Geschichtsstunde

Georg Hettich 2006 in Turin

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Die letzte deutsche Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen in der Nordischen Kombination vor Einführung der Gundersen-Disziplinen in Turin 2006.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 02. März 2017

Unsere Nordischen Kombinierer zeigen bereits die gesamte Saison herausragende Leistungen. Auch aktuell bei der WM konnten unsere Athleten bereits glänzen. Für uns also Grund genug, auf den letzten deutschen Olympiasieg vor Einführung der Disziplinen Gundersen-Normalschanze und Gundersen-Großschanze (die Gundersen-Regelung per se gilt bereits seit den Olympischen Spielen 1988), die seit der Saison 2008/09 ausgetragen werden zu blicken. Den letzten „ursprünglichen“ Sieg im Einzel gab es wenige Jahre zuvor, 2006 in Turin durch Georg Hettich.

Damals wie heute mussten die Nordischen Kombinierer selbstverständlich zunächst auf die Schanze. Dort zeigte Georg Hettich gleich, dass mit ihm zu rechnen sei, obwohl der Schonacher zuvor noch kein Weltcup-Rennen gewinnen konnte. Bislang sprang und lief er nämlich eher im Schatten von Ronny Ackermann und Björn Kircheisen. Doch dieser Tag, der 11. Februar 2006, sollte sein Tag werden. Nach dem Springen ging er als Erster in die Loipe und nach einem starken Finish war am Ende Klar: Georg Hettich ist mit einer Zeit von 39:44,6 Minuten der neue Olympiasieger mit zehn Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Felix Gottwald und den Norweger Magnus Moan. 

So recht glauben konnte er es wohl damals selbst nicht, dachte er doch „Olympia-Sieger gibt’s nur im Fernsehen. Jetzt bin ich selber einer.“ Und das war noch längst nicht alles, sammelte Hettich mit Silber im Team-Wettbewerb und Bronze im Sprint gleich einen kompletten Medaillensatz. Damit zählte er zu den erfolgreichsten deutschen Athleten dieser Spiele.

In den folgenden Jahren konnte Georg Hettich einen Erfolg nicht mehr toppen, an den Winterspielen 2010 in Vancouver nahm er noch als Ersatzmann teil. Im Anschluss der Spiele und an die Weltcupsaison 2009/10 beendete er schließlich seine Karriere nach seinem letzten Rennen in Oslo.

Enden wird heute übrigens auch die Nordische Ski-WM – zumindest für die Kombinierer. Im Abschließenden Teamsprint wollen unsere Athleten noch einmal alles geben, um sich auf der #RoadtoPyeongChang in Position zu bringen. Wir drücken die Daumen.