
Nina Holt und Max Poschart führten die deutsche Delegation im Tianfu International Convention Centre an. Grußbotschaft von IOC-Präsidentin Kirsty Coventry, um 21.44 Uhr wurde die erste Flamme der World-Games-Geschichte entzündet.
Nina Holt war vom Feuerwerk fasziniert
Um 20.09 Uhr Ortszeit war die zwölfte Ausgabe der World Games in Chengdu am Donnerstag eröffnet – zumindest für das Team D. Angeführt vom Fahnenträger*innen-Duo Nina Holt (22/SC Magdeburg) und Max Poschart (30/SC DHfK Leipzig), die die Fahne gemeinsam vierhändig trugen, zog die rund 200 Personen starke Delegation im Tianfu International Convention Centre nach Reihenfolge der französischen Länderbezeichnung hinter Algerien an Position vier auf die Freifläche ein, die von 8.000 Zuschauenden gesäumt wurde. Noch einmal mehr als 1.000 schauten vom angrenzenden Seeufer aus zu.
Zuvor hatte ein gigantisches Feuerwerk den Nachthimmel über der immer noch 29 Grad warmen 20-Millionen-Einwohner-Metropole in der südchinesischen Provinz Szechuan erleuchtet. „Es war riesig. Wir wussten nicht genau, was uns erwarten würde, aber es war ein einmaliges Erlebnis. Ich habe noch nie so ein großes Feuerwerk gesehen“, sagte Rettungsschwimmerin Holt, die an diesem Freitag in ihre Wettkämpfe startet und deshalb froh war, die weitere Zeremonie im Sitzen verfolgen zu dürfen. Flossenschwimmer Poschart, für den es am Samstag losgeht, war von der Größe der Eröffnungsfeier tief beeindruckt. „Vor allem das große deutsche Team zu sehen, war sehr beeindruckend. Es erfüllt mich mit großem Stolz, für dieses Team die Fahne tragen zu dürfen“, sagte er. Insgesamt umfasst das Team D in Chengdu 338 Personen, darunter sind 211 Athlet*innen. Es ist hinter China, das als gastgebende Nation traditionell zum Schluss einlief, die zweitgrößte sportliche Delegation bei diesen Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten.
Videobotschaft der neuen IOC-Präsidentin Kirsty Coventry
„Wir freuen uns sehr, dass es jetzt endlich losgeht. Unsere Mannschaft ist bereit, hier Bestleistung zu bringen. Wir möchten Deutschland sportlich optimal vertreten und gute Botschafter für unser Land sein. Wir danken schon jetzt unseren chinesischen Gastgebern für die Möglichkeit, zu fairen und spannenden Wettkämpfen zusammenzukommen“, sagte Birte Steven-Vitense (44), im DOSB Ressortleiterin Games Management und in Chengdu als Chefin de Mission eingespannt. 2022, bei der bislang letzten Ausgabe der World Games, hatte Deutschland in Birmingham (US-Bundesstaat Alabama) die Medaillenwertung mit 24 Gold-, sieben Silber- und 16 Bronzemedaillen gewinnen können.
In einer eingespielten Grußbotschaft hob die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry (41/Simbabwe) die gute Beziehung zwischen dem olympischen Dachverband und der International World Games Association (IWGA) hervor. „Wir würdigen den Beitrag, den die World Games zu einer breiten sportlichen Bewegung leisten.“ An die Athlet*innen gerichtet sagte sie: „Ich wünsche euch allen größtmöglichen Erfolg, aber vergesst nicht, dass Sport immer auch mit Spaß verbunden sein sollte, und genießt eure Spiele!“ Der spanische IWGA-Präsident José Perurena (80) bekam für sein Bemühen, das Publikum auf Chinesisch zu begrüßen, Szenenapplaus. Er dankte den Organisatoren und sagte: „Es ist mir eine große Ehre, meine letzten World Games als Präsident in Chengdu erleben zu dürfen.“
Chinesisches Wasserski-Duo entzündet die Flamme
Nachdem die chinesische Staatsrätin Shen Yiqin um 21.20 Uhr die Spiele unter Begleitung eines weiteren Feuerwerks für eröffnet erklärt hatte, kam die deutsche Tauzieh-Kampfrichterin Angelika Eiermann noch zu einer großen Ehre, sie durfte als Vertreterin der Schieds- und Kampfgerichte den Eid der Spiele sprechen. Für die Athlet*innen übernahm die chinesische Wushu-Kämpferin Li Zhiqin diesen Part. Zwei Mitgliedern des chinesischen Wasserski-Teams war es schließlich vorbehalten, nach einer spektakulären Fahrt über den angrenzenden See erstmals in der World-Games-Geschichte die Flamme der Spiele zu entzünden, gefolgt von einem weiteren Feuerwerk, das zum Ende eines mit 105 Minuten angenehm knapp bemessenen Eröffnungsevents eine Gewissheit unterstrich: Feuerwerk können sie, die Chinesen!