Road to Rio

Erste WM-Einzelmedaille für Fechter Max Hartung

Auf unsere Säbelfechter ist einfach Verlass. Bei der WM in Moskau hat sich Max Hartung Bronze gesichert. Es ist seine erste WM-Einzelmedaille seiner Karriere. Mit der Mannschaft ist er 2014 schon Weltmeister geworden.

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 15. Juli 2015
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Gold mit dem Team, dazu Silber in der Einzelentscheidung vor Monatsfrist bei den Europameisterschaften in Montreux, nun Einzel-Bronze bei den Weltmeisterschaften in Moskau. Der Dormagener Säbelfechter Max Hartung sammelt weiter fleißig Medaillen und bastelt mit Akribie an seiner Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.

Max Hartung lieferte in Moskau erneut eine Weltklasse- Leistung ab. Zwei  Olympiasieger besiegte der Schützling von Bundestrainer Vilmos Szabo auf dem Weg in die Finalrunde. Zunächst musste sich Aldo Montano, Olympiasieger von Athen 2004 im Achtelfinale mit 11:15 geschlagen geben, anschließend unterlag London-Olympiasieger Aron Szilagyi mit gleichem Ergebnis gegen den Dormagener.

Der Ärger über das verlorene Halbfinale hielt bei Max Hartung nur kurze Zeit an. „Ich bin nicht so in das Gefecht gekommen, wie ich wollte. Das war kein gutes Match von mir, da ärgert man sich immer“, sagt er nach dem verlorenen Kampf.

„Ich hatte heute ein gutes Gefühl, war die ganze Zeit konzentriert und habe versucht, immer nur den nächsten Gegner im Kopf zu haben“, blickt er auf seinen Wettkampftag zurück. Das er entscheidende Punkte für die Olympia-Qualifikation gesammelt hat, ist ihm wohl bewusst. „Ich bin bei den zwei wichtigsten Wettkämpfen des Jahres als bester Deutscher rausgegangen. Es ist wohl davon auszugehen, dass ich in Rio starten werde“, so Hartung selbstbewusst.

„Insgesamt bin ich, was Max betrifft, sehr zufrieden. Er hat es geschafft, eine Medaille zu holen. Er hat den schwersten Lauf gehabt, hat sich gegen Weltklasse-Leute durchgesetzt.  Das war Klasse“,  freut sich Bundestrainer Vilmos Szabo sichtlich über das Edelmetall seines Schützlings.

Bereits bei der Siegerehrung ist das Lächeln bei Max Hartung wieder zurückgekehrt, lässt er sich von der deutschen Fan-Gemeinde feiern. 

Überraschend war sicher das vorzeitige Ausscheiden für Hartungs Vereinskollegen Benedikt Wagner, Matyas Szabo und Nicolas Limbach. Wagner kassierte bereits in seinem Auftaktgefecht gegen Julien Medard aus Frankreich eine 9:15-Niederlage. Nicolas Limbach musste sich nach seinem 15:7-Auftaktsieg gegen Mathias Willau (Österreich) dem Südkoreaner Oh Eunseok mit 11:15 beugen. Auch Matyas Szabo kam nicht über die Runde der letzten 32 hinaus. Nach einem sicheren 15:10 gegen Dmytro Boyko (Ukraine) verlor er gegen den Italiener Luca Curatoli knapp mit 13:15.

„Natürlich bin ich enttäuscht“, sagt Nicolas Limbach später. „Das ist nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe mich von einigen Entscheidungen des Kampfrichters beeindrucken lassen, zudem hat mein Gegner es mir wirklich schwer gemacht“, gibt er selbstkritisch zu.

Der Titel im Herrensäbel ging an Alexej Yakimenko (Russland), der sich im Finale gegen Deryl Homer aus den USA mit 15:5 behaupten konnte.

Frühes Aus im Damensäbel

Für die deutschen Säbelfechterinnen wurde es in der russischen Hauptstadt nichts mit einer Finalplatzierung. Lediglich Anna Limbach (Dormagen) und Alexandra Bujdoso aus Koblenz hatten die Hauptrunde erreicht. Limbachs Vereinskameradin Sibylle Klemm und die Eislingerin Ann-Sophie Kindler waren bereits in der Qualifikationsrunde gescheitert.

Alexandra Bujdoso verlor ihren ersten Kampf im Tableau der letzten 64 gegen Azza Besbes aus Tunesien mit 11:15. Anna Limbach machte es zunächst besser, setzte sich an gleicher Stelle gegen die Französin Saoussen Boudiaf mit 15:7 durch. Im folgenden Kampf unterlag sie der Griechin Vassiliki Vougiouka mit 10:15. „Machbar war es schon“, meint Anna Limbach mit Blick auf den verlorenen Kampf. „Bei der EM habe ich noch gegen sie gewonnen. Es ist daher schwer  zu sagen, woran es lag“, fügt sie hinzu.

„Nur zwei Fechterinnen in der Hauptrunde, nur eine im 32-er Tableau, das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, fasst Bundestrainer Eero Lehmann den Wettkampftag seiner Mädchen zusammen. „ Wir wollten mindestens ein Mal letzte 16 machen, um das Finale mit fechten. Das hat heute leider nicht geklappt. Anna ist schwer ins Gefecht gekommen. Besonders die Angriffe gegen die lange Griechin haben heute nicht so gut funktioniert“, so Lehmann weiter.

Weltmeisterin im Damensäbel wurde Sofia Velikaia aus Russland, die im Finale die Französin Cecilia Berder mit 15:12 bezwang. 

Quelle: Deutscher Fechter-Bund