Geschichtsstunde

Endlich Gold: Fabian Hambüchen krönt seine Karriere in Rio

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Der Gold-Erfolg von Turner Fabian Hambüchen 2016 in Rio de Janeiro.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 28. September 2017

Am 02. Oktober beginnt im kanadischen Montréal die Turn-Weltmeisterschaft, bei der unsere Sportlerinnen und Sportler wieder einmal um die Medaillen mitturnen wollen. Für uns also Grund genug, um noch einmal auf einen der großen Momente bei den Olympischen Spielen zu blicken. Wir erinnern uns ans vergangene Jahr, als Fabian Hambüchen in Rio nach Bronze in Peking 2008 und Silber in London 2012 endlich Gold gewann. 

In Rio de Janeiro fanden die Turnwettkämpfe vom 06. bis zum 16. August 2016 statt. In der Rio Olympic Arena, die eigentlich den Namen HSBC Arena trägt, ging es dabei um die Medaillen. Am 16. August stand dann das Finale am Reck, dem Spezialgerät von Fabian Hambüchen, auf dem Programm. 

Fabian Hambüchen, der erfolgreichste Turner Deutschlands, gewann bis zu diesem Zeitpunkt 26 Medaillen bei internationalen Großereignissen, nur Olympiagold, das fehlte dem Kunstturner noch. Bei seinem letzten großen Auftritt auf der internationalen Bühne in Rio sollte der Traum vom Olympiasieg dann endlich wahr werden. Dabei hatte sich der „Turnfloh“ nach seinem ersten Platz im Vorkampf bemüht, die Erwartungen zu dämpfen. 

Im Finale musste der Weltmeister von 2007 dann als erster der acht Finalisten ans Reck - sicher kein Vorteil, musste er hilflos zusehen, ob und wer seine erreichte Punktzahl noch überbieten kann. Die Übung musste also sitzen. Sie saß. Lediglich ein kleiner Wackler bei der Landung war zu erkennen, der Druck lag nun auf den Schultern der Konkurrenz. Doch die 15,733 Punkte, die Hambüchen vorlegte, konnte vor mehr als 10.000 Zuschauern keiner seiner Kontrahenten übertreffen. Auch Top-Favorit Epke Zonderland aus den Niederlanden nicht, der sich durch einen Sturz um alle Chancen auf Edelmetall brachte und am Ende Siebter wurde. Silber ging an den US-Amerikaner Danell Leyva (15,500 Punkte), Bronze holte der Brite Nile Wilson (15,466 Punkte).

Der „Turnfloh“ sorgte damit für das erste deutsche Olympiagold eines Turners seit Andreas Wecker in Atlanta 1996. Für Fabian Hambüchen war der Erfolg in Rio die Krönung einer erstklassigen Karriere, die zumindest auf der internationalen Bühne damit ihr verdientes Ende fand. In der deutschen Turnliga ist der 29-jährige weiterhin aktiv. 

Bei der anstehenden Turn-WM werden also andere im Rampenlicht stehen. Wir drücken selbstverständlich allen fest die Daumen. Und eine Besonderheit gibt es ja auch noch, denn der Austragungsort ist keine Halle, sondern das Olympiastadion. Wir freuen uns auf jeden Fall auf die erste Turn-WM in Nordamerika seit 2003.