
Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Weltmeisterschaften in Zagreb blieben die Starter des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) ohne Medaille.
Vier Mal Top 8 - aber keine Medaille
Die deutschen Ringer haben derzeit nichts mit der Weltspitze zu tun. Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Weltmeisterschaften in Zagreb blieben die Starter des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) trotz einiger Achtungserfolge ohne Medaille. Kein einziges Mal gelang der Einzug in einen Kampf um das Podest - weder bei den Frauen noch im Freistil und im griechisch-römischen Stil der Männer. Am Sonntag scheiterte Greco-Spezialist Hannes Wagner (87kg) als letzter DRB-Teilnehmer vorzeitig. Insgesamt waren 14 deutsche Athleten in Kroatien dabei.
Mohsen Siyar (125 kg) überzeugte mit Siegen in Qualifikation und Achtelfinale. Im Viertelfinale führte er gegen den Polen Robert Baran bereits 3:1, musste sich jedoch in den letzten Sekunden geschlagen geben. Am Ende erreichte er Platz 7 – die beste deutsche Platzierung im Freistil.
Ertugrul Agca (97 kg) besiegte in der Qualifikation den Kroaten Huklet mit 10:0, unterlag anschließend dem Japaner Yoshida. Durch dessen späteres Ausscheiden blieb Agca die Hoffnungsrunde verwehrt, dennoch belegte er Platz 9.
Josuha Morodion (86 kg) verlor klar gegen Magamadov (FRA) und war chancenlos. Auch Niklas Stechele (57 kg), Lars Schäfle (92 kg), Nico Megerle (65 kg) und Ertugrul Agca (97 kg) schieden frühzeitig aus – teilweise deutlich, teilweise knapp – ohne nachhaltige Wirkung im Turnier.
Im Frauenbereich konnte keine Athletin in den Medaillenkampf eingreifen. Elena Brugger (59 kg) startete mit einem Auftaktsieg, musste jedoch im Viertelfinale nach einer unglücklichen Schulterniederlage ausscheiden und belegte Rang 11.
Annika Wendle (53 kg) traf gleich zu Beginn auf die achtfache Weltmeisterin Okuno (JPN), verlor deutlich und unterlag später auch in der Hoffnungsrunde der Usbekin Akhmedova, sodass sie auf Platz 18 kam.
Amory Andrich (55 kg) unterlag zum Auftakt der Kubanerin Verdecia und wurde Fünfzehnte.
Sophia Schäfle (68 kg) blieb zwar ohne Einzelsieg, profitierte jedoch von der Auslosung und erreichte Platz 7 – und damit eine Top-8-Platzierung.
Jello Krahmer (130 kg) überzeugte mit einem technisch überlegenen Sieg gegen Dilbert (HON) und einem knappen Erfolg gegen Nabi (EST). Erst im Viertelfinale stoppte ihn Jiang (CHN). Krahmer erreichte damit einen Top-8-Platz (8. Platz).
Lucas Lazogianis (97 kg) zeigte eine starke WM-Leistung. Nach einem Auftaktsieg gegen Kurniczak (POL) und einer knappen Niederlage gegen Finalist Sargsian (ARM) kämpfte er sich über die Hoffnungsrunde zurück. Dort besiegte er Ragginger (AUT), scheiterte dann aber knapp an Szöke (HUN). Auch er landete auf Platz 8 – und war damit einer der besten DRB-Athleten dieser WM.
Samuel Bellscheidt (77 kg) unterlag in der Qualifikation, Witalis Lazovski (67 kg) musste verletzungsbedingt passen.
Hannes Wagner (87 kg) erhielt nach seiner 1:5-Auftaktniederlage gegen Mohmadipiani (IRI) über die Hoffnungsrunde noch die Chance auf Bronze. Dort besiegte er zunächst Aleksandrov (BUL) mit 4:1, unterlag anschließend jedoch dem Kirgisen Zhanyshov denkbar knapp mit 1:1 aufgrund der letzten Wertung. Damit beendete Wagner die WM auf Platz 12.
Die WM 2025 in Zagreb endet für den Deutschen Ringer-Bund ernüchternd: keine Medaille, vier Top-8-Platzierungen (Sophia Schäfle, Lucas Lazogianis, Mohsen Siyar, Jello Krahmer). Lazogianis, Siyar und Krahmer bewiesen mit Platz 8, dass Anschluss an die Weltspitze möglich ist. Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass in den entscheidenden Momenten Durchschlagskraft und internationale Abgeklärtheit fehlten.
(sid/DRB)