
Deutschland jubelt bei den World Games in Chengdu über zwei weitere Goldmedaillen. Die Kanupolo-Mannschaften demonstrieren in den Finalspielen eindrucksvoll ihre Stärke. Das Ultimate-Frisbee-Team verpasst Bronze.
Die Defensive als Schlüssel: Zweimal Gold im Kanupolo
Die deutschen Kanupolo-Teams haben den neunten Wettkampftag für Team D vergoldet und eindrucksvolle Zeichen ihrer Dominanz gesendet. Zunächst gewannen die Frauen, 2022 bei der bislang letzten World-Games-Ausgabe in Birmingham (USA) noch Zweite, ihr Finale gegen Weltmeister Neuseeland souverän mit 4:0, rund eine Stunde später folgten die Männer mit einem 3:1-Finalsieg gegen Italien. „Wir hatten einige Stolpersteine zu bewältigen, aber im Endeffekt ist das eine richtige Supersache“, sagte Frauen-Bundestrainer Mirko Günther, „wir wussten, dass es nur über die Defensive geht, da steckt wahnsinnig viel Arbeit drin.“ Männer-Coach Björn Zirotzki sagte: „Wir haben von Anfang bis Ende super gearbeitet, verdient und souverän gewonnen. Das ist der Lohn für die vergangenen Jahre.“
Nele Schmalenbach (22/PSC Coburg), die im Finale das Führungstor erzielte, konnte den Triumph kaum fassen. „Die World Games zu gewinnen ist der größte Traum, den wir in unserem Sport haben. Dass er nun Realität geworden ist, kann ich kaum glauben!“ Die weiteren Tore trugen Leonie Wagner (28/PSC Coburg), Nina Hachenburg (21/WSF Liblar) und Hannah Kunz (23/KSVH Berlin) bei. Im Halbfinale am Samstagmittag hatten die deutschen Frauen Vizeweltmeister Italien mit 5:1 bezwungen. Leonie Wagner, Kapitänin Svenja Schaeper (30/RSV Hannover), Nele Schmalenbach, die zweimal zuschlug, und Kathi Grünewald (21/1. MKC Duisburg) trafen.
„Es war wirklich harte Arbeit“, sagte René Kirchhoff (26/KSVH Berlin), der als Torhüter und Torschütze glänzte, „in der ersten Halbzeit standen wir super, danach haben wir ein wenig geschwommen. Es hat uns total motiviert, dass die Frauen vor uns gewonnen hatten, denn zusammen zu feiern macht einfach viel mehr Spaß!“ Die Tore für den seit den World Games 2013 in Cali (Kolumbien) bei den Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten unbesiegten Titelverteidiger warfen Tim Riecke (26/1. MKC Duisburg), Kirchhoff und Lennart Unterfeld (30/KRM Essen). Beim 4:1 im Halbfinale am Samstagmittag gegen Großbritannien waren Arne Linus Beckmann (26/KSVH Berlin), Tim Riecke, Lennart Unterfeld und René Kirchhoff erfolgreich.
Ultimate-Frisbee-Team verpasst Medaille, Speedkletter-Staffeln ohne Glück
Das deutsche Ultimate-Frisbee-Mixedteam hat die Bronzemedaille verpasst. Im Spiel um Platz drei verlor die Auswahl gegen Frankreich mit 10:13 und musste damit die erste Medaille für ein europäisches Team in der World-Games-Geschichte der Trendsportart den Franzosen überlassen. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir hatten einige unglückliche Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass Frankreich das Spiel nach Hause bringen konnte“, sagte Headcoach Henning Frede, „es hat uns auch ein wenig das Glück gefehlt, das ist bitter.“
Erneut keine Rolle im Medaillenkampf spielten die deutschen Speedkletter-Teams. Im Staffelwettkampf, in dem zwei Athlet*innen nacheinander klettern, deren Zeit addiert wird, kam für Leander Carmanns (20/Sektion Rheinland-Köln) und Sebastian Lucke (23/Sektion Düsseldorf) das Aus im Viertelfinale gegen Team USA 1 mit Zachary Hammer und Samuel Watson, das später Bronze holte. Gold ging an Team China 1, das sich gegen USA 2 durchsetzte. Bei den Frauen verloren Julia Koch (24/Sektion Rheinland-Köln) und Nele Thomas (18/Sektion Rheinland-Köln) bereits in der Auftaktrunde gegen Italien 1 mit Beatrice Colli und Giulia Randi. China 1 holte Gold vor China 2 und Südkorea 1.
MotoSurfer ohne Chance, Drohnenflieger Schröder verpasst Viertelfinale
Das Finale im MotoSurfen findet an diesem Sonntag (7 Uhr Männer, 7.15 Uhr Frauen, alle Zeiten MEZ) ohne die beiden deutschen Starter statt. Sebastian Lux (43) platzte im dritten von vier Wertungsläufen der Motor, so dass er ebenso einen Platz unter den Top 12, die im Finale starten dürfen, verpasste wie Jennifer Beckmann (36/beide MotoSurf Club Germany), die in der Gesamtaddition den letzten Rang belegte. Am Sonntag (5.30 Uhr) treten die beiden Deutschen noch gemeinsam im Nations Cup an.
Im Drohnenfliegen verpasste Arvin Schröder (15/SV Adelsried) das Viertelfinale durch einen dritten Rang in der dritten Hoffnungsrunde. In der Endabrechnung belegte er Rang 14, Felix Strohmeier (17/vereinslos) kam auf den 20. Platz. Die Goldmedaille ging an den Japaner Yuki Hashimoto.