Sommer

Sportklettern

Teamdeutschland / Foto: Denis Foemer
Deutscher Alpenverein
www.alpenverein.de

World Games 2025

Das Wettkampfklettern umfasst die drei Disziplinen Lead, Bouldern und Speed und ist seit 2005 Teil des Programms der World Games.

Beim Leadklettern besteht die Herausforderung darin, innerhalb von 6 Minuten eine 15 Meter hohe Wand so weit wie möglich zu erklimmen. Sollten mehrere Personen das Ende erreichen, gewinnt diejenige mit der schnellsten Zeit. Die Wettkämpfe werden in Hallen an bis zu 20 Meter hohen Kunstwänden durchgeführt. Für diese Disziplin ist vor allem Ausdauer und Kraft nötig.

Bouldern bezeichnet das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe (maximal 4 Meter). Im Wettkampf müssen komplexe Einzelzüge und komplizierte Bewegungsabläufe in einer vorgegeben Zeit und möglichst wenig Versuchen bewältigt werden. Der oberste Griff (Topgriff) muss mindestens drei Sekunden lang stabil gehalten werden. Die Kletter*innen brauchen ein hohes Maß an Kraft, Athletik, eine sehr gute Beweglichkeit und ein ausgeprägtes Koordinationsvermögen.

Beim Speedklettern, der einzigen Disziplin, die 2025 in Chengdu ausgetragen wird, muss eine standardisierte 15 Meter hohe Wand so schnell wie möglich erklettert werden. Es treten immer zwei Athlet*innen gegeneinander an, der/die Sieger*in kommt eine Runde weiter, der/die Verlierer*in scheidet aus. Die Speedtour ist bei Wettkämpfen 15 Meter hoch und hängt fünf Grad über. Beim Speedklettern ist neben einer hohen Schnell- und Maximalkraft deshalb auch eine große Greif- und Trittpräzision notwendig. Außerdem sind im Wettkampf, der über mehrere Runden geht, bei höchster Geschwindigkeit Schnellkraftausdauer und Nervenstärke erforderlich.

Olympische Spiele

Die Herausforderungen an den Kletterwänden erfreuen sich international großer Beliebtheit. Nicht zuletzt deshalb entschied sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) 2016, die junge Sportart ins Programm für die Sommerspiele 2021 in Tokio aufzunehmen. 2018 war der Trendsport bereits Teil der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires. Weltmeisterschaften werden im Speed und Lead seit der Premiere 1991 in Frankfurt/Main ausgetragen, Bouldern kam 2001 hinzu.

Erfolgreichster deutscher Sportkletterer ist Alexander Megos. Der Mittelfranke aus Erlangen konnte im Schwierigkeitsklettern Lead bereits drei WM-Medaillen gewinnen. 2018 und 2023 gewann Megos Bronze, 2019 holte er Silber. Bei der Olympiapremiere in Tokio verpasste er als Neunter der Qualifikation nur knapp das Finale, 2024 in Paris belegte er Platz 13.

Herausragende Sportkletterin ist Janja Garnbret. Die Slowenin holte sich das Kombi-Gold in Tokio und Paris, zudem wurde sie bereits achtmal Welt- sowie viermal Europameisterin. Ihr männliches Pendant ist der Österreicher Jakob Schubert, der schon sechs WM-Titel errang. Deutschland gewann bislang zweimal WM-Gold, 2021 durch den Essener Yannick Flohe in der Kombination sowie 2014 durch Juliane Wurm im Bouldern.

Die Wettbewerbe finden fast ausschließlich an künstlichen Kletterwänden statt. Bei den olympischen Wettkämpfen 2024 in Le Bourget im Norden von Paris wurden erstmals zwei Disziplinen ausgetragen - die Kombination aus Bouldern und Lead sowie erstmals separat im Speed. In der Kombination werden die beiden Einzelergebnisse addiert. Bei der Premiere 2021 in Tokio wurden noch alle drei Teilbereiche addiert.