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Team D Update - das passiert diese Woche

Wir blicken für euch in die vergangene Woche und zeigen euch, wo unser Team D diese Woche so unterwegs ist: Bahnrad WM, Schießsport WM und noch mehr…

Autor: DOSB
6 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. Oktober 2022

Rückblick:

Volleyball WM: Vital Heynen sah ein wenig ratlos aus, als er nach seinem persönlichen WM-Fazit gefragt wurde. "Wir sehen das Potenzial", begann der Trainer der deutschen Volleyballerinnen seine kurze Analyse: "Aber es gelingt noch nicht, den ersten Schritt nach oben zu machen." Im letzten Gruppenspiel hatte sich seine Mannschaft zuvor gegen Co-Gastgeber Polen mit einer achtbaren Leistung aus dem Turnier verabschiedet. Die nackten Zahlen klingen nach dem 2:3 (24:26, 25:20, 18:25, 28:26, 10:15) am Samstagabend allerdings eher ernüchternd: Nur drei Siege aus neun WM-Spielen, der letzte Platz in Pool F. Ihre letzte Viertelfinalchance hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) tags zuvor gegen die Dominikanische Republik verspielt. „Wir machen gute Sachen, aber können das nicht immer halten", sagte Heynen: "Das ist schmerzhaft." Gegen die Polinnen untermauerte sein Team einmal mehr, "dass wir auf diesem Level mithalten können", mehr aber nicht: "Das zeigt auch, dass wir diese ein, zwei Prozent nicht haben. Das ist hart", so Heynen. Für den Bundestrainer, der nach jahrelanger erfolgreicher Arbeit im Männer-Volleyball seit Januar die Frauen trainiert, ist der Weg bis zum nächsten Großereignis steinig. Dass die deutschen Frauen weiter auf ihre erste WM-Medaille warten, ist verschmerzbar, erneut die Olympia-Qualifikation zu verpassen, täte definitiv mehr weh. Das Ziel Paris 2024 schwebt über allem - und Heynen weiß, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt. Kapitänin Jennifer Janiska sprach auch mit Blick auf die stimmungsvolle Kulisse in Lodz von einer "Erfahrung für uns alle". Obwohl Deutschland mal wieder nur in zwei Sätzen erfolgreich dagegenhielt, beteuerte sie: "Wir haben gezeigt, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen."

Tischtennis Team WM: Die deutschen Tischtennis-Männer haben ohne ihre jahrelangen Topspieler um Idol Timo Boll durch WM-Silber ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis gestellt. Dank seiner "jungen Wilden" muss das  deutsche Tischtennis das nahende Ende der "Ära Timo Boll" nicht fürchten. Für Silber und famose Auftritte bei der Mannschafts-WM in Chengdu ohne die angestammten Topspieler verneigte sich die nationale Prominenz des Sports trotz einer erwartbaren 0:3-Abfuhr im Männer-Finale gegen den hochfavorisierten Serienchampion China tief vor der neuen Erfolgsgeneration von Bundestrainer Jörg Roßkopf um Europameister Dang Qiu. Vorneweg war natürlich Ex-Doppelweltmeister Roßkopf nach nach seinem WM-Verzicht auf die Olympia-Zweiten Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska voll des Lobes für sein Team. "Dieses WM-Silber", meinte Roßkopf, "glänzt wie Gold. Wir haben Unfassbares erreicht. Das ist eine große Sache für das deutsche Tischtennis. Viele haben uns das nicht zugetraut, aber wir haben ein Superturnier gespielt." Mit Blick auch auf die vorangegangenen Aufholjagden im Viertelfinale gegen Frankreich (3:2 nach 0:2) und in der Vorschlussrunde gegen Südkorea (3:2 nach 1:2) zog auch Boll persönlich den Hut. "Wir und Ihr können superstolz sein. Das habt Ihr toll gemacht", meinte das 41 Jahre alte Idol in einer Videobotschaft des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Tatsächlich boten seine designierten Nachfolger im fünften Finalduell einer deutschen Männer-Mannschaft mit den chinesischen Drachen bei den vergangenen sechs WM-Turnieren keinen Anlass zu Kritik. Auch Boll, Ovtcharov und Franziska waren in den vorherigen Finals und auch im Olympia-Endspiel 2021 in Tokio gegen die Übermacht China einer Sensation kaum einmal näher als nun Roßkopfs WM-Finaldebütanten gekommen. Im Finale von Chengdu war einzig Qiu ein Satzgewinn vergönnt. Trotz der verkraftbaren Abschlussniederlage durften sich Qiu, sein Düsseldorfer Klubkollege Kay Stumper und Ex-Meister Benedikt Duda (Bergneustadt) als Gewinner fühlen. Qiu, weil der Top-10-Spieler seine Feuertaufe als Führungsspieler bestand, Duda besonders wegen seiner Siegpunkte gegen Frankreich sowie Südkorea und der erst 19 Jahre alte Junioren-Europameister Stumper, weil der Teenager spätestens durch sein imponierendes WM-Debüt als Versprechen für die Zukunft gelten muss. Ovtcharov wertete den Erfolg denn auch als Nachweis, "wie breit wir aufgestellt sind. Das flößt unseren Gegnern Respekt ein". Roßkopf sah seine Hoffnungen jedenfalls erfüllt: "Man muss jungen Spielern frühzeitig Verantwortung übertragen, denn sie müssen rechtzeitig lernen, mit Drucksituationen umzugehen."

Einen Tag zuvor verpassten die deutschen Frauen an selbiger Stelle nach einer 0:3-Niederlage gegen Japan ihr erstes Endspiel nach 1939. Im Halbfinale unterlag die Mannschaft von Bundestrainerin Tamara Boros den Tokio-Silbermedaillengewinnerinnen aus Japan mit 0:3. "Grundsätzlich sind wir mit Bronze sehr zufrieden", bilanzierte Vize-Europameisterin Nina Mittelham (Willich) nach dem Aus. "Wir haben unser Bestes gegeben und um jeden Punkt gekämpft. Ich bin stolz auf das gesamte Team", sagte Boros. Zum Auftakt zog Mittelham in einem hochspannenden Schlagabtausch mit 2:3 gegen Hina Hayata den Kürzeren, Han Ying (Düsseldorf) unterlag im Anschluss mit 0:3 gegen Mima Ito. Mit aller Macht stemmte sich Shan Xiaona (Berlin) gegen Miyuu Kihara und der drohenden Niederlage - am Ende reichte es aber wieder nur zu einem, aus deutscher Sicht, bitteren 2:3. Trotz des verpassenten Endspiels bleibt das Resultat ein hervorragendes - dies zeigt der Blick auf die vergangenen WM-Erfolge der Frauen. Zuletzt gab es 2010 in Moskau Bronze. Und mit dem Triumph ist der deutsche Traum von WM-Gold in China schließlich noch nicht ausgeträumt. "Am Samstag gucken wir uns das Spiel der deutschen Herren an und hoffen, dass sie den Sprung ins Finale schaffen", sagte Boros.

 

Ausblick:

Bahnrad WM: Vom 12. bis 16. Oktober findet im französischen Saint Quentin-en-Yvelines vor den Toren von Paris die Bahnrad-WM statt. Im Kurzzeit-Bereich sowie im Bereich der Männer Ausdauer können die Deutschen jeweils mit der absoluten Bestbesetzung in die Wettbewerbe gehen. Hingegen muss Frauen-Bundestrainer André Korff bei den Ausdauer-Frauen auf einige seine besten Athletinnen verzichten. Lisa Klein hat ihre Saison vorzeitig beendet; Laura Süßemilch ist nach ihrer Sturzverletzung bei der Tour de France noch nicht wieder vollständig genesen und Lisa Brennauer hat im August ihre Karriere beendet. Somit stehen nur zwei Fahrerinnen aus dem Olympia-Vierer von Tokio im Aufgebot. Es wird sich zeigen, ob das deutsche Bahnrad-Team an den Medaillenregen der European Games anknüpfen können.


Schießsport WM: Es ist der Jahres-Höhepunkt für die deutschen Gewehr- und Pistolenschützen: die WM in Kairo (13. bis 27. Oktober). In der ägyptischen Hauptstadt wird auf der neu errichteten Schießanlage der „Egypt International Olympic City“ geschossen, womit bereits - absichtlich oder nicht - ein Hinweis gegeben wird, um was es geht: um olympische Quotenplätze für Paris 2024. Bisher wurden 24 Quotenplätze bei den Europameisterschaften in Larnaka/CYP (Flinte) und Breslau/POL (Kleinkaliber) sowie der aktuell laufenden Flinten-WM in Osijek/CRO vergeben. Erfreulich: Von den bisherigen 15 Nationen, die mindestens einen Quotenplatz gewinnen konnten, ist der Deutsche Schützenbund mit bereits drei gewonnenen Quotenplätzen neben Großbritannien zweiterfolgreichste Nation. Besser sind nur die Tschechen mit bisher vier Quotenplätzen. In Kairo soll das Kontingent weiter aufgestockt werden. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn es werden insgesamt 32 Quotenplätze vergeben. Jeweils vier bei Frauen und Männern in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole und KK-Dreistellungskampf sowie vier bei der Sportpistole Frauen und vier bei der Schnellfeuerpistole Männer. Gewehrschützin Denise Palberg, die in Breslau nicht dabei war und in Kairo mit dem Luftgewehr antritt, meint: „Grundsätzlich ist es natürlich schön, so früh wie möglich einen Quotenplatz zu gewinnen. In Breslau bei der EM hat dies für unser Gewehrteam leider noch nicht funktioniert. Dafür bekommen wir jetzt bei der Weltmeisterschaft in Kairo eine neue Chance anzugreifen.“ Und die soll – wenn es nach Sportdirektor Thomas Abel geht – auch genutzt werden: Vor allem in den Disziplinen Gewehr Frauen, Sport- und Schnellfeuerpistole sieht er gute Chancen.

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(Text: Deutscher Schützenbund |Bund Deutscher Radfahrer | sid  - Fotos: picture alliance | Volleyballworld)