Geschichtsstunde

Mit dem Board zur Medaille

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Der Gold-Erfolg von Snowboarderin Nicola Thost in der Halfpipe bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. November 2016

Der Winter kommt immer näher und die ersten Wettbewerbe im Schnee haben längst stattgefunden - auch die mit dem Snowboard. Für uns also Grund genug, auf unseren ersten Erfolg bei den Olympischen Spielen mit dem "Schneebrett" zurückzublicken.

Eigentlich, so hätte man vielleicht zunächst meinen können, war es einer dieser Tage, für die man besser gar nicht erst aufgestanden wäre. Die Qualifikation noch gut gemeistert, lief im ersten Durchgang des Halfpipe-Finals bei Snowboarderin Nicola Thost bei den Olympischen Spielen in Nagano 1998 nichts mehr nach Plan. Dabei war die Finalteilnahme für die damalige Situation selbst doch schon ein großer Erfolg.

Denn Nicola Thost stand erst 1991 zum ersten Mal auf einem Snowboard. Nur vier Jahre hatte es gedauert, da gewann sie 1995 die Jugendweltmeisterschaften in Polen und erregte so das Interesse der Medien. Drei weitere Jahre später stand Snowboard dann zum ersten Mal im Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele. Doch nur wenige Wochen vor der olympischen Premiere zog sich die gebürtige Pforzheimerin eine Brustkorbprellung zu, die ihr Training stark einschränkte. Doch Thost blieb gelassen, rechnete sie sich ohnehin nicht allzu große Chancen aus.

Spätestens der erste Final-Durchgang bestätigte sie dann in ihrer Einschätzung. Damals sagte sie, Olympia sei irgendwie nicht ihre Welt. Doch ein paar Stunden später war alles anders: Gold für die Schwäbin – und eine Menge Freudentränen. Mit 74,6 Punkten setzte sie sich schließlich vor der Norwegerin Stine Brun Kjeldaas (74,2 Punkte) und der US-Amerikanerin Shannon Dunn (72,8) Punkte durch. Ein ganz, ganz starker zweiter Auftritt in der Halfpipe.

Doch mit Olympia wurde sie dennoch nicht richtig warm. Gleich am folgenden Tag ging es für sie weiter. Um zu snowboarden – alleine. Weil ihr genau das Spaß macht. „Ich fahre für mich“, fügte sie hinzu.

Eine weitere Medaille bei der olympischen Snowboard-Premiere gab es übrigens durch Heidi Renoth, die im Riesenslalom, der ab 2002 als Parallel-Slalom ausgetragen wurde, Silber gewann. Später kamen als weitere Disziplinen dann der Snowboardcross (2006), Slopestyle und der Riesenslalom (beide 2014) dazu bzw. zurück. Von den bislang 30 Medaillen, die für die „Schnee-Surfer“ vergeben wurden, gingen fünf nach Deutschland: Amelie Kober holte 2006 in Turin Silber im Parallel-Riesenslalom Silber, acht Jahre später in Sotschi Bronze im Parallel-Slalom hinter Anke Karstens, die Silber gewann.

Und nun freuen wir uns auf die Snowboarder auf ihrer #RoadtoPyeongChang

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