Geschichtsstunde

Ein Mann und sein Paddel: Gold im Canadier-Einer

In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Der Gold-Erfolg von Sebastian Brendel im Einer-Canadier bei den Spielen in London 2012.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 02. Juni 2016

Erst in der vergangenen Woche haben unsere Kanuten beim Weltcup in Racice richtig abgeräumt und gleich in fünf der zwölf Olympischen Klassen Siege erfahren. Grund genug, in unserer heutigen Geschichtsstunde noch einmal auf einen Kanu-Moment zurückzublicken. Denn Sebastian Brendel, der im Einer-Canadier in London vor vier Jahren Gold holte, will es auch in Rio noch einmal wissen.

Es ist der 08. August 2012. Für den Kanuten Sebastian Brendel geht es um Gold – und um das Vertrauen in sein Paddel. Denn kein Jahr zuvor ist sein Arbeitsgerät bei den Weltmeisterschaften, in aussichtsreicher Position liegend, gebrochen. Das sollte sich unter keinen Umständen wiederholen. Doch Grund zur Sorge gab es wenig, verhalf das neue carbonverstärkte Stechpaddel Brendel doch bereits eineinhalb Monate zuvor zu seinem dritten EM-Titel in Folge über 1000 Meter. Ein erster Erfolg für die zwei neuen sportlichen Weggefährten.

Auch auf dem Dorney Lake von Eton vor den Toren Londons galt der Bundespolizist als einer der Favoriten. Der neue „Spaten“ schien bestens in der Hand des Athleten zu liegen und eine Menge Wasser zu bewegen. Nach dem ersten Viertel des Rennens lag er auf Position vier, in Schlagdistanz zur Spitze. Zur Hälfte dann schon auf Rang zwei und dann übernahm er die Führung und gab sie von der 750-Meter-Marke bis zum Ziel nicht mehr her. Daran konnte auch der beherzte Schlussspurt des Spaniers David Cal Figueroa nichts mehr ändern. So siegte Brendel mit einer halben Bootslänge in einer Zeit von 3:47,176 Minuten vor dem Spanier und dem Kanadier Mark Oldershaw.

Ein Erfolg, der sich in diesem Jahr wiederholen soll. Denn nach seinen WM-Titel im Canadier-Einer über 1000 und 5000 Meter aus dem vergangenen Jahr in Mailand, ist sicher auch in Rio mit Brendel zu rechnen. Dann gilt es wieder für Sebastian Brendel. Den einen Mann, das eine Boot, das eine Paddel.