EYOF

EYOF: Schwimmer glänzen erneut mit Staffel-Silber

Trotz einer ganzen Serie technischer Pannen im Schwimmstadion behielt die deutsche 4x100-Meter-Lagen-Mixed-Staffel einen kühlen Kopf und schwamm zu Silber.

Autor: DOSB
5 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 28. Juli 2015

Trotz einer ganzen Serie technischer Pannen im Schwimmstadion behielt die deutsche 4x100-Meter-Lagen-Mixed-Staffel einen kühlen Kopf und schwamm zu Silber.

In der Besetzung Yara Hierath (SGS Bremerhaven), Philipp Brandt (Celler SC), Johannes Hintze (Potsdamer SV) und Emily Feldvoss (SC Magdeburg) landete bereits zum dritten Mal in den Tagen von Tiflis eine deutsche Staffel auf dem Silberrang. Dabei hatten es die Athleten wahrlich nicht leicht, im Schwimmstadion von Tiflis die Konzentration aufrecht zu erhalten. Stromausfälle, defekt Anschlagmatten und Software-Probleme in der Zeitmessung sorgten immer wieder für Verwirrung und erhebliche Verzögerungen. Ein Halbfinallauf über 50 Meter Freistil musste gar wiederholt werden.

Der Freude der deutschen Schwimmer über ihre Medaille tat das indes keinen Abbruch. „Die Veranstaltung war schon ein bisschen chaotisch heute, aber das schmälert die Freude über Silber kein bisschen“, erklärte Hierath. Brandt zeigte durchaus Verständnis für die Organisatoren. „Klar ist das unglücklich, aber das kann passieren. Es ist ja hier deren erste Großveranstaltung“, meinte er. Von den Medaillen seiner Teamkollegen vom Vortag fühlte sich der 16-jährige besonders motiviert. „Ich wollte natürlich auch unbedingt eine haben.“ Schlussschwimmerin Feldvoss war durch ihren Erfolg vom Vortag ebenfalls besonders angespornt. „Ich wollte die Siegerehrung unbedingt nochmal erleben“, meinte sie. Ein Lob sprach sie dem gesamten Schwimm-Team aus. „Das ganze Team hält wirklich super zusammen, während der Verzögerung haben uns alle nochmal richtig gepusht“, berichtete die 14-jährige.

Die deutschen Trainer fanden indes deutliche Worte für die organisatorischen Pannen. „Es funktionierte fast nichts“, stellte Stefan Döbler fest. Sein Kollege Carsten Gooßes erklärte: „Das war Chaos pur. Für die Athleten war vor allem das Hin und Her vor dem Start alles andere als optimal.“ Erst mit über anderthalb Stunden Verspätung ging die Abend-Session schließlich zu Ende.

Technisch einwandfrei liefen die Wettbewerbe im benachbarten Leichtathletik Stadion ab. Viktoria Dönicke (SV Halle) ersprintete den fünften Platz über 100 Meter. „Ich bin mit dem fünften Platz zufrieden, zumal das mein erster großer internationaler Wettkampf war. Von der tollen Atmosphäre habe ich während des Laufes aber gar nichts mit bekommen, da war ich voll im Tunnel“, erzählte sie. Die große Hitze habe ihr dabei nichts ausgemacht. „Ich mag das, wenn es so warm ist.” Teamleiter Jörg Peter ordnete die Leistung ähnlich ein: „Ein fünfter Platz im Finale ist sicher gut, auch wenn wir natürlich mit einer Medaille geliebäugelt haben. Es war eine enge Hundertstelentscheidung, da ärgert man sich natürlich schon ein bisschen, wenn so wenig zur Medaille fehlt.”

Das Turn-Team der Jungen belegte im Mannschaftswettbewerb den siebten Platz. Tobias Radoi (SC Riesa) und Nick Klessing (SV Halle) qualifizierten sich dabei für das Mehrkampffinale, dazu erreichten Klessing und Carlo Hörr (TSV Schmiden) die Einzelfinals an den Ringen respektive am Pauschenpferd. „Wir sind mit dem siebten Platz zufrieden, die Leistung der Jungs hat gestimmt. Natürlich wollen wir so schnell wie möglich wieder an die europäische Spitze und der Weg ist der Richtige: Die Platzierungen der letzten Großereignisse zeigen eine klar ansteigende Tendenz“, bilanzierte Trainer Jens Milbradt.

Kein Zuckerschlecken war bei Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke in der prallen Sonne das Einzelzeitfahren der Radsportler. Mit Platz sieben setzte Juri Hollmann (RSC Cottbus) beim Sieg des Dänen Julius Johansen ein Ausrufezeichen, wobei ihm nur rund acht Sekunden auf den Bronzerang fehlten. „Die Leistung war schon okay“, resümierte er nach dem Rennen. Rico Brückner (RSG Muldental Grimma) wurde 22., Niklas Märkl (RV Sport Queidersbach) 65. Für ihre Teamkolleginnen sprangen die Plätze 13 (Ricarda Bauernfeind / RSG Ansbach), 23 (Franziska Koch / RSV Unna) und 36 (Katharina Hechler / RSV Edelweiß Oberhausen) heraus. Der nahezu schnurgerade und topfebene Kurs war dabei nicht unbedingt ein Vorteil für die Deutschen. „Es wäre uns sicher entgegengekommen, wenn der Kurs etwas schwerer gewesen wäre“, erklärte Bauernfeind. Hollmann konnte der Streckenführung aber auch etwas Positives abgewinnen. „So konnte man sich immerhin an die Vorherfahrenden ranziehen“, meinte er. Teamleiter Josef Schüller sah seine Erwartungen als „im Großen und Ganzen erfüllt“ an. „Ziel war in beiden Rennen eine Top-Ten-Platzierung. Das haben wir bei den Jungen erreicht und bei den Mädchen nur knapp verpasst.“ Am Donnerstag steht das Straßenrennen rund um den Tiflis See auf dem Programm.

Judo-Kämpferin Laya Meister (Judoclub Wiesbaden 1922) belegte in der Klasse bis 40 Kilogramm den fünften Platz. Im Kampf um Bronze musste sie sich der Zypriotin Kourri geschlagen geben. „Laya ist beherzt in die Kämpfe reingegangen und hat versucht, aktiv zu kämpfen“, bescheinigte Teamleiter Hartmut Paulat seinem Schützling. „Es fehlt ihr noch ein bisschen an Cleverness und Physis, aber sie hat hier wichtige Erfahrungen gesammelt.“

Die deutschen Basketballer wahrten mit einem 66:50-Sieg gegen Italien die Chance auf das Halbfinale. „Obwohl wir gewinnen mussten, haben wir keinen allzu großen Druck verspürt. Wir waren zuversichtlich, dass wir das heute schaffen“, erklärte Badu Buck (ALBA Berlin) nach dem Spiel und Isaac Bonga (SG Lützel-Post Koblenz) ergänzte: „Die Niederlage gegen Spanien haben wir vor allem als Motivation genommen, uns ein Revanche-Spiel gegen die Spanier zu erarbeiten.“ Nelson Weidemann (ALBA Berlin) zeigte sich mit Leistung ebenfalls zufrieden. „Italien muss man erstmal schlagen. Wenn wir gegen Serbien morgen so wie heute spielen, schaffen wir das“, meinte er.

Bereits den zweiten Sieg feierten die deutschen Handball-Jungs. „Wir sind etwas holprig ins Spiel gestartet, haben aber immer besser reingefunden und insgesamt gut gespielt“, kommentierte Mattis Michel (TuS Ferndorf) das 31:18 gegen Ungarn. Trainer Christof Armbruster sah die Leistung seines Teams ähnlich: „Wir wollen von Spiel zu Spiel besser werden, das hat heute schon einmal geklappt. Die Abwehr war super, im Angriff müssen wir noch etwas geduldiger werden.“

Die DHB-Mädchen-Auswahl hat nach einer denkbar knappen 20:21-Niederlage gegen Norwegen 20:21 keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen. Dennoch war Trainer Frank Hamann „absolut einverstanden“ mit der Leistung seiner Mannschaft. „Mit so einem engen Ergebnis hat keiner gerechnet, am wenigsten die Norwegerinnen – das haben wir genutzt. Kleine Fehler haben am Ende hauchdünn zugunsten Norwegens entschieden, aber haben den Platz erhobenen Hauptes verlassen und freuen uns jetzt sehr auf morgen“, erklärte er.

Im Tennis-Turnier musste Fabian Penzkofer (TC Tennispark Herrsching) eine bittere Niederlage hinnehmen. Trotz sechs Matchbällen unterlag er dem Weißrussen Laska am Ende mit 8:10 im dritten Satz. Irina Cantos Siemers (TC Blau-Weiss Vaihingen Rohr), Emily Seibold (TC Blau-Weiss Vaihingen Rohr) und Lukas Engelhardt (TC Augsburg Siebentisch) zogen dagegen in die nächste Runde ein. Im Doppel erreichten Seibold/Siemers ebenfalls die nächste Runde, für Penzkofer/Engelhardt war nach einem engen Match gegen das österreichische Duo in der ersten Runde Endstation.

(Quelle: Tim Zillmer / DOSB)

Silber mit der Mixed-Staffel: Emily Feldvoss, Philipp Brandt und Yara Hierath (v.l., es fehlt Johannes Hintze) Foto: DOSB