Janine Flock (+0,64) rutschte auf Platz vier ab.

Nach ihrer knappen Halbzeitführung erlaubte sich Jacqueline Lölling im dritten Lauf zwei Bandenberührungen und ging als Dritte mit einer Zehntelsekunde Rückstand auf Flock ins Finale. Anna Fernstädt und Tina Hermann lagen auf den Rängen fünf und sechs für eine Medaille in Lauerstellung. Trotz eines starken zweiten Tages reichte es für Tina Hermann am Ende aber nicht zu Edelmetall, sie überflügelte nur noch ihre Teamkollegin.

Jacqueline Lölling zeigte eine solide Fahrt, doch gegen Yarnold reichte es nicht mehr. Die Britin behielt im entscheidenden Lauf im Alpensia Sliding Centre die Nerven und holte mit Bahnrekord zum Abschluss wie schon vor vier Jahren Gold. Ihr traditioneller Rückstand am Start erwies sich für Lölling gegenüber Yarnold als zu große Hypothek.

Deutschland hatte immer wieder starke Skeletonis mit Erfolgen auf WM- und Weltcup-Ebene. Dann betrat Jacqueline Lölling vor rund drei Jahren die internationale Bühne und stieg gemeinsam mit Tina Hermann gleich in die Weltspitze auf. Hermann wurde 2016 Weltmeisterin, Lölling holte 2017 den Titel und ist zudem schon zweimal Siegerin im Gesamt-Weltcup.

In den vergangenen beiden Jahren gewann sie fast jedes wichtige Rennen - sofern eine Voraussetzung erfüllt war: Lölling ist vor allem auf den langen Eisbahnen weltklasse, weil sie erst spät auf Geschwindigkeit kommt. "Sie hat ein einmaliges Fahrgefühl und weiß genau, wie man die Geschwindigkeit in den Kurven mitnimmt, das kann man nicht lernen", sagte Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Verbandes BSD.

Ihre große Schwäche wird Lölling allerdings auch mit viel Training nie besiegen können: Am Start gehört sie zu den langsamsten Pilotinnen, obwohl sie sich hier seit ihrem Sprung in den Weltcup durch hartes Athletiktraining schon stark verbessert hat. Am Ende wurde sie auch dafür mit olympischem Silber belohnt.


(Quelle: SID)

Jubel über Silber: Jacqueline Lölling fährt im vierten Lauf noch um einen Rang nach vorn (Foto: Picture Alliance)