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Skeleton-WM in Altenberg: Skeletonis drängen ins Rampenlicht

Zwei Weltmeister und ein Dreifachsieg bei der WM in Altenberg: Nie waren deutsche Skeletonis so erfolgreich. Der kleinste Schlittensport könnte zur neuen Medaillenschmiede werden.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 02. März 2020

"Skeleton hat sich in den vergangenen Jahren in unserem Verband auf jeden Fall in ein anderes Licht gerückt", sagte Thomas Schwab dem SID, und der BSD-Vorstand musste dabei anschreien gegen den Jubel der Zuschauer in Altenberg. Denn im Hintergrund wurde schon wieder ein deutscher Weltmeister geehrt, alle drei Titel gingen an diesem Wochenende an die Gastgeber - es war die erfolgreichste WM in der Geschichte der deutschen Kopf-voran-Rodler.

"Mit so einer Dominanz war nicht zu rechnen, trotz des Heimvorteils", sagte Schwab, das Ergebnis sei "enorm, und es kommt auch etwas von hinten nach. Das alles stimmt uns optimistisch für die Winterspiele in Peking 2022."

Die Frauen sind schon seit ein paar Jahren Weltspitze, Tina Hermann verteidigte am Samstag ihren Titel erfolgreich und sorgte für das vierte deutsche Frauen-Gold in Serie. Die Männer robbten sich im Schatten der weiblichen Kollegen beinahe unbemerkt heran. Die Konstanz wurde verbessert, vereinzelt gab es gute Ergebnisse, in Altenberg dann den Ketchupflaschen-Effekt: Alles kam auf einmal, Christopher Grotheer, Axel Jungk und Alexander Gassner holten den ersten Dreifachsieg deutscher Männer.

Mut macht zudem ein WM-Debütant: Felix Keisinger, am Ende Fünfter, fährt mit 22 Jahren ganz oben mit und gilt als größtes Talent seit langem. Und die Besten der vergangenen Jahre haben ihren Zenit in Peking 2022 vielleicht längst überschritten: Martins Dukurs (35) und Alexander Tretjakow (34) sind schon jetzt schlagbar.

Die Leistungsvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (0 bis 1 Medaille pro Großereignis) übertrafen die Skeletonis zuletzt spielend, die Sparte wächst stetig. "Die Sportler profitieren davon automatisch", sagt Schwab, "aber die Medaillenziele korrigieren wir noch nicht nach oben."

Es gilt zunächst, den Trend in Peking zu bestätigen. Denn einen deutschen Olympiasieger im kleinsten Schlittensport gab es noch nie.

Quelle: SID/DOSB