Am 3. August 2016 fand die internationale Fachkonferenz „MEGA ↔ SUSTAINABILITY − Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen“ in Rio de Janeiro statt.
Am 3. August 2016 fand die internationale Fachkonferenz „MEGA ↔ SUSTAINABILITY − Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen“ in Rio de Janeiro statt.
Auf Einladung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Goethe-Instituts Rio de Janeiro diskutierten kurz vor Beginn der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro brasilianische, deutsche und internationale Experten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur zum Thema „Nachhaltigkeit von Mega-Sportevents“. Die Konferenz fand in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro sowie dem brasilianischen NRO Netzwerk „Sport für Soziale Veränderung“ (REMS) statt.
Botschafter Dirk Brengelmann und Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, eröffneten die Veranstaltung. Zu den Debatten trugen neben vielen Experten auch Dr. Tania Braga, Verantwortliche für Nachhaltigkeit der Spiele in Rio, Dr. Dawid Danilo Bartelt, Vorsitzender der Heinrich Böll Stiftung sowie Wilfried Lemke, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für Sport für Entwicklung und Frieden und der Vorstandsvorsitzende des DOSB, Dr. Michael Vesper, bei.
In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Empfehlungen entwickelt, wie Sportgroßveranstaltungen zu nachhaltigen sozialen, ökonomischen und ökologischen Entwicklungen beitragen können. Bei vergangenen Sportgroßevents und den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wurde deutlich, dass es dabei große Herausforderungen zu überwinden gilt. Die Experten zeigten jedoch einen Weg auf: Durch eine aktive Einbindung der Bevölkerung in den Bewerbungsprozess, durch die Formulierung realistischer Nachhaltigkeitsziele, Transparenz, Rechenschaftslegung und guter Regierungsführung können Olympische und Paralympische Spiele, aber auch weitere Sportgroßveranstaltungen zu einem Katalysator positiver Veränderungen werden. Dr. Michael Vesper verwies in diesem Zusammenhang auf die vielfältigen positiven Ansätze und gelungen Praxisbeispiele aus Deutschland und Europa und unterstrich die Bedeutung von Sport als Mittel für nachhaltige Entwicklung. Den Verantwortlichen in Rio de Janeiro, vertreten bei der Konferenz durch den ehemaligen Sportminister und jetzigen Vorsitzenden der städtischen Olympiagesellschaft Rios, Ricardo Leyser Gonçalves, legten die Experten nahe, die gesetzten Ziele hinsichtlich Umwelt, Transport und Sozialem umzusetzen und sämtliche vor, während und nach den Olympischen Spielen Rio 2016 erhobenen Daten offen zu kommunizieren. Nur so kann eine breite Zustimmung der Öffentlichkeit zu Sportgroßveranstaltungen zurück gewonnen werden.
Sport regt Diskussionen über Menschenrechte, Umweltaspekte oder Stadtentwicklung an, schafft internationale Netzwerke und kann, richtig gestaltet, als Instrument zur Erreichung entwicklungspolitischer Ziele dienen. Seit vielen Jahren integriert das BMZ den Ansatz „Sport für Entwicklung“ in Vorhaben weltweit – besonders in die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Durch „Sport für Entwicklung“ werden auch in den Gemeinden Rio de Janeiros Angebote zur Förderung von Gesundheit, Bildung und Gewaltprävention verbessert und ausgebaut. Während der Olympischen und Paralympischen Spiele stellen die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Zusammenarbeit mit dem DOSB ihre Vorhaben in Rio de Janeiro bei verschiedenen Veranstaltungen vor.
Weitere Informationen unter dem DOSB-Internetportal „Green Champions 2.0 für nachhaltige Sportgroßveranstaltungen“ (www.green-champions.de).
Der Deutsche Botschafter, Herr Dirk Brengelmann, begrüßte die Gäste. Foto: GIZ/Marco Terranova